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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schmale Treppe gelangte er in eine tiefliegende Gasse. Nebel hing zwischen den Häusern. Vor einer unscheinbaren Tür blieb er stehen und drückte auf einen Klingelknopf. Ein leises Summen ertönte, und die Tür ließ sich öffnen.
    Blackman betrat einen engen Hof und begab sich zu einem hellen Anbau. Wenig später befand er sich im Bethaus. Alle Talan-Jünger waren versammelt. Sie wollten dabeisein, wenn Nibab Sakkri die schwarze Tigerkralle überbrachte.
    Talan 1 - er hieß mitbürgerlichem Namen Don Suzman - hatte ihnen noch nicht gesagt, daß der Bote aus Bombay gekidnappt worden war. Neugierig und erwartungsvoll blickten die Talan-Jünger dem Eintretenden entgegen.
    Ihr suchender Blick ging an ihm vorbei. Sie wollten den Inder sehen, doch hinter Talan 7 trat niemand ein. Ein unruhiges Raunen ging durch den Betsaal.
    Talan 1 stand vor dem großen Bild des Tigers; ein Mann mit dem blendenden Aussehen eines Filmstars. Rötlichblondes Haar, dunkle Augen, strahlendweiße, regelmäßige Zähne.
    Talan 7 begab sich zu ihm.
    »Was hat das zu bedeuten?« wollte Talan 3 wissen. »Wieso kommt er allein zurück? Wo ist Nibab Sakkri? War er nicht in der Maschine?«
    »Doch«, knurrte Don Suzman mit zusammengezogenen Brauen. »Sakkri war im Flugzeug. Aber man hat uns einen üblen Streich gespielt, meine Brüder.«
    Wieder war ein Raunen zu hören. Es verstummte sofort, als Suzman die Hände hob.
    »Erzähle!« verlangte er von Talan 7.
    Gig Blackman trat vor seine Brüder und berichtete von der Entführung. Während er redete, musterte Talan 1 die Gesichter der Anwesenden. Er hoffte, daß der Verräter sich verriet.
    Ein nervöses Flattern der Lider, ein kurzes Zucken im Gesicht hätte genügt, doch Suzman sah nur Empörung, Enttäuschung, Wut und Haß.
    »Niemand konnte wissen, daß ein Bote zu uns unterwegs ist«, sagte Talan 11.
    »Den Gangstern war es dennoch bekannt«, sagte Suzman. »Sie müssen wissen, daß uns die schwarze Kralle sehr viel wert ist. Ich rechne damit, daß sie schon bald ihre Forderung stellen werden.«
    »Sie müssen jede Summe akzeptieren«, sagte Talan 16 leidenschaftlich.
    »Das werden wir, denn die schwarze Kralle gehört hierher. Sie ist das Heiligtum, das wir anbeten wollen, von dem wir Kraft schöpfen werden. Sie in den Händen Ungläubiger zu wissen, ist mir und bestimmt auch euch unerträglich. Wir müssen Talans Kralle wiederhaben. Koste es, was es wolle.«
    Alle nickten und waren sich einig, daß keine Summe so hoch sein würde, daß sie sie nicht aufbringen konnten.
    Suzman forderte Talan 7 auf, die Kidnapper zu beschreiben. Nachdem es Blackman getan hatte, fragte Talan 1: »Hat einer von euch diese Männer schon mal gesehen?«
    Allgemeines Kopfschütteln.
    Suzmans Blick verfinsterte sich. »Aber einer von euch kennt die Verbrecher, hat Kontakt zu ihnen. Es ist derjenige, von dem sie den Tip bekommen haben. Brüder, wir haben einen Verräter in unserer Mitte!«
    Auf diese Worte reagierten die Talan-Jünger mit großer Empörung. Unmöglich! sagten sie. Man war ein festes Bündnis vor Talan eingegangen. Einer konnte sich auf den anderen verlassen. Man brachte einander grenzenloses Vertrauen entgegen. Sie konnten sich nicht vorstellen, daß einer unter ihnen dieses Vertrauens nicht würdig war.
    Und doch war es der Fall.
    Talan 9 war der Verräter - David Gilling. Er mimte den Empörten, schrie wütender als die anderen, schüttelte drohend die Fäuste, aber ihm kam vor, als könne er Suzman nicht überzeugen, und das machte ihn unsicher, schnürte ihm die Kehle mehr und mehr zu.
    Talan 1 starrte ihn durchdringend an. »Bist du sicher, daß du die Verbrecher nicht kennst?« fragte er schneidend.
    »Ich verstehe deine Frage nicht«, erwiderte Gilling, und er versuchte dem durchdringenden Blick mit seinen himmelblauen Augen standzuhalten.
    »Du spielst uns etwas vor, Talan 9.«
    Der Verräter sprang auf. Nervös fuhr er sich mit den Fingern durch das gewellte Haar. »Wie kannst du so eine Behauptung aufstellen?« krächzte er.
    Nun starrte ihn nicht nur Talan 1 an. Alle richteten ihre Augen auf ihn, und er sah Mißtrauen ihn ihnen.
    In der Kette der eingeschworenen Talan-Gemeinschaft war Gilling das schwächste Glied. Er war ein Spieler und häufig in Geldschwierigkeiten. Talan 9 wies den Verdacht auf das entschiedenste zurück, doch je mehr er sagte, desto weniger glaubte man ihm.
    Er hätte lieber den Mund halten sollen. Statt dessen ließ er sich immer neue Unschuldsbeteuerungen

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