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0713 - Welt der toten Monster

0713 - Welt der toten Monster

Titel: 0713 - Welt der toten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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Beinen der Blondine.
    Ihr Haar war strähnig, fast schon zottelig. Sie trug einen silbrigen Bikini, der so knapp geschnitten war, dass allenfalls Nicole Duval sich noch über etwas zu viel Stoff beklagt hätte.
    Die Blondine stand unbeweglich da, mit geschlossenen Augen, wie ein Denkmal, das sich aus dem eigenartigen Sand erhob. Es schien, als atme sie nicht einmal. Wenn da nicht der Wind gewesen wäre, der die Sandkörner hin und wieder aufwirbelte, hätte Zamorra fast angenommen, ein großes Wand füllendes Foto zu sehen.
    Er wartete einige Minuten. Als die Frau sich bis dahin noch nicht geregt hatte, wandte er sich wieder ab.
    Jetzt erst sah er, dass dort, wo sich der Monsterschädel befand und Zamorra sich plötzlich wiedergefunden hatte, der Bodenbelag anders eingefärbt war als im Rest des Raumes. Es war ein gut vier Meter durchmessender Kreis, der einen Hauch dunkler war.
    Markierte diese Kreisfärbung den Wirkungsbereich eines Ferntransportsystems? Etwa wie die Materietransmitter der DYNASTIE DER EWIGEN?
    Das würde den raschen Ortswechsel erklären.
    Aber Zamorra konnte sich nicht daran erinnern, dass die Meeghs über Transmitter-Technologie verfügt hatten. War Ted getäuscht worden? Handelte es sich hier bei dieser Ödwelt vielleicht doch nicht um einen Basisplaneten der Spinnenwesen? Dazu passte, dass er sich eben im Normaluniversum befand und nicht in einer Fremddimension.
    Aber diese Steuerzentrale… Als Zamorra an das Schaltpult trat, wurde ihm klar, dass zumindest hier Meegh-Technik installiert war. Er kannte sie. Er hatte sich einige Male an Bord von Meegh-Spidern befunden, und er war sogar in der Lage, eines dieser Schattenraumschiffe zu fliegen.
    Er dachte an den Raumer, den er aus einer sterbenden Parallelwelt zur Erde gebracht hatte. Zusammen mit Ghaagch, dem letzten Überlebenden der Meeghs. [1]
    Das lag auch schon wieder über vier Jahre zurück, und Ghaagch war verschwunden, nachdem Zamorra ihm einen erbeuteten Dhyarra-Kristall 11. Ordnung ausgehändigt hatte, damit der Meegh damit den rasenden Zerfall seiner Körperzellen aufhalten konnte. Angeblich war er zum Silbermond geflüchtet, dort aber nie aufgetaucht.
    Derweil hatten Spezialisten von Tendyke Industries daran gearbeitet, die Geheimnisse jenes Raumschiffs zu enträtseln. Einiges war ihnen gelungen, aber dann war der Raumer zerstört worden.
    Es ist schade, dass wir Ghaagch nicht dabei haben, dachte Zamorra. Für den letzten Meegh wäre dieser Planet vielleicht eine wahre Fundgrube gewesen. Und er hätte eine Menge erklären und dadurch vieles vereinfachen können.
    Vielleicht.
    »Vielleicht aber auch nicht«, murmelte Zamorra. Denn die sterbende Welt Talos war durch ein Zeitparadoxon entstanden, lange bevor die Meeghs in ihrer Gesamtheit ausgelöscht worden waren. Er war möglicherweise gar nicht auf dem letzten Stand ihrer Technik.
    »Wie auch immer…«
    Zamorra fragte sich, was aus Nicole geworden war. Befand sie sich noch an jenem Felsen, oder war sie ebenfalls transportiert worden - nur an einen anderen Ort?
    Oder würde sie in den nächsten Sekunden oder Minuten ebenfalls hier auftauchen?
    Zamorra nahm sich vor, sich nicht überraschen zu lassen, wenn plötzlich jemand hinter seinem Rücken aus dem Nichts auftauchte, während er sich mit dem Schaltpult befasste.
    Er orientierte sich, versuchte, die Instrumente und die zugehörigen Schalter einzuordnen. Im Gegensatz zu dem »Wandschrankcomputer«, dessen Anzeigen erloschen waren, stand hier alles unter Strom. Kaum verwunderlich, immerhin war auch der Raum selbst erhellt und jener riesige Bildschirm funktionierte, der immer noch die Blondine zeigte. Nach wie vor stand sie da wie ein lebensechtes Denkmal.
    Eine bestimmte Anzeige erregte Zamorras Aufmerksamkeit.
    War das nicht ein Luftanalysator, beziehungsweise dessen Ausgabedisplay?
    Zamorra hatte gelernt, die Anzeigen zu lesen. Demnach gab es hier eine für Menschen atembare Luftmischung.
    Erleichtert öffnete Zamorra den Helm seines Schutzanzugs und berührte die kleine Taste, die den Helm zusammenfaltete. Die Luft roch alt. Zamorra zog auch die Handschuhe aus und verstaute sie in den Taschenfalten. Am liebsten hätte er den ganzen silbernen Schutzanzug abgestreift, der ihm recht lästig war, aber das erschien ihm doch etwas zu gewagt.
    Als er die Handschuhe abstreifte, zuckte er unwillkürlich zusammen.
    Sein Dhvarra-Kristall!
    Er begriff plötzlich, warum der nicht funktioniert hatte, als er die Schwerkraft des Planeten etwas

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