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0713 - Welt der toten Monster

0713 - Welt der toten Monster

Titel: 0713 - Welt der toten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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er.
    Der Kristall reagierte. Für einen Sekundenbruchteil sah Ted seine Umgebung: Carlotta, den Rücken an die Wand gepresst, den Blaster weit von sich gestreckt. Ein Schatten, groß wie der eines Riesen, breit und auf merkwürdige Weise falsch. Etwas Dunkles, das auf ihn zuflog…
    Der Schlag zertrümmerte seinen Helm.
    Ted sackte unter der Wucht zusammen. Reflexartig krümmte sich sein Zeigefinger um den Abzug des Blasters. Er sah einen verschwommenen, blassroten Strahl, der sich in den Boden bohrte, spürte wie die Waffe seiner kraftlos gewordenen Hand entfiel.
    Ein letztes Mal bäumte er sich gegen die Bewusstlosigkeit auf, dann wurde es dunkel um ihn und still.
    ***
    »Ted!«
    Carlotta presste sich mit dem Rücken gegen die Wand, hörte das seltsame, rasselnde Geräusch und wagte es trotzdem nicht zu schießen. Zu groß war die Gefahr, Ted zu treffen.
    Einen Lidschlag lang wurde es hell.
    Sie sah Ted, der nach vorne kippte, das Sichtfenster seines Helmes ein Spinnennetzmuster aus tiefen Rissen.
    Dann kehrte die Dunkelheit zurück - und mit ihr die Schwerkraft.
    Carlotta wurde von ihr niedergedrückt und brach in die Knie. Sie richtete den Blaster nach oben und schoss immer wieder so hoch in den Raum hinein, dass sie Ted nicht treffen konnte.
    Das rasselnde Geräusch verschwand.
    Auf Händen und Knien kroch sie über den Boden, bis ihre Fingerspitzen einen Körper berührten.
    »Ted?«, flüsterte sie in die Dunkelheit hinein.
    Ihre tastenden Finger fanden den zerstörten Helm, zog ihn mühelos vom Rest des Schutzanzugs. Erleichtert hörte sie Teds regelmäßigen Atem. Die fremde Atmosphäre schien seinem Körper nichts auszumachen.
    Und wenn sie ihn langsam vergiftet?, mahnte eine innere Stimme. Vielleicht füllen sich seine Lungen Stück für Stück mit Gas, bis er qualvoll erstickt.
    Carlotta legte die Hände an ihren eigenen Helm. Einen Moment zögerte sie, dann löste sie die Verriegelung und zog ihn vom Kopf.
    Die Hitze war wie ein Schlag ins Gesicht. Carlotta keuchte, atmete eine scharf schmeckende, schwere Luft ein, die in ihren Lungen stach und ihr die Tränen in die Augen trieb. Hustend setzte sie Ted den Helm auf und verband ihn mit dem Schutzanzug. Sie hoffte, dass nicht schon zu viel der fremden Luft eingedrungen war, sodass die Versorgungseinheit des Anzugs sie noch rausfiltern konnte.
    Langsam ließ der Husten nach. Carlotta zog die Handschuhe aus und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ihre Gedanken glitten von Ted zu dem Angreifer, von dem sie nicht mehr als eine flüchtige Bewegung gesehen hatte. Ob ihre Schüsse ihn vertrieben hatten? Oder spielte er nur ein Spiel mit ihr und lauerte irgendwo in der Dunkelheit?
    Carlotta zog die Beine an, nahm den Blaster in beide Hände und wartete. Nur worauf, ob auf den Tod oder Teds Erwachen, wusste sie nicht genau…
    ***
    Null-Eins-Eins-Null-Eins
    Ich bin zu groß für ihren Geist, zu schnell für ihre Körper, zu stark für ihre Waffen. Ich komme über sie wie die Schatten, die einst herrschten, unbesiegbar und tödlich.
    Die harte Schale, die den Kopf des einen schützt, vernichte ich mit einem Schlag. Den Strahlen, mit denen ich bedroht werde, weiche ich mit Leichtigkeit aus. Sie sind zwar schnell wie das Licht, aber die Bewegungen des zweiten Fremden sind langsam, viel zu langsam. Ich erahne, was er tun wird, lange bevor er es selbst begreift.
    ENERGIEVERLUST
    Eins-Eins-Eins-Null
    Wut?
    Nein, wieso sollte ich wütend über eine Tatsache sein? Das ändert nichts an ihrer Existenz. Wut gehört nicht zu den Geheimnissen von Eins und Null und ich verstehe, warum das so ist.
    Ich habe eine Hundertstel Sekunde für diese Überlegung benötigt. Das ist schlecht. Der schnelle Angriff hat die Energiereserven meines Körpers erschöpft. Ich muss mich zurückziehen, ohne meine Aufgabe zu vollenden.
    Eins-Null-Eins-Eins-Eins
    Ich lasse die beiden Eindringlinge zurück - zumindest vermute ich, dass es zwei sind und nicht nur ein Wesen, das sich auf zwei Körper verteilt. Der Energieverlust ist so groß, dass ich die meisten Systeme abschalten muss, bevor ich die Verteilerstation erreiche. Aber es gelingt mir, den Weg zu vollenden.
    Meine Augen werden klarer, als die Energie in meinen Körper fließt. Ich hebe einen Arm, betrachte, was in meiner Hand liegt.
    Eine Strahlenwaffe, nicht mehr als ein Spielzeug und…
    ANALYSE
    Eins-Null-Eins-Null-Null
    Die Datensysteme bestätigen meine Vermutung. Es ist ein Kristall, ähnlich denen, die einst die Herrscher

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