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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einfallen.
    »Verräter!« herrschte ihn Talan 1 an.
    Der kalte Schweiß brach Gilling aus; er zitterte.
    »Du bringst nicht einmal den Mut auf, für das einzustehen, was du getan hast! Ich verachte dich, Talan 9!«
    »Ich verbiete dir, mich einen Verräter zu nennen!« schrie Gilling. »Du hast nicht den geringsten Beweis dafür!«
    »Den Beweis hast du uns selbst geliefert! Du gehörst nicht mehr zu uns, Talan 9. Was du getan hast, ist so verwerflich, daß es nur mit deinem Blut gesühnt werden kann!« Suzman befahl den Jüngern, ihn zu ergreifen. Doch als sie ihn packen wollten, stieß Gilling sie zurück. Er schlug einen Mann nieder und rannte durch den Betsaal.
    »Laßt ihn nicht entkommen!« schrie Talan 1. »Tod dem Verräter!«
    »Tod dem Verräter!« schrien auch die anderen, doch David Gilling ließ sich nicht stoppen, Er schlug wie von Sinnen um sich, riß einen Stuhl hoch und schleuderte ihn gegen seine Verfolger.
    Niemand konnte verhindern, daß Gilling das Bethaus verließ, aber ob er mit dem Leben davonkommen würde, war fraglich, denn sie würden ihn gnadenlos jagen. Und nicht einmal eine Stadt wie London würde für ihn groß genug sein, um sicher untertauchen zu können.
    ***
    Die Kidnapper fuhren in Richtung Themse. Zwischen Büschen und Bäumen hielt Eddie Greenaway den Wagen an und drehte sich um. »So, Burt. Raus mit ihm.«
    Weathers stieg aus, ging um das Fahrzeugheck herum. Er öffnete den Wagenschlag auf der anderen Seite, und Nibab Sakkri fiel ihm entgegen.
    Er fing den Inder auf, zerrte ihn aus dem Fahrzeug und warf ihn in einen Busch. Anschließend stieß er die Tür zu und stieg neben Greenaway ein.
    »Los! Weiter!«
    Greenaway gab Gas. Sie entfernten sich vom Ufer des Flusses und bogen in eine wenig befahrene Straße ein.
    »Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn ins Wasser zu werfen«, überlegte Weathers.
    »Dann wäre er ersoffen.«
    »Wenn schon. Es gibt ohnedies zu viele Inder«, sagte Weathers grinsend.
    »Rassist.«
    »Na und? Stört es dich?«
    Es störte Eddie Greenaway eine ganze Menge an seinem Komplizen, aber er wollte keinen Streit heraufbeschwören, deshalb hielt er den Mund und konzentrierte sich aufs Fahren.
    Ihr Boß erwartete sie in einem Haus in Croydon. Er war etwa fünfzig und stammte aus Frankreich, aber dort war ihm der Boden unter den Füßen zu heiß geworden, und so hatte er sich falsche Papiere besorgt und war als unbeschriebenes Blatt nach England gegangen. Seither hieß er Jacques Dejoux, aber in der Unterwelt war er besser bekannt unter dem Namen »der Franzose«.
    Dejoux verfügte über ausgezeichnete Verbindungen, die es ihm ermöglichten, an fast alle Informationen heranzukommen.
    Er hatte viele gute »Freunde«, die ihn für ein ausreichendes Trinkgeld mit guten Tips versorgten, und so wußte der Franzose zumeist, was in der Stadt lief und wo es sich lohnte, abzusahnen.
    Dejoux war hager, gut gekleidet, aber alles andere als ein schöner Mann. Sein Haar war so schütter, daß er ein Toupet tragen mußte, und seine dicke Nase stand der eines Carl Maiden kaum nach.
    Weathers hatte die handgeschnitzte Schatulle vorsichtig aus der Tasche gehoben und sie dem Franzosen grinsend überreicht. »Hier ist das wertvolle Ding, Boß.«
    »Hattet ihr mit dem Inder Schwierigkeiten?«
    Weathers lachte. »Sehen wir so aus, als ob uns ein dreckiger Inder Schwierigkeiten machen könnte?«
    Eddie Greenaway lieferte einen lückenlosen Bericht, während Dejoux die indische Schatulle auf seinen Schreibtisch stellte.
    »Warum öffnest du sie nicht?« fragte Weathers ungeduldig. »Laß uns das kostbare Heiligtum ansehen.«
    Ein seltsames Feuer brannte in seinen Augen. Er hatte vorhin, als er die Schatulle zwischen seinen Händen hielt, etwas gespürt. Etwas, das sich nicht beschreiben ließ.
    Der Wunsch, die schwarze Kralle endlich zu sehen, wurde so groß, daß er ihn kaum noch unterdrücken konnte.
    »Laß sehen!« verlangte er heiser.
    Der Franzose musterte ihn argwöhnisch. »Sag mal, was ist denn mit dir los?«
    »Nichts«, krächzte Weathers. »Nachdem wir dir die Schatulle verschafft haben, will ich mir den Inhalt ansehen. Er muß etwas Besonderes sein. Ich spür's. Die schwarze Kralle möchte herausgenommen werden. Magische Kräfte befinden sich in ihr.«
    »Ich merke nichts davon«, sagte Greenaway.
    »Meine Güte, wir haben uns da etwas Einmaliges unter den Nagel gerissen. Vielleicht sollten wir die Kralle des Tigers gar nicht mehr hergeben«, bemerkte Weathers.
    »Er

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