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0710 - Der Freund des Satans

0710 - Der Freund des Satans

Titel: 0710 - Der Freund des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwischte einen Blick in seine Augen. Darin las ich das unbedingte Vertrauen, das Suko seiner Partnerin Shao entgegenschickte.
    Hoffentlich war es gerechtfertigt - hoffentlich…
    Obwohl Platz genug in diesem Raum war, kam ich mir vor wie in einem Gefängnis, das sich immer mehr verengte, um uns irgendwann zu zerdrücken.
    Shao hob das Schwert…
    Sie veränderte ihren Standort noch um eine Winzigkeit, damit der Winkel besser war.
    Dann nickte sie.
    Noch einmal zuckten ihre Arme. Es war die letzte Bewegung vor dem alles entscheidenden Schlag.
    Wir alle hielten den Atem an, schwiegen.
    Und doch war eine Stimme zu hören.
    Hämisch, gemein und gleichzeitig triumphierend. »Glaubst du wirklich, daß es der richtige Weg ist, Shao?«
    Sie schlug nicht zu. Sie erstarrte ebenso wie wir.
    Jeder hatte die Stimme erkannt.
    Der Teufel hatte gesprochen.
    Er war nicht nur akustisch zu hören gewesen, er war auch zu sehen. Im Spiegel zeigte sich sein Gesicht wie ein blasser Schwamm. Und auf seinem Kopf saß noch immer der Dreispitz…
    ***
    Shao schlug nicht!
    Sie stand mit erhobenem Schwert neben dem Sarg, und wenn die Klinge nach unten fuhr, würde sie Suko zerteilen. Es war alles perfekt, bis auf das Erscheinen des Teufels, der uns im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung machen wollte.
    Ihm gehörte die Truhe, ihm gehörte das Seelenschwert, er mußte jetzt feststellen, daß sein Plan nicht aufgegangen war und hatte im buchstäblich letzten Augenblick eingegriffen.
    Ich wäre am liebsten losgestürmt, um den Spiegel mit meinem Kreuz zu attackieren. Besser jedoch war es, kühlen Kopf zu behalten. Allzu wilde Aktionen hätten nur den Tod bringen können.
    Das gleiche Gesicht bewegte sich in der unteren Hälfte. Die Lippen zogen sich in die Breite. Dieses Lächeln stand ihm zu, denn es wirkte einfach diabolisch.
    »Bist du dir sicher, Shao?«
    »Ja!«
    »Dann tu es!« hetzte er. »Schlag zu. Los, schlage ihn in zwei Hälften!«
    »Das wird nicht geschehen«, erklärte Shao, »denn dieses Schwert befindet sich in meiner Hand.«
    »Du hast recht, aber es wurde von mir in der Hölle geschmiedet. Und ich habe es mit meinen Kräften getauft. Man nimmt mir nicht einfach etwas weg, Chinesin. Nein, das geht nicht.«
    »John!«
    Ich schrak zusammen, als Shao mich ansprach, ohne mich gleichzeitig anzuschauen.
    »Bitte…«
    »Komm her!«
    Ich gehorchte, denn ich mußte ihr einfach die Initiative überlassen. So ging ich schnell auf sie zu.
    Shao drehte den Kopf und nickte in meine Richtung, aber nicht gegen meinen Kopf, sondern gegen meine Brust, und ich wußte, was sie meinte, auch ohne es ausgesprochen zu haben. Es war vielleicht die allerletzte Chance, und bei ihr kam es jetzt auf mich allein an.
    Ich streifte das Kreuz nicht mit der Kette über den Kopf, das hätte zu lange gedauert. Ich zerrte es unter dem Hemd hervor, es lag frei, Shao schlug zu und drehte dabei die Klinge.
    Mit der flachen Seite prallte sie gegen meine Brust und genau vor mein Kreuz.
    Ich taumelte zurück, ich spürte den Druck, aber das war nicht weiter schlimm.
    Wichtig war etwas anderes.
    Das Schwert wurde urplötzlich von einer gewaltigen Lichtaura umhüllt. Das Licht war wie eine starre Rauchwolke, in deren Zentrum sich die Klinge befand. Sie war noch dunkler als das Licht und ragte wie ein spitzer Stab daraus hervor.
    Ein Stab, der verging, der auseinanderprallte, denn aus der Klinge lösten sich langgezogene Schatten, die wie Fahnen der Decke entgegenwehten und sich dort verflüchtigten.
    Für mich gab es keine andere Erklärung, als daß es die Seelen der Verdammten waren, die in der Klinge gesteckt hatten.
    Shao hielt sie noch immer fest.
    Hinter der Lichtwolke stand sie wie eine engelhafte Gestalt. Ich hörte ihr Keuchen, ihre Worte, die ich nicht verstand, dann ihr Schreien, als sie bemerkte, daß sie das Schwert nicht mehr halten konnte und zusammen mit dem schweren Gegenstand zur Seite taumelte.
    Ich konnte mich um sie nicht mehr kümmern, denn für mich zählte jetzt nur noch Suko.
    Es war mir egal, was passierte, ich tauchte in die Truhe hinein, sah noch die Fratze des Teufels im Spiegel und entdeckte auch die Wut auf seinem Gesicht.
    Auf dem Weg zu Suko hatte ich bereits die Kette über den Kopf gestreift.
    Das Kreuz lag in meiner Hand.
    Und sie rammte ich gegen den Spiegel.
    Ein irres Geräusch drang mir entgegen. Ich weiß nicht, ob es ein Schrei war oder ein Klirren. Wahrscheinlich vereinigten sich beide Geräusche zu einem

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