Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0713 - Roboter lügen nicht

Titel: 0713 - Roboter lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
müßte ich das Ding erst einmal gesehen haben!"
    Rhodan nickte.
    „Das ist eben das Problem."
    Ein paar Sekunden vergingen in unbehaglichem Schweigen.
    Plötzlich sagte Rhodan mit einer Stimme, in der verhaltener Zorn schwang: „Wir wissen es schon die ganze Zeit... nur wollen wir es uns nicht eingestehen, nicht wahr?!"
    Deighton hielt seinem Blick stand. Die Frage „was?" drängte sich ihm auf die Zunge, aber im letzten Augenblick schluckte er sie wieder hinunter. Denn Rhodan war im Recht. Sie hatten die Ereignisse um Vylma, Sunchex und den Roboter erst zu spät im Zusammenhang gedeutet. Etwas Wichtiges war ihnen dabei entgangen.
    „Wahrscheinlich hast du recht", antwortete er niedergeschlagen. „Im übrigen schadet es außer unserem Stolz nichts und niemand, wenn wir uns jetzt gleich vergewissern."
    Statt einer Antwort gab Rhodan ein gereiztes Knurren von sich.
    Dann stand er auf und manipulierte an den Schalttasten, die nahezu unsichtbar in die Wand eingelassen waren. An einer Stelle, die sich bis dahin durch nichts von dem restlichen Plastometallbelag unterschieden hatte, wurde plötzlich ein Bildschirm sichtbar. Auf der Bildfläche leuchteten glühendrot ein Sund saphirblau ein C. Noch im selben Augenblick ertönte die wohlklingende Stimme des Rechners.
    „Von woher werde ich angesprochen? Ich kenne diesen Kanal nicht!"
    „Das tut nichts zur Sache", antwortete Rhodan. „Du erkennst mich?"
    „Selbstverständlich."
    „Lagerraum zwo-zwo-drei, A-Deck. Ich brauche eine Bestandsaufnahme. Am besten mit Bildüberblendung direkt auf diesen Empfänger."
    „Ich weiß nicht, wo der Empfänger sich befindet!" protestierte SENECA.
    „Das macht nichts. Deine Signale kommen hier an, wie du bemerkst."
    Zwei Sekunden vergingen.
    „Lagerraum zwo-zwo-drei, A-Deck, Sol-Zelle-1", verkündete sodann der Rechner. „Eingelagert sind ausschließlich Metapsi-Automata, die von Suchgruppen in der Umgebung des Landeortes im Laufe der letzten Tage gefunden wurden. Ihre Zahl..."
    „Wieviel verschiedene Größen gibt es?" verlangte Rhodan zu wissen.
    „Es fehlt ein Kriterien zur Definition von Größenklassen", mokierte sich der Rechner.
    „Verdoppelung", antwortete Rhodan kurzerhand. „Zwei Gadgets, von denen eines das doppelte Volumen des anderen einnimmt, gehören verschiedenen Größenklassen an."
    SENECA brauchte nur Sekundenbruchteile, um diese Anweisung zu verdauen.
    „Es gibt nur eine Größenklasse", stellte er fest.
    „Das Bild!" forderte Rhodan.
    Die Initialen SC verschwanden. Statt dessen erschien ein Abbild des großen Lagerraums auf dem A-Deck, in dem die Funde der jüngsten Gadget-Suche eingelagert worden waren. Es gab nicht viel zu sehen. Der weite Raum war zu neun Zehnteln leer. Etwa zwei Dutzend Gadgets von der üblichen, geringen Größe waren säuberlich zu Reihen angeordnet. Auf dem Boden vor einem jeden klebte ein Leuchtetikett, auf dem Fundzeit und -ort angegeben waren.
    Die beiden Männer suchten mehrmals hin und her über die Bildfläche. Was sie sahen, war nicht mehr und nicht weniger, als sie zu sehen erwartet hatten. Und dennoch grub die Enttäuschung tiefe Falten in Galbraith Deightons Gesicht.
    „Es ist tatsächlich verschwunden", murmelte er.
     
    *
     
    Als Galbraith Deighton zu seinem Quartier zurückkehrte, war seine Niedergeschlagenheit vollkommen. Fast vier Stunden lang hatte er versucht, sich mit Perry Rhodan auf einen Aktionsplan zu einigen, der die SOL und ihre Besatzung aus der völlig verfahrenen Lage hinausführen sollte. Das Unterfangen war ohne jeden Erfolg gewesen - nicht, weil die beiden Männer sich nicht hätten einigen können, sondern weil es ihnen an der Phantasie fehlte, die nötig war, wenn man es mit den Anschlägen einer Macht aufnehmen wollte, die so unsagbar fremd war, daß der menschliche Verstand sie einfach nicht zu begreifen vermochte.
    Das große Gadget war verschwunden. Rhodan hatte sofort, noch von der geheimen Kammer aus, angeordnet, daß nach dem verschwundenen Ding gesucht werden solle. Mehr als dreihundert Mann hatten sich mit Peilern ausgerüstet und zunächst damit begonnen, jeden einzelnen Decksgang der SOL abzusuchen. Die Durchsuchung des riesigen Raumschiffs würde wenigstens einen Tag in Anspruch nehmen. In den ersten drei Stunden waren keinerlei Nachrichten eingegangen, die darauf hindeuteten, daß man dem verschwundenen Gadget wenigstens auf der Spur war.
    Dann war da die Frage nach der Funktion des verschwundenen Geräts. Offensichtlich spielte es

Weitere Kostenlose Bücher