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0713 - Roboter lügen nicht

Titel: 0713 - Roboter lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nacht enthielt eine Drohung. Unsichtbare Gefahr schien in der Dunkelheit der fremden Welt zu lauern.
    In den Wachräumen - dem großen Kommandostand der SZ-1, der Befehlszentrale der SOL und in den vielen kleinen Kontrollräumen, die überall über das weite Innere des Riesenschiffs verstreut waren - herrschte Alarmstufe drei aufgrund einer Anordnung, die Rhodan allein nach dem Gefühl getroffen hatte. Die Umgebung des Raumschiffs wurde ständig beobachtet. Bewegliche Sonden waren ausgefahren worden, die Landschaft mehrere hundert Kilometer rings um die SOL keine Sekunde lang aus dem Auge zu lassen. Menschlicher Geist wäre nicht in der Lage gewesen, den unablässigen Strom von Informationen zu verarbeiten, den die Sonden produzierten. Der Datenfluß ging direkt in den Bordrechner der SZ-1 und wurde dort ausgewertet.
    Fast auf die Minute genau um Mitternacht Ortszeit geschah das, worauf jeder gewartet hatte, ohne sich Rechenschaft darüber ablegen zu können, wodurch sich diese Erwartung rechtfertigen ließ. Rhodan lag in leichtem Schlaf, als ein Warnsummer ihn weckte. Augenblicklich fuhr er in die Höhe, und durch seine Bewegung wurde der Interkom automatisch eingeschaltet.
    Ein Offizier der Bordsicherheit war auf dem Bildschirm zu sehen.
    „Wir haben eine merkwürdige Entdeckung, gemacht, Sir", meldete er. „Mitten im Dschungel, etwa zwanzig Kilometer westlich von hier, ist plötzlich eine Lichtung entstanden."
    Rhodan schaltete blitzschnell. Am vergangenen Tag war mehrmals von Lichtungen die Rede gewesen. Gucky hatte ihnen seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. „Rund...?" fragte er mißtrauisch. „Kreisrund, Sir", bestätigte der Offizier, „achtzig Meter Durchmesser. Auf der Lichtung gibt es seit einigen Minuten Bewegung. Aber wir können nicht genau ausmachen, worum es sich handelt." Rhodan überlegte nicht lange. „Die Mutanten...", begann er. „... sind alarmiert, Sir", vollendete der Offizier den angefangenen Satz.
    „Ich möchte sie in fünf Minuten im großen Besprechungsraum sehen!"
    „Wird veranlaßt, Sir!" versprach der Sicherheitsoffizier. Der Empfänger schaltete sich selbsttätig aus. Rhodan lehnte sich zurück und gönnte sich ein paar Augenblicke ungestörten Nachdenkens. Jetzt, da die Drohung, die er bislang nur geahnt hatte, zu materialisieren begann, fühlte er sich völlig ruhig.
     
    8.
     
    „Nein, niemand weiß, was dort vorgeht!" antwortete Rhodan auf eine entsprechende Frage aus dem Kreis der versammelten Mutanten.
    Der große Besprechungsraum unmittelbar neben dem Kommando-, stand der SZ-1 war bis zum Rand gefüllt. Seitdem die Bordsicherheit das Entstehen einer Lichtung mitten im Dschungel gemeldet hatte, waren kaum acht Minuten vergangen.
    „Dann sollten wir vielleicht ein paar Sonden hinschicken zum Nachsehen!" schlug einer der Anwesenden vor.
    „Ich halte das nicht für empfehlenswert", wies Rhodan den Vorschlag zurück. „Was auch immer dort geschieht... wir müssen davon erfahren, ohne jemand zu erschrecken und vielleicht zu verjagen. Wir alle haben diese dauernde Ungewißheit satt. Wir wollen wissen, was hier gespielt wird. Es liegt uns daran, daß es endlich zu einer Entscheidung kommt. Also müssen wir behutsam vorgehen."
    „Zwei Mann genügen", erklärte Gucky, der in Rhodans Nähe stand. Weitere Ausführlichkeit schien er nicht für nötig zu halten, als sei es selbstverständlich, daß jedermann auch aus Satzfragmenten schon seine Absicht erkenne.
    „Genügen - wozu?" wurde aus der Menge gefragt.
    „Um die Lage auszukundschaften", antwortete der Mausbiber mit heller Stimme. „Ein Teleporter und noch ein tatkräftiger Mann... Deighton zum Beispiel! Wie steht's mit dir?"
    Rhodan wollte protestieren, aber Galbraith Deighton ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    „Ich bin dabei", antwortete er rasch.
    Erst dann sah er den Freund an - fragend und bittend zugleich.
    „Ich weiß, was du sagen willst. Aber wir haben nicht lange Zeit, eine Mannschaft zusammenzustellen. Wer weiß, wie lange der Spuk dauert!"
    Rhodan nickte kaum merklich sein Einverständnis.
    „Wir brauchen Waffen und Translatoren", sagte Gucky ein wenig zusammenhanglos.
    „Translatoren... wozu?"
    „Ich habe das ungute Gefühl, daß die Kelosker ihre Finger im Spiel haben."
    Deighton gab zu, daß eine solche Überlegung nicht unangebracht sei. Die Translatoren und Waffen wurden herbeigeschafft. Von der Bordsicherheit beschaffte Gucky sich die Kopie einer Infrarotaufnahme des Gebiets, in dem die

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