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0709 - Das Seelenschwert

0709 - Das Seelenschwert

Titel: 0709 - Das Seelenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verhext!
    Ich stellte die leere Flasche weg und machte mich auf den Weg zum Bad. Ich war verdreckt, verschwitzt, roch nach Schweiß, Grab und Staub und freute mich auf eine Dusche.
    Die Strahlen taten gut. Als ich mich eingeseift hatte und sie auf mich niederprasseln ließ, da überkam mich der Eindruck, als würde ich eine zweite Haut abstreifen. Die Haut, die sich während des letzten Falls gebildet hatte.
    Ich machte mir etwas vor, denn dieser Fall ging weiter. Er stand erst am Beginn.
    Bevor ich ins Bad gegangen war, hatte ich in der Küche die Kaffeemaschine angestellt. Die Brühe war dick geworden, das sollte sie auch sein, irgend etwas mußte mich ja munter machen, und Tabletten nahm ich auf keinen Fall. Bisher hatte ich es geschafft, trotz eines stressigen Jobs auch ohne sie auszukommen.
    Ich trocknete mich mit langsamen Bewegungen ab. Die Dusche hatte mir gutgetan und etwas von der morgendlichen Frische gebracht. Dennoch war ich so müde, daß es keinen Sinn für mich hatte, schon jetzt ins Büro zu fahren. Ich wollte mich hinlegen und die Augen für eine halbe Stunde schließen.
    Eingewickelt in das, Badetuch ließ ich mich aufs Bett fallen, schaute noch kurz hoch gegen die Decke, die zu einem grauweißen Meer wurde, das mich schließlich verschlang.
    Es war der Schlaf, der mich in die Tiefe riß.
    Nach dreißig Minuten hatte ich aufwachen wollen. Als ich dann erwachte, stellte ich mit Schrecken fest, daß ich mehr als die doppelte Zeit geschlafen hatte.
    Ich schnellte hoch, spürte einen leichten Schwindel, machte ein paar gymnastische Übungen, fühlte mich zwar nicht topfit, aber besser als vor dem Schlaf.
    Der Kaffee war noch heiß.
    Drei Tassen trank ich nach dem Anziehen, aß eine Scheibe Brot und griff dann zum Telefon.
    Ich rief im Büro an, wo mir Glenda sagte, daß man bereits auf mich wartete.
    »Das habe ich mir gedacht. Aber ich brauchte etwas Ruhe. Gibt es etwas Neues?« Ich gab meiner Stimme einen hoffnungsvollen Klang.
    »Von Suko vielleicht?«
    »Nein, John, nichts.«
    »Verdammt auch!«
    »Sir James hat mich eingeweiht, John…«, Glenda sprach. Sie hatte Mühe, ihre Tonlage zu halten und die Stimme nicht versickern zu lassen.
    Ich wußte ja, wie sie zu Suko stand. Auch sie zählte zu seinen dicksten Freunden, und nun so etwas. Sie holte Luft, bevor sie fragte: »Ist es denn wirklich so schlimm, John? Stimmt alles?«
    »Ja, es ist so schlimm. Der Teufel hat uns einen grausamgenialen Streich gespielt.«
    »Wie denn?«
    Ich trank Kaffee und sagte: »Durch eine neue Waffe, durch ein Seelenschwert.«
    »Da komme ich nicht mit.«
    »Ich auch nicht, Glenda. Wichtig ist nur, daß wir die Truhe haben. Ist noch alles in Ordnung mit ihr?«
    »Soviel ich weiß, schon.«
    »Gut. Ich werde dann losfahren.«
    Noch eine Tasse trank ich, dann wurde es für mich Zeit. Ich streifte meine Jacke über, ein dünnes Ding aus Leinen, und nahm auch Sukos Waffen mit. So beladen war ich nie gewesen, aber sollte er erscheinen und wieder normal werden, dann würde ich ihm seine Waffen als Beweis des Vertrauens zurückgeben.
    Ich verließ die Wohnung. Noch im Lift gähnte ich. Später im Auto auch, denn diesmal zog sich die Fahrt wieder endlos hin. Staus, Sonne und Wärme.
    Meine Augen brannten, ich spürte auch einen leichten Druck.
    Glenda wartete auf mich und erklärte sofort, daß Sir James nach mir gerufen hatte.
    »Eilt es?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann hätte er mich im Wagen anrufen können.«
    »So schlimm ist es wohl nicht. Es geht auch nicht um Suko, sondern um einen Anrufer, der mit Tommy Li zu tun haben muß. So genau bekam ich das nicht mit.«
    »Gut, ich werde mal schauen.«
    Im Büro wartete Sir James bereits. Sein Gesicht sah ernst aus. Die Augen hinter den Brillengläsern wirkten noch größer. Auch für ihn war es nicht leicht, den Schicksalsschlag zu verkraften. »Bevor Sie nach Suko fragen, John, wir haben die Truhe hergebracht. Sie steht in einem der atombombensicheren Kellerräume.«
    »Das ist gut.«
    Sir James räusperte sich. »Nun zu einem anderen Thema, mit dem der Fall begann.«
    »Li Choung?«
    »Ja, er und sein Sohn.«
    Ich hob die Schultern. »Tommy Li wollte nicht mit mir nach London fahren. Ich habe versucht, ihn zu überreden, aber er war der Meinung, daß er die folgenden Ereignisse allein durchstehen müßte. Auf keinen Fall wollte er das Erbe seines Vaters antreten, das heißt, keinen verbrecherischen Weg einschreiten.«
    »Das ist schon positiv«, bemerkte Sir

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