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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Frau.
    »Wer sind Sie?«, entfuhr es dem Mann, der etwas langsamer auf die Füße kam als seine Partnerin.
    »Ich bin Mawra te Tschalker. Erste Kriegerin der Amazonen. Herrin der Heere und der Schlacht.«
    »Wir sind da!«, trompetete Fooly, als Butler William den BMW langsam ausrollen ließ.
    »Alles aussteigen! Endstation!«
    Zielsicher stoppte der 740i vor dem Gartentor. Nur im Wohnzimmer und in Pascal Lafittes kleinem Arbeitszimmer brannte Licht. Sonst lag das kleine Häuschen mit dem dahinter liegenden Garten im Dunkeln. Im Vorbeifahren hatte William gesehen, dass es in Mostaches Kneipe »Zum Teufel« hoch herging, denn etliche Autos waren auf dem davor liegenden Parkplatz abgestellt.
    Im Fond rüttelte Fooly am Türöffner und bekam die Tür trotzdem nicht auf.
    »Was ist denn nun los? Die Tür öffnet sich nicht.«
    »Da du auch noch zu den Kindern zählst, Mister McFool, habe ich mir erlaubt, die Kindersicherung der Türen einzuschalten. Sie lassen sich jetzt nur von außen öffnen«, erwiderte William.
    »Ich und Kind? Ich bin über hundert Jahre alt, und somit volljährig. Jawohl. So etwas kann ich mir nicht bieten lassen. Simsalabim, Sesam öffne dich!«
    Noch ehe William es verhindern konnte, klackte die Verriegelung auf, und Fooly schob seinen massigen Körper ins Freie.
    »Klasse, Fooly!«, jauchzte Joaquin, der hinter Fooly aus dem Auto kletterte. »Den Trick musst du mir unbedingt beibringen. Mama hält mich auch noch für ein Kind und verriegelt hinten die Tür.«
    Fooly drehte sich um und rollte mit seinen Telleraugen. »Drachenmagie«, flüsterte er geheimnisvoll.
    »Och, Mensch. Das Beste kann man nicht. Kannst du mir vielleicht etwas von deiner Drachenmagie abgeben? Nur ein klitzekleines bisschen? Nur so viel.« Joaquin zeigte mit Daumen und Zeigefinger an, wie viel er meinte.
    Fooly schüttelte den Kopf. Irgendwie gelang es ihm, trotz seines seltsamen Aussehens sehr ernsthaft auszusehen. »Magie ist kein Spielzeug für Kinder. Magie erfordert Verantwortung. Man muss dazu mindesten hundert Jahre alt sein. Und man muss Drache sein.«
    William hatte zuerst mit Fooly schimpfen wollen, als dieser mit Hilfe seiner Magie die Sperre löste, doch er schüttelte nur den Kopf und wunderte sich erneut über den kleinen Drachen.
    Hinter Joaquin hüpfte seine Schwester aus dem Auto.
    »Nun mach mal Platz, Dickerchen«, sagte sie und versuchte Fooly zur Seite zu schubsen.
    »Ich bin nicht dick!«, brauste der Jungdrache auf. »Obelix ist dick! Und Bruder Tuck ist dick. Und ein Sumoringer ist dick. Aber ich bin vollschlank.«
    »Und was ist das?«, fragte das Mädchen und stieß ihren Zeigefinger gegen Foolys Bauch.
    »Das sind steinharte Drachenschuppen!«, konterte Fooly, der natürlich wusste, das Ivonne es nicht so ernst meinte. Schließlich ärgerte sie ihn mit diesem Spruch, seit sie sich kannten. Hätte es jemand anders gesagt, wäre er wohl böse geworden. Aber Ivonne konnte ihn um den kleinen Finger wickeln.
    Das Mädchen lachte. »Obelix behauptet auch immer, er sei nicht dick.«
    Die beiden Jungen und Fooly lachten ebenfalls. Auch das war ein geflügeltes Wort unter ihnen.
    William konnte nur den Kopf schütteln und ebenfalls lachen. Natürlich kannte er auch die Comicabenteuer der beiden berühmtesten Gallier, und er versuchte gerade, sich Fooly in den längsgestreiften Hosen von Obelix vorzustellen. Eine groteske Vorstellung.
    Das Außenlicht am Haus der Lafittes ging an, und die Haustür wurde geöffnet. Nadine Lafitte stand unter dem Türrahmen und besah sich das seltsame Bild. Neben ihr erschien Lady Patricia. Die beiden Frauen, die ungefähr im gleichen Alter waren, sahen sich stumm an.
    Schließlich räusperte sich William, als er Lady Patricia sah. Wenn er mit den Kindern zusammen war, was sehr oft geschah, wenn es seine Pflichten auf Château Montagne erlaubten, vergaß er ab und zu schon, dass er der Butler war. Er hatte die Kinder einfach gern.
    Auch Rhett hatte seine Mutter entdeckt und stürmte auf sie zu.
    »Kann ich noch ein Weilchen bleiben? Bitte! Bitte!«
    »Au ja!«, jubelten Fooly und die Lafitte-Kinder gleichzeitig.
    Lady Patricia sah stumm ihre Freundin Nadine an. Diese atmete tief durch.
    »Na gut. Noch eine halbe Stunde.«
    »Juchuh!«, schrien die Kinder und Fooly, zwängten sich an den beiden Frauen vorbei, erstürmten Joaquins Zimmer und knallten die Tür zu.
    Etwas hilflos stand Butler William neben dem BMW.
    »Nun stehen Sie doch nicht so stocksteif in der Gegend herum,

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