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071 - Gefangen in den Bleikammern

071 - Gefangen in den Bleikammern

Titel: 071 - Gefangen in den Bleikammern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Kraft sprang er gegen die Tür, die langsam zuglitt. Doch er konnte sie nicht ganz zudrücken; und er hatte Angst, daß die Schlange aus ihrem Gefäß kriechen würde. Er zog den teleskopartigen Stab hervor, und damit gelang es ihm, die Tür zu schließen. Erleichtert wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Liebend gern hätte er sofort das Haus verlassen. Der Reihe nach öffnete er die anderen Türen. Alle Zimmer waren leer und machten einen unbewohnten Eindruck. Die Kellertür war versperrt.
    Ich werde Dorian zu Hilfe rufen, dachte Don. Kein Mensch ist im Haus. Er kann unbesorgt hereinkommen.
    Er griff nach dem Sprechgerät, da hörte er ein Geräusch und wirbelte herum.
    Für einen kurzen Augenblick sah er den Lichtschimmer, der eine winzige Gestalt beleuchtete, dann war es wieder dunkel.
    Ich muß mich getäuscht haben, dachte Don verwundert. Er glaubte, eine Frau gesehen zu haben, die nicht größer als er war. Langsam schüttelte er den Kopf und lachte bitter. Meine Fantasie spielte mir einen Streich, dachte er.
    Doch da war der Lichtschimmer wieder, und diesmal sah er das Mädchen ganz deutlich! Sie war in seiner Größe. Das schmale Gesicht war von schwarzen Haaren umrahmt, die großen Augen schimmerten dunkel. Sie war nackt. Ihr Körper war wohlproportioniert, hochangesetzte feste Brüste und lange Beine.
    Don ließ vor Überraschung den teleskopartigen Stab fallen, den er noch immer umklammert hatte. Das Mädchen lächelte. Einladend hob sie beide Hände, dann wurde ihr Körper wieder durchscheinend, und sie verschwand.
    Der Puppenmann rannte mit hämmernden Pulsen zur Stelle, wo vor wenigen Sekunden noch das kleine Mädchen zu sehen gewesen war. Er vergaß seinen Auftrag, dachte nicht mehr daran, weshalb er ins Haus gekommen war; er hatte auch vergessen, daß er sich mit Dorian Hunter unterhalten wollte; seine Gedanken beschäftigten sich nur noch mit dem kleinen Mädchen.
    Und wieder tauchte die winzige Frau für einige Sekunden auf. Sie' stand am Ende des Ganges und blickte ihn sehnsüchtig an. Ihre dunklen Augen schienen zu strahlen.
    Don war nicht mehr zu halten. All seine lang unterdrückten Begierden kamen zum Vorschein und schwemmten jegliche Bedenken zur Seite. Er wußte nicht, wer das Mädchen war, doch das war im Augenblick unwichtig. Hier hatte er die Chance, endlich eine Gefährtin zu finden. Das war etwas, was er nicht mehr zu hoffen gewagt hatte.
    Er rannte auf das Mädchen zu, das wieder verschwand. Don stieß einen Wutschrei aus und ballte die kleinen Hände zu Fäusten.
    So vorsichtig er sonst immer war, so unüberlegt handelte er jetzt. Er kam überhaupt nicht auf den Gedanken, daß er in eine Falle laufen könnte. Er wunderte sich auch nicht, daß eine der Türen jetzt einen Spalt offenstand. Ein schmaler Lichtstreifen fiel in den Gang.
    Don blieb einen Augenblick stehen und holte den winzigen Fotoapparat mit zitternden Fingern aus einer seiner Taschen. Wenn es ihm nicht gelingen sollte, das Mädchen zu erwischen, fotografieren wollte er es auf jeden Fall.
    Er trat in den Lichtstreifen und blickte ins Zimmer. Die Möbel kamen ihm riesig vor. Die winzige Frau lehnte an einem Stuhlbein. Sie stand breitbeinig da, den Blick hatte sie auf Don gerichtet. Ihre Brust hob sich rascher. Wieder hob sie einladend die Hände, schob sich eine Haarsträhne aus der Stirn und öffnete die Lippen.
    Don glaubte noch immer zu träumen.
    „Endlich!" flüsterte das Mädchen. „Ich wartete schon so lange auf dich."
    Don hob den Fotoapparat und knipste. Dann stürmte er auf die winzige Frau zu. Er stolperte und fiel zu Boden. Dabei entfiel ihm der Fotoapparat. Er achtete nicht darauf, ließ ihn liegen und sprang hoch.
    „Wer bist du?" fragte er, während er weiterlief.
    Das Mädchen antwortete nicht. Ihr Gesicht veränderte sich. Die Lippen preßte sie zusammen, und steile Falten erschienen auf ihrer Stirn. Der Blick ihrer Augen wurde ängstlich. Sie zitterte am ganzen Leib. Da stand Don vor ihr.
    Zögernd streckte er beide Hände aus. Die Frau war genauso groß wie er. Nie zuvor hatte er eine schönere Frau gesehen. Seine Hände berührten ihre Hüften. Ihr Fleisch war fest, und die Haut fühlte sich wie kostbarer Samt an.
    „Wie kommst du hierher?" fragte Don.
    Sie war real, da gab es keinen Zweifel. Seine Hände preßten sich stärker gegen ihre Hüften. Sie legte einen Arm um seine Schultern und kam näher, drängte sich an ihn, und ihr Kopf lag an seiner einen Schulter.
    Don schloß die Augen.

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