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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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und vor ihr wurde ein neuer Abschnitt erhellt.
    Schnell gewöhnte sie sich daran.
    Ab und zu zweigten andere Gänge ab. Als sie sich diesen aber näherte oder sogar betrat, blieben sie dunkel.
    Mawra glaubte, darin weit entfernte Geräusche zu hören, doch sie konnte sich auch täuschen.
    Sie blieb dem Hauptgang treu und folgte diesem.
    Nach einiger Zeit kam sie an eine in den Felsen gehauene Treppe, deren oberes Ende in der Dunkelheit verschwand. Sie sicherte, konnte aber immer noch keine Gefahr erkennen. So beschloss sie, der Treppe zu folgen.
    Vorsichtig bewegte sie sich die Stufen hinauf. Auch hier das aufflammende Licht vor ihr, und hinter ihr erlosch es nach einiger Zeit. Sie gelangte an eine eisenbeschlagene Holztür, die die Treppe abschloss.
    Sie lauschte, konnte dahinter aber keine Geräusche erkennen.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür. Leicht und ohne ein Geräusch zu verursachen, schwang sie einen Spaltbreit auf. Vorsichtig sah Mawra zwischen Türblatt und Holm hindurch.
    Sie konnte einen geraden Gang erkennen, dessen Ende von einer anderen Holztür abgeschlossen wurde. Zwei Türen rechts und links. Auch hier war ein Licht aufgeflammt.
    Mawra drückte sich durch den Türspalt und schloss die Tür hinter sich wieder. Alles sollte so sein wie vorher. Ein zufällig durch diesen Gang gehender Wachposten würde nicht gleich erkennen, das jemand hier herumgeisterte.
    Mawra öffnete vorsichtig die erste Tür auf der rechten Seite. Dahinter blieb es dunkel, trotzdem konnte sie in dem Licht, das hereinströmte, erkennen, dass dies wohl ein Weinkeller war. Auf der einen Seite reihte sich Fass an Fass, und auf der anderen Seite verlor sich irgendwo in der Dunkelheit ein Regal, auf dem fein säuberlich Flasche an Flasche lag. Ein Duftgemisch von Wein lag in der Luft, der Mawra daran erinnerte, dass sie schon lange nichts mehr getrunken hatte. Aber sie hütete sich, den Wein anzurühren. Sie wusste nicht, was noch vor ihr lag, und ihre Reaktionsfähigkeit und ihre Instinkte würden unweigerlich unter dem Einfluss des Alkohols nachlassen.
    »Später vielleicht«, murmelte sie und schloss die Tür wieder.
    Auf der linken Seite befand sich ein Vorratsraum, in dem auf Regalen und in Behältern Lebensmittel lagerten, die für eine halbe Armee ausgereicht hätten.
    Langsam öffnete Mawra die Tür, die den Gang abschloss.
    Ein neuer Gang öffnete sich vor ihr.
    Sie hörte Schritte, und schnell schloss sie die Tür bis auf einen kleinen Spalt. Sie lauschte.
    Die Schritte kamen näher, verharrten kurz, dann hörte die Kriegerin, wie leise eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Danach Stille.
    Vorsichtig drückte Mawra die Tür erneut auf. Der Gang vor ihr war leer. Sieben Schritte den Gang hinein befand sich rechts eine zweiflügelige Tür mit einem Bogen darüber. Leichtfüßig huschte Mawra dorthin und lauschte erneut. Doch sie konnte nichts hören.
    Sie atmete einmal tief ein, hielt dann den Atem an, um sich voll und ganz auf ihr Tun konzentrieren zu können. Unendlich langsam drückte sie die Klinke hinunter, um ja kein Geräusch zu verursachen. Langsam, ganz langsam, drückte sie den Türflügel nach innen. Vorsichtig atmete sie wieder aus.
    Sie lauschte.
    Im selben Moment streifte sie Jacks Gedankenfühler und sie wusste, er war in der Nähe. Also hatte er einen Weg zu ihr gefunden. War ihr gefolgt. Sie hatte es gewusst.
    Der Hexer hatte sie noch nie im Stich gelassen, seit sie sich kannten. Mawra wusste sogar, dass Jack ihr bis über den Tod hinaus folgen würde, wenn er den richtigen Weg fand.
    Das Paar vor ihr hatte sie noch nicht bemerkt. Von ihnen schien keine Bedrohung für sie oder Jack auszugehen. Wer immer sie waren, sie schienen keine Gefahr zu fürchten. Vielleicht deshalb, weil sie Herr und Herrin dieses Gebäudes waren?
    Auch Mawra fühlte sich in ihrem eigenen Heim am sichersten. Selbst wenn Jack nicht da war, waren da immer noch ihre Schwestern im Geiste und ihre Kinder. Das gab Sicherheit.
    Die Abenteurerin fand zurück in die Gegenwart. Hier war die Gelegenheit, Antworten zu erhalten, und sie traute es sich durchaus zu, die beiden anderen auf Distanz halten zu können.
    »Darf ich mitmachen?«, unterbrach sie das Pärchen.
    Mawra musste anerkennend nicken, als sie die Reaktionszeit der beiden registrierte.
    Sie selbst und Jack waren auch nicht schneller.
    Die Frau schwang sich von ihrem Partner und stand dann auf den Füßen. Ihr Gesicht glühte, ihr Körper bebte.
    »Scheiße«, murmelte die

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