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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gang erreichen konnte.
    Tekener wartete nicht, ob die Gefangenen von dieser Möglichkeit Gebrauch machten, sondern wandte sich um und rannte den Gang zurück. Er mußte damit rechnen, daß man die Schüsse geortet hatte.
    Wohin sollte er sich jetzt wenden?
    Vielleicht gab es eine Möglichkeit, die Laren aufzuspüren und von ihnen zu erfahren, welche Rolle er eigentlich spielte.
     
    *
     
    Der Mann, der Tekeners Flucht geplant und eingeleitet hatte, befand sich in diesem Augenblick an Bord seines SVE-Raumers und diskutierte mit ein paar anderen Laren die weiteren Schritte, die unternommen werden mußten.
    Für Hotrenor-Taak war diese Art der Absetzung eines Ersten Hetrans eine lästige Pflicht. Er wünschte, er hätte sich mit anderen Dingen beschäftigen können.
    In der Galaxis durfte niemals der Eindruck entstehen, daß die Laren einen Ersten Hetran, den sie aufgebaut und voll unterstützt hatten, nun einfach seinem Schicksal überließen.
    Das hätte sich nachteilig auf die Autorität von Leticrons Nachfolger ausgewirkt.
    Die Sache mußte so hingedreht werden, daß der von dem Konzil auserwählte Nachfolger seinen Vorgänger bezwang. Das Konzil, so sollte es aussehen, machte gute Miene zum bösen Spiel und akzeptierte die ungeschriebenen Regeln eines solchen Kampfes.
    Niemand sollte ahnen, daß es das Konzil gewesen war, das für Maylpancers wachsende Popularität bei den Überschweren gesorgt hatte.
    „Leticron ist schlauer als wir dachten", sagte einer der Laren gerade. Er hieß Fertanor-Tong und war der Kommandant des Raumschiffs, mit dem Hotrenor-Taak auf Titan gelandet war. „Er hat sich bisher so gut wie kaum um den entsprungen Gefangenen gekümmert. Er hat begriffen, daß wir ihn ablenken wollen."
    Hotrenor-Taak blickte auf die Uhr. In ein paar Stunden erlosch die energetische Schutzaura, die man dem Terraner unbemerkt übergeben hatte, um ihn vor einem Teil von Leticrons PSI-Fähigkeiten zu bewahren. Solange die Aura aufgebaut blieb, konnte Leticron die Handlungen des Flüchtlings nicht vorausahnen.
    „Auf alle Fälle stellt der Vorgang eine Belastung für den Ersten Hetran dar", sagte Hotrenor-Taak. „Wenn wir merken sollten, daß das alles nicht reicht, um ihn zu verwirren, inszenieren wir ein paar weitere Zwischenfälle."
    „Der Kampf beginnt in siebzehn Stunden terranischer Zeitrechnung", sagte ein Lare namens Sorgenor-Srong. Er hatte bereits der ersten Invasionsflotte angehört und lebte schon entsprechend lange in der Milchstraße. Unter diesen Umständen war es nicht erstaunlich, daß er die Zeiteinteilung der ehemaligen galaktischen Führungsmacht benutzte.
    Für Hotrenor-Taak war das nur ein weiterer kleiner Beweis dafür, daß die Laren mehr und mehr begannen, die Milchstraße nicht als ein Bestandteil des Konzils, sondern als ihr Eigentum anzusehen.
    Der Verkünder der Hetosonen wußte selbst nicht genau, wie es zu dieser Entwicklung gekommen war, doch er hütete sich, irgend etwas zu unternehmen, denn im Grunde genommen war sie ihm willkommen.
    Das Hetos der Sieben war einfach zu weit entfernt, um intensiv auf die Entwicklung in dieser Galaxis einwirken zu können.
    Zwar waren die Berechnungen, die aus Balayndagar eintrafen, nach wie vor exakt und im Sinne des Konzils, aber Hotrenor-Taak hatte den Eindruck, daß sie oft umgangen oder mißachtet wurden.
    In der Milchstraße gab es so gesehen eine doppelgeleisige Politik: die Politik der Laren und des Konzils.
    Die Politik des Konzils war langfristig angelegt und zielte darauf ab, diese Galaxis in ferner Zukunft einmal voll zu integrieren.
    Dagegen war die Politik der Laren wirklichkeitsnaher und auf die augenblicklichen Bedürfnisse jener Konzilsvölker abgestimmt, die in der Milchstraße für Ordnung sorgen mußten.
    Vielleicht, überlegte Hotrenor-Taak, war es falsch gewesen, daß die Laren die völlige Ausrottung der Menschheit verhindert hatten. Die warnenden Stimmen, die von einem früher oder später auf jeden Fall stattfindenden Aufstand der Menschheit sprachen, hielt der Verkünder der Hetosonen jedoch für übertrieben.
    Laren und Terraner lebten nebeneinander, ohne sich in die Quere zu kommen.
    Lediglich das immer deutlicher werdende Gerede von einem Befreier, jenem geheimnisvollen Vhrato, belastete dieses ausgeglichene Verhältnis.
    Es war den Laren natürlich bekannt, daß die Menschheit irgendwo in der Galaxis an einem geheimen Ort ein neues kleines Imperium geschaffen hatte, aber solange von dort keine Aktivitäten ausgingen,

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