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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Als er auf dem Podest stand, konnte er erkennen, daß einer der beiden kleinen Gänge schwach beleuchtet war. Zögernd trat er hinein. Er war von dem Wunsch beseelt, irgend etwas zu tun, was sich der Kontrolle seiner Befreier entzog und gleichzeitig zu seiner eigenen Sicherheit beitrug.
    In der Luft lagerte jetzt ein Geruch nach Feuchtigkeit und Moder. Je tiefer Tekener in den Gang eindrang, desto heller wurde es. Er hielt die erbeutete Waffe schußbereit, obwohl er sich darüber im klaren war, daß ihr psychologischer Effekt größer war als ihre Schußkraft.
    Er hörte ein Stöhnen. Dann folgte ein Geräusch, das sich anhörte, als würde ein Stapel Steine umfallen.
    Diesmal war keine Täuschung möglich. Irgendwo vor Tekener waren ein oder mehrere lebende Wesen.
    Plötzlich war der Gang zu Ende.
    Der Boden brach abrupt ab, und Tekener blickte in einen riesigen Kessel. Der Hohlraum unter ihm war zehn Meter tief, sein Durchmesser betrug mindestens fünfzig Meter. Am Boden des Kessels krochen ein paar zerlumpt aussehende Gestalten umher.
    Sie waren dort unten gefangen. Angewidert und entsetzt zugleich blickte Tekener in die Tiefe. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kessels befand sich ebenfalls ein in die Felsen führender Gang. Der Zellaktivatorträger vermutete, daß man den Gefangenen von hier oben aus Nahrung zuwarf.
    Einer der Unglücklichen war damit beschäftigt, ein paar Steinbrocken vor sich aufzustapeln. Als er sein Werk vollendet hatte, betrachtete er es mit Mißfallen und stieß die kleine Mauer wieder um.
    Tekener ging in die Hocke und legte die Hände trichterförmig an den Mund.
    „He!" rief er zu den acht Gefangenen hinab.
    Jene, die gerade mit irgend etwas beschäftigt gewesen waren, blickten zu ihm hinauf, die anderen blieben apathisch liegen.
    Hoffentlich erwarteten sie nicht, daß er gekommen war, um sie mit Nahrung zu versorgen! dachte Tekener bitter.
    Der alte Mann, der die Mauer aufgebaut hatte, kam an den Rand des Kessels.
    Tekener fragte sich, wie lange der Alte schon dort unten leben mochte. Das Gesicht des Gefangenen war von einem wild wuchernden Bart entstellt, die Augen lagen in tiefen Höhlen.
    Tekener begann bereits zu bedauern, daß er die Aufmerksamkeit der Unglücklichen auf sich gelenkt hatte.
    Wie sollte er ihnen helfen?
    Er würde sich nur selbst in Schwierigkeiten bringen, wenn er noch länger hierblieb. In einer schrecklichen Vision sah er sich selbst am Boden des Kessels herumkriechen und auf sein Ende warten.
    „Seid... seid ihr Gefangene des Ersten Hetrans?" fragte Tekener den alten Mann, der unverwandt zu ihm heraufsah. Es war, als wollten sich die Blicke des Gefangenen an Tekeners Augen festsaugen.
    Der Mann ist verrückt! dachte der USO-Spezialist.
    „Ich bin der Architekt!" sagte der Alte mit rauher Stimme.
    „Kennst du mich nicht? Ich bin Saphirocca."
    „Ich werde etwas schaffen, was noch keinem Menschen vor mir gelungen ist", sagte er. „Dann wird Leticron mich wieder freilassen."
    Tekener erinnerte sich, daß er während seines Aufenthalts auf dem Mars davon gehört hatte, daß ein Terraner namens Saphirocca die Stahlfestung Titan für Leticron konstruiert hatte.
    War es möglich, daß der Erbauer der Mondfestung und dieses menschliche Wrack ein und dieselbe Person waren?
    Ein jüngerer Mann kam an den Rand des Kessels.
    „Verschwinde und laß uns in Ruhe!" sagte er haßerfüllt. „Wir wollen keinen von euch Speichelleckern sehen. Geht zu dem Wahnsinnigen und kriecht vor ihm auf dem Boden herum."
    „Ich bin nicht das, wofür Sie mich halten!" verteidigte sich Tekener. „Mein Name ist Marquanteur. Ich wurde vom Saturn aus hierher gebracht und konnte dem Ersten Hetran entkommen.
    Nun suche ich nach einer Fluchtmöglichkeit."
    Der Mann bückte sich, hob einen von Saphiroccas Steinen auf und warf ihn nach Tekener.
    „Du verdammter Lügner!" sagte er.
    Tekener sah ein, daß es wenig Sinn hatte, mit diesen Menschen zu sprechen.
    Inzwischen hatte Saphirocca wieder ein paar Steine aufeinander gesetzt. Er kam zu dem Platz unter Tekener zurück und fragte stolz: „Gefällt dir das?"
    „Treten Sie zur Seite!" sagte Tekener knapp. Er hatte einen Entschluß gefaßt.
    Als Saphirocca sich zürückzog, hob Tekener den Desintegrator und zielte sorgfältig auf die Kesselwand unter dem gegenüberliegenden Gang. Mit zwölf Schüssen brannte er eine entsprechende Anzahl von Löchern in die Wand. Die Anordnung der Schußlöcher war so, daß man daran hochklettern und den

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