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0710 - Der Freund des Satans

0710 - Der Freund des Satans

Titel: 0710 - Der Freund des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vater hatte sich entschlossen, diesen Weg zu gehen, weil Tommy Li nicht in sein Konzept hineinpaßte.
    Die Angst war wie ein gewaltiger Druck, der seinen gesamten Körper umklammerte. Sie fand nirgendwo ein Ventil, wo sie hätte entweichen können, und Tommy spürte selbst, wie stark er unter diesem Druck zitterte.
    Li Choung nickte.
    Das Zeichen.
    Jetzt würde er schießen.
    Tommy Li roch seinen eigenen Schweiß. Er kam ihm so scharf und ätzend vor wie nie.
    Das war nicht normal, das…
    Das Lachen!
    Leise, hämisch, aber durchaus hörbar. Und auch irgendwie gemein klingend.
    Tommy Li zuckte ebenso zusammen wie sein Vater, der mit dem Schuß zögerte.
    Wieso? Wer hatte gelacht?
    Sekunden vergingen, als die bleierne Stille wieder eingetreten war.
    Wieder erklang das Lachen, untermalt von leisen, schleifenden Schritten, die sich ihnen näherten.
    Sie konnten die Person nicht sehen, wagten auch nicht, sich umzudrehen.
    Der eine saß, der andere stand unbeweglich!
    Plötzlich wirbelte etwas durch die Luft. Der Gegenstand knallte auf den Schreibtisch, wo er noch ein Stück weiterrutschte, aber so geworfen worden war, daß er nicht über die Kante kippte und liegenblieb.
    Der Gegenstand war lang, war vorn spitz und an beiden Seiten geschliffen.
    Es war das Seelenschwert!
    Und aus dem Hintergrund hörten Vater und Sohn die rauchige Stimme des Teufels.
    »Nimm das Schwert für deinen Sohn, alter Mann!«
    ***
    Etwas zischte durch die Luft!
    Ich hatte das Geräusch gehört, wußte aber nicht, was es war. Zudem hatte ich mich damit abgefunden, nicht mehr eingreifen zu können. In meinem Körper wühlte noch der Schmerz des Tritts, als hätte er mir die Eingeweide zerrissen.
    Die Klinge hätte eigentlich schon geworfen werden und Suko an den Boden nageln müssen, aber das geschah nicht.
    Sadre konnte sie nicht mehr schleudern. Etwas hatte ihn erwischt und steckte in seinem Rücken.
    Es war ein Pfeil!
    Abgefeuert aus dem Halbdunkel der Tiefgarage, von einer Person, die ich nicht sah, über die ich mir momentan auch keine Gedanken machte, weil mein Augenmerk allein Sadre galt, der auf mich den Eindruck eines Tänzers machte, dessen unkontrollierte Bewegungen denen einer Puppe glich, die falsch gelenkt worden war.
    Er taumelte nach vorn.
    Ich hörte ihn ächzen.
    Er bewegte seinen rechten Arm, als wollte er die lange Klinge doch noch in den Körper des Kindes schleudern, aber sie schien plötzlich sehr schwer geworden zu sein, denn sie zerrte seinen rechten Arm nach unten, bevor sie aus seinem Griff rutschte und zu Boden fiel.
    Sadre aber hielt sich noch auf den Beinen. Er drehte sich von Suko weg, geriet dabei in meine Richtung und starrte mich an.
    Ich lag noch immer auf dem Boden, schaute schräg in die Höhe und genau in sein Gesicht.
    Nie würde, ich diesen Blick vergessen.
    Es war einfach schrecklich, furchtbar und grauenhaft. Hinzu kam der Ausdruck in seinem Gesicht, das bereits von Tod gezeichnet worden war. Stoßweise floß Blut aus seinem Mund, als befände sich in der Kehle ein Quell, der nie versiegen wollte.
    Trotzdem hielt er sich auf den Beinen. Mit torkelnden Schritten, wobei die Sohlen über den rauhen Beton des Garagenboden schleiften, ging er auf eine abgestelltes Fahrzeug zu, als könnte ihm dieser Wagen das Leben retten.
    Es war nicht möglich. Er kippte nach vorn.
    Schwer schlug er mit seinem Körper auf die Kühlerhaube. In einem letzten Reflex breitete er die Arme aus, und es hatte den Anschein, als wollte er sich rechts und links der Haube noch festhalten, um das Leben nicht mehr aus seinem Körper rinnen zu lassen.
    Noch einmal zuckte er, dann lag er still.
    Wie ein schreckliches Kunstwerk kam mir der Körper vor, der auf der Motorhaube lag und aus dessen Rücken der Pfeil ragte als eine finstere Todesbotschaft.
    Sadre war nicht mehr, aber wir lebten!
    Ich mußte mich erst mit dem Gedanken vertraut machen. Ich hatte bisher unter einer irrsinnigen Spannung und Furcht gelitten, die sich nun allmählich löste.
    Ich fing an zu lachen.
    Es war zunächst ein leises, kicherndes Gelächter, das sich anhörte, als wollte es nicht heraus. Dann aber wurde es lauter, schriller und schreiender.
    Das Lachen hallte durch die Garage, unterbrochen von stockenden, glucksenden Lauten, und ich merkte selbst, daß mir die Tränen kamen. Ich lag halb auf der Seite, zog die Beine an und stützte mich auf dem Ellbogen ab, wobei ich spürte, wie meine Augen brannten, als hätte jemand Säure hineingekippt.
    Es war einfach

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