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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geben", versicherte er.
    Sie gingen den langen Korridor bis zu den Kabinen zurück, die für die Turnierteilnehmer bestimmt waren. Diesmal waren nur zwei Kabinen belegt. Leticron hatte angekündigt, daß er erst unmittelbar vor Beginn des Duells erscheinen würde, auch das gehörte zum Nervenkrieg, den er gegen Maylpancer entfacht hatte.
    „Sollen wir dir Irktana schicken?" erkundigte sich Vhegtor, als sie gemeinsam Maylpancers Kabine betraten.
    Der Obskoner schüttelte den Kopf. Irktana war eine angenehme junge Frau, aber Maylpancer wollte sich jetzt nicht mit ihr beschäftigen. Er ließ sich auf dem Lager nieder.
    „Beruhigungsmittel?" fragte Genriat.
    Maylpancer fuhr auf.
    „Hört endlich auf!" fuhr er seine beiden Freunde an. „Ich kann auch ohne das alles in den Kampf gehen."
    Sie sahen ihn betroffen an.
    „Laßt mich jetzt allein!" sagte Maylpancer ruhiger. „Ich rufe euch, sobald ich euch brauche."
    Als er allein war, überkam ihn der Wunsch, mit seinem Gegner zu sprechen. Er konnte sich diese Gedanken nicht erklären, aber sie ließen sich nicht unterdrücken. Vielleicht wirkte Leticron mit seinen parapsychischen Kräften auf ihn ein und löste diese Vorstellungen in ihm aus.
    Maylpancer schaltete den Interkom ein und versuchte, eine Verbindung zu Leticrons Quartier herzustellen. Es gelang ihm schneller, als er erwartet hatte. Der Erste Hetran meldete sich jedoch nicht selbst, sondern auf dem Bildschirm erschien das teilnahmslose Gesicht eines Robotdieners, mit denen Leticron sich zu umgeben pflegte.
    „Du weißt, wer ich bin", sagte Maylpancer schroff. „Ich will mit dem Ersten Hetran reden."
    „Das ist leider nicht möglich, Sir", lautete die gleichgültige Antwort. „Er ruht."
    Maylpancer wußte, daß es wenig Sinn hatte, sich wegen eines Roboters zu erregen, den man für eine solche Sprechweise programmiert hatte. Trotzdem reagierte er ärgerlich.
    „Du mußt ihn wecken! Sage ihm, daß es wichtig ist!"
    „Er sieht Sie während des Kampfes, Sir! Das soll ich Ihnen für den Fall bestellen, daß Sie sich melden."
    Der Überschwere schaltete das Gerät aus. Er zuckte mit den Schultern. Im Grunde genommen hätte er nicht gewußt, was er zu Leticron sagen sollte. Er ärgerte sich bei dem Gedanken, daß der Robotdiener Leticron von diesem Anruf unterrichten würde.
    Der Erste Hetran würde das als Schwäche auslegen.
    Maylpancer ließ sich auf sein Lager zurücksinken. Seine Gedanken kreisten unablässig um den bevorstehenden Kampf.
    Er sah sich vom Robotpferd sinken, die Lanzenspitze des Gegners in der Brust.
    Nein! dachte er entschlossen. Dazu durfte es nicht kommen.
     
    *
     
    Ronald Tekener hatte die tiefer gelegenen Räume der Festung wieder verlassen und befand sich jetzt in unmittelbarer Nähe der großen Hangars. Er war überrascht, daß er nur wenig Überschweren aus dem Weg gehen mußte. Laren hatte er seit seiner Befreiung nicht mehr gesehen. Sie hielten sich wahrscheinlich an Bord ihres SVE-Raumers auf.
    Tekener hatte aufgehört, sich Räume und Gänge einzuprägen.
    Er hoffte längst nicht mehr, lange genug in Freiheit zu sein, um solche Orientierungsdaten verwenden zu können. Die Freiheit, die er genoß, erschien ihm immer zweifelhafter. Er hatte eigentlich nur ein kleines Gefängnis mit einem größeren vertauscht denn wie sollte er jemals aus der Stahlfestung entkommen?
    Wahrscheinlich waren solche Überlegungen auch der Anlaß für seine nachlassende Vorsicht.
    Eine tollkühne Idee gewann in seinen Überlegungen immer mehr die Überhand.
    Was, so fragte er sich, würde geschehen, wenn er sich den Überschweren stellte und angab, daß es ein Lare war, der ihn befreit hatte? Die Spuren in der Wand seines Gefängnisses würden beweisen, daß er gewaltsam befreit worden war.
    Konnte eine Auseinandersetzung zwischen Laren und Überschweren nützlich für ihn sein, oder - und das war die entscheidende Frage - würde es überhaupt dazu kommen?
    Tekener bedauerte, daß er keine Gelegenheit gefunden hatte, sich genau über die Verhältnisse auf Titan zu informieren. Alles, was er auf Mars und Saturn in Erfahrung gebracht hatte, entpuppte sich jetzt als sinnlos, denn in der Stahlfestung war alles anders, als man auf den Planeten des Solsystems vermutete.
    Tekener hörte Schritte und zog sich in einen Seitengang zurück. Als er vorsichtig auf den Hauptkorridor vor dem Hangar spähte, sah er drei Überschwere, die durch das große Schott auf der anderen Seite des Ganges gekommen waren.
    „Ich

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