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071 - Gefangen in den Bleikammern

071 - Gefangen in den Bleikammern

Titel: 071 - Gefangen in den Bleikammern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die beiden zu sprechen hatten, interessierte mich. Sie flüsterten leise miteinander, aber ich habe ein extrem gutes Gehör und verstand Teile der Unterhaltung. Der Tätowierte ist ein Grieche. Sein Name ist Alex Kariotakis. Den Namen des Mädchens hörte ich nicht. Der Grieche faselte etwas von einem kürzlich geborenen Dämon, der sehr mächtig sein soll. Er sagte, daß er nach London gepilgert sei, um seinem Meister ein Opfer darzubringen. Das Mädchen sprach nicht viel. Sie sagte ihm, daß er um Mitternacht in die Vincent Road 55 kommen sollte. Das Mädchen zahlte und ging, während der Grieche noch sitzen blieb. Als er schließlich ging, folgte ich ihm. Er stieg in ein Taxi, und ich hörte, wie er dem Fahrer sagte, daß er in die Vincent Road fahren wollte. Das war's. Mehr weiß ich nicht. Ich dachte mir, es könnte nicht schaden, wenn ich Ihnen davon erzähle."
    „Das hilft uns auch nicht viel weiter", sagte Dorian. „Wie sah das Mädchen aus?"
    „Sie war etwa zwanzig Jahre alt", antwortete der Freak, „trug eine rotblonde Perücke, so mit vielen Löckchen. Ihr Gesicht war braun. Sie sah wie eine Südländerin aus, trug einen langen, hellgrünen Ledermantel und Stiefel der gleichen Farbe. Ja, noch etwas. Am rechten Ringfinger steckte ein großer, goldener Ring, der in Form einer sich krümmenden Schlange gearbeitet war."
    „Das Mädchen sahen Sie das erste Mal, Sam?" fragte Coco. Der Freak nickte.
    „Der Grieche müßte zu finden sein", warf Trevor ein. „Mit der Kopftätowierung muß er auffallen. Könnten Sie sich mal ein wenig umhören, Sam?"
    „Ich werde meinen Freunden Bescheid geben, Trevor."
    „Was nun?" fragte Trevor, als der Freak gegangen war.
    „Haben Sie irgendwelche Unterlagen über eine Schlangensekte?" „Nein", brummte Sullivan.
    „Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu warten", sagte Coco. „Wir können nur hoffen, daß irgendwann eines der Sektenmitglieder das Haus betritt. Dann fahre ich hin und versuche es zu hypnotisieren. Mehr können wir im Augenblick nicht tun."
    „Vielleicht finden die Freaks den Griechen", meinte Trevor.
    „Ich frage mich die ganze Zeit, weshalb gerade Don Chapman in eine Falle gelockt wurde."
    „Laß mich noch mal das Foto sehen, das Don von dem Mädchen geschossen hat", bat Coco.
    Dorian reichte ihr das Foto.
    „Dieses Gesicht habe ich schon mal gesehen", sagte Coco, „aber ich kann mich nicht erinnern, wann. Und wie sie die Arme hält..."
    Trevor griff nach dem Foto.
    „Ist ein hübsches Mädchen", sagte er nach einiger Zeit, „aber ihr Gesicht wirkt irgendwie unbelebt, maskenhaft."
    Dorian warf einen Blick auf das Bild. „Sie haben recht, Trevor. Wie der Kopf einer Statue."
    „Ich hab's!" rief Coco und sprang auf. „Ich bin sofort zurück."
    Dorian sah ihr verwundert nach. Coco blieb nur wenige Minuten weg, dann kam sie triumphierend zurück. Sie schwenkte ein aufgeschlagenes Buch in der Hand, das sie auf den Tisch legte. Coco hatte eine Seite aufgeschlagen, die ein Bild einer Schlangengöttin aus Knossos zeigte. Dorian legte das Foto daneben, das Don geknipst hatte. Die Ähnlichkeit war unverkennbar.
    „Sieht ganz so aus, als hätte Don die Schlangengöttin aus diesem Buch fotografiert", sagte Dorian. „Was hat das zu bedeuten?" fragte Trevor.
    „Das würde ich auch gern wissen", brummte der Dämonenkiller. Er runzelte die Stirn. „Vielleicht kann mir Fausts Geist weiterhelfen."
    „Das wäre eine Möglichkeit", stimmte Coco zu. „Er hat dir ja angeboten, daß du ihn jederzeit anrufen sollst, wann immer du Probleme hast. Wir müssen jede Möglichkeit ergreifen."
    „Ich fahre zum Londoner Tempel der Magischen Bruderschaft", sagte Dorian und stand auf. „Ein Versuch kann nicht schaden."
    Dorian war seit kurzer Zeit Mitglied der Magischen Bruderschaft. Er war der Vereinigung auf Veranlassung seines Freundes Jeff Parker beigetreten. Innerhalb der Bruderschaft bekleidete Dorian den Rang eines Practicus.
    Der Dämonenkiller wählte die Nummer der Bruderschaft und wurde mit dem Leiter des Londoner Tempels verbunden. Er sagte George Mansfield, daß er eine Faust-Geist-Beschwörung vorhabe, die er nicht allein durchführen könnte; dazu müßten mindestens sechs Personen anwesend sein. Mansfield versprach ihm, daß er einige Mitglieder anrufen würde. Er wollte sich später wieder melden.

    Am späten Nachmittag war es dann soweit. Dorian fuhr zum Tempel in die Harley Street, nahe dem Cavendish Square.
    Der geheimnisvolle Grieche war nicht

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