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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitten in unbekannte Gefahren hineinflogen. Eine solch gigantische Mission, eine derart lange Odyssee konnte nicht ablaufen wie ein Märchen, an dessen Ende alle Beteiligten fröhlich einander in die Arme sanken.
    Wieder starrte er schweigend auf den Bildschirm.
    Die gesamte Fläche war schwarz und bewegungslos. Im genauen Zentrum des Bildes stand wie ein Ball, zusammengesetzt aus unendlich vielen winzigen Punkten, die Minigalaxis. Schräg dahinter in der Schwärze befand sich verwischt und undeutlich, nicht in einzelne Sterne oder Bilder aufzulösen, die unbekannte Großgalaxis, die vom selben Typ wie die heimatliche Milchstraße war. Aber es handelte sich nicht um diese, sondern um eine von Sol, dem Sonnensystem und den umgebenden hunderttausend Lichtjahren unendlich weit entfernte.
    Rhodan hob sein Glas ließ es wieder füllen und sagte sich, daß es für alle Beteiligten wichtig war, mit einem hervorragend ausgerüsteten Schiff die letzte Etappe zurückzulegen statt mit einer Einheit, deren Vorräte langsam zur Neige gingen.
    Ein Mann bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge.
    Er war groß, hager und braungebrannt. Trotz des langen Aufenthalts im Schiff hatte er es geschafft, schlank und sehnig zu bleiben.
    „Sir?"
    Rhodan senkte den Kopf und runzelte die Stirn. Der Mann war ihm bekannt, aber er wußte den Namen nicht mehr.
    „Ja? Sie kommen mir bekannt vor...?"
    Der Mann lächelte. Es war ein kurzes, flüchtiges Lächeln, das für eine Sekunde schneeweiße Zähne aufblitzen ließ. Jede Bewegung, die er machte, schien vollkommen kontrolliert zu sein.
    Er war etwa vierzig Jahre alt, und quer über die linke Wange lief wie eine Schlange eine dünne Narbe. Große braune Augen sahen Rhodan ruhig an.
    „Ich bin Kishin Mandruga, Chef der Pionierabteilung. Es ist sieben Jahre her, seit wir zuletzt näheren Kontakt gehabt hatten.
    Ich nehme an, Sie wollen dort einen Planeten besuchen?"
    Augenblicklich erinnerte sich Rhodan. Es war ein kurzer, aber gefährlicher Einsatz gewesen. Sie hatten versucht, frisches Fleisch und, sofern möglich, lebende Tiere zum Weiterzüchten und Verwerten einzuholen. Ohne Mandrugas Hilfe wäre die Aktion ein fatales Drama geworden.
    „Ich erinnere mich. Es war auf QUASITERRA IV, nicht wahr?
    Sie haben die Herde dieser Büffelähnlichen auseinandergetrieben."
    „Richtig. Ich nehme an, Sie werden anordnen, einen Stoßtrupp auszuführen, wenn es soweit ist? Sir - auf diesen Augenblick haben alle hundert Männer und Frauen meiner Abteilung gewartet. Sie haben sich teilweise zwanzig Jahre lang darauf vorbereitet."
    Rhodan winkte, und eine Ordonnanz brachte frisch gefüllte Gläser. Mit einer Handbewegung lud Perry Mandruga zum Sitzen ein. Dann sahen sie sich über die Ränder der Gläser hinweg an.
    Der Mann vor Rhodan machte den Eindruck unerschütterlicher Zuverlässigkeit. Er war in seiner Abteilung der ruhende Punkt, aber wenn er handelte, war er wie ein kleiner Tornado. Ruhig erkundigte sich Rhodan: „Ich verstehe nicht ganz, was Sie wollen. Soll ich mich nur an Sie erinnern, oder haben Sie mir irgendwelche Vorschläge zu machen?"
    Sie mußten laut sprechen. Um sie herum waren Lärm und Lachen, klirrende Gläser und knallende Korken. Über allem hörte man die Musik aus zahllosen Lautsprechern. Das Schiff schien im Takt zu schwingen, aber dies war eine Illusion.
    „Es ist einigermaßen unwahrscheinlich", begann Mandruga, „daß wir in dieser winzigen Galaxis mit einem hochentwickelten Raumfahrervolk zusammenstoßen."
    „Das hat auch die Komputerauswertung ergeben", erklärte Rhodan verwundert und beugte sich vor. Es war für ihn verständlich, daß Kishin versuchte, als einer der ersten einen der möglichen Planeten zu betreten. Ihm erging es nicht anders.
    Er brannte förmlich darauf, aber er zeigte es nicht. Um seine Lippen spielte ein zurückhaltendes Lächeln, als er sagte: „Ich habe auch keinerlei Interesse daran, mich in irgendwelche Auseinandersetzungen hineinziehen zu lassen. Ich will nach Hause!"
    „Ich auch!"
    „Wir brauchen Frischwasser und Frischfleisch. Ebenso wichtig sind Verbrennungsstoffe!" meinte Rhodan.
    „Nichts anderes dachte ich. Und außerdem haben alle die Tausende in der SOL es bitter nötig, auf wirklichem Erdboden zu laufen und sich in die Sonne zu legen, in einem echten Fluß zu schwimmen oder sich von einer echten Mücke stechen zu lassen."
    „In Ordnung", sagte Rhodan schließlich. „Bereiten Sie mit Ihrer Abteilung eine solche Mission vor. Die

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