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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meteoritenkrater zu erkennen war.
    „Dort, im Süden, ist die beste Landestelle!" sagte Kishin Madruga, „Zentrale SOL! Sehen Sie die Aufnahme?"
    Langsam bewegte er die Kamera, die Rundblicke filmte und dann vergrößernd die Einzelheiten filmte und übertrug. Die Bilder, die ins Schiff gefunkt wurden, ergriffen die Menschen. Die Schönheit der Natur überwältigte sie. Sie vermochten sich nicht vorzustellen, daß es dort Gefahren geben konnte.
    „Welch ein Bild, Kishin!" flüsterte Parsena. „Es weckt Erinnerungen an Bilder, die tief in unseren Herzen verborgen waren."
    „So ist es, liebste Freundin!" knurrte Kishin, der sich mit Gewalt auf die Aufgabe konzentrierte. Auch er wurde von der Schönheit des Bildes gefangengenommen und fürchtete seine kühle Objektivität zu verlieren. Er beherrschte sich. Der Impuls, hinauszurennen und sich den Raumanzug vom Leib zu reißen, sich ins Wasser zu stürzen und Früchte von den Bäumen zu reißen, wurde übermächtig.
    Auf der südlichen Kante der Hochebene sollte, wenn dies der Untergrund zuließ, die SOL landen. Hier bildeten Land und Wasser einen achtzig Kilometer breiten, zerklüfteten Strand, der in zahllose verschiedene Formationen aufgegliedert war, in Felsen, in Geröllhalden, in Strände aus weißem Sand und zerstäubender Brandung, in nackte Abstürze und in Strandwälder, in ein Flußdelta und viele kleine Fjorde, in denen sich Süßwasser ins Meer ergoß. Der Fluß verschwand hier auf einer Breite von über zweitausend Metern an der Kante.
    Ein gewaltiger Wasserfall bildete sich, der rund achthundert Meter in die Tiefe stürzte, zum Teil senkrecht, zum anderen über Stufen aus blankgeschliffenem Felsen. Die Katarakte hatten ihre eigene, majestätische Schönheit.
    „Wir werden das Rauschen des Falles im Schiff hören können!"
    sagte Parsena wieder. „Das ist vielleicht einer der schönsten Augenblicke in unserem Leben."
    „Du hast nach der Überprüfung der Testkulturen Zeit für deine Ergüsse", murmelte Kishin. „Pilot! Du kannst dir einen guten Platz aussuchen. Aber denke daran, daß die SOL etwas umfangreicher ist als unsere Stahlbarke."
    „Sehr wohl, Kommandant!" sagte der Pilot grinsend und leitete eine Flugspirale ein, um einen besonders schönen Landeplatz zu finden. Zwischen den riesigen Baumgruppen, die wie gewaltige grüne Inseln zwischen den Krüppelgewächsen wirkten, schwebte die Korvette auf ein Stück Landschaft zu, das sämtliche Teile enthielt, die man sich wünschen konnte.
    Einige Felsen, einen kleinen Wald, einen Bach, der sich zu einem winzigen See aufstaute, etwas Hügel mit niedrigem Gras, und schließlich noch ein nierenförmiges Stück fast weißen Sandes.
    „Ich habe Landeerlaubnis?" erkundigte sich der Pilot. Er wandte sich gleichermaßen an Rhodan und an Kishin.
    „Von mir aus!" brummte der Pionierchef.
    „Ein hervorragender Platz. Landen Sie. Wir werden östlich von Ihnen aufsetzen", erklärte Rhodan.
    Langsam senkte sich die Korvette. Fauchend schoben sich die Landestützen mit den runden Auflagetellern aus dem Unterschiff.
    Nur noch wenige Meter... dann waren es Zentimeter... die Korvette setzte auf, sanft wie ein Schmetterling. Die Triebwerke und die Antigravanlagen blieben eingeschaltet, bis das Schiff vollkommen ruhig war und die Sonden den Boden getestet hatten. Drei Minuten später ertönte das Kommando aus dem Gerät. Die Korvette war endgültig gelandet.
    Kishin stand auf und wandte sich an seine Leute. Er hatte die Mikrophone eingeschaltet, so daß ihn alle Insassen hören konnten.
    „Ihr wißt, wie wir vorgehen. Kein Risiko. Wir werden die Raumanzüge schließen und erst dann wieder öffnen, wenn sämtliche Untersuchungen abgeschlossen sind. Die Desinfektionsschleusen im Unterschiff sind soeben in Betrieb gesetzt worden. Wenn wir versagen, beschwören wir Lebensgefahr für die Hoffnung der Menschheit herauf, für zehntausend Terraner auf dem Weg in die Heimat. Alles klar?"
    Der Pilot wandte sich um und sagte grinsend zu seinen Kollegen: „Unser Chef hält uns noch immer für ausgemachte Idioten.
    Aber halten wir es seiner Sorge um uns zugute!"
    Nichts war mehr in der Lage, ihre gute Laune zu zerstören.
    Daran änderte sich auch den ganzen Tag nichts mehr. Abends waren sämtliche langwierige Tests abgeschlossen. Die Verfahren, die sie benutzten, waren zum Teil uralt und narrensicher, zum anderen höchst modern. Jedenfalls zeigten sämtliche Ergebnisse ausnahmslos, daß dieser Planet Last Stop absolut

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