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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Helm.
    »Es wird alles funktionieren.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und ging auf die beiden Hornissen zu, die auf dem breiten Rasenstück standen. Die Alphas schlossen rasch zu ihm auf.
    Rob blieb zurück und trank Eistee.
    Du kannst mich mal, dachte er, in einer Woche bin ich entweder zu Hause oder tot.
    ***
    Gegenwart
    Da es sonst niemand tat, beglückwünschte Nicole sich selbst zu ihrer großartigen Idee. Sie hatte Ted zurück in seinen Keller geschickt und ihn gebeten, zwei Uniformen der Dynastie mitzubringen. Währenddessen hatte Yves ein Taxi gerufen, mit dem sie und Ted nach dessen Rückkehr zum Stadtrand von Baton Rouge gefahren waren.
    Für Nicole war der Streifzug durch das Waldstück der schwierigste Moment gewesen, denn sie war sich nicht sicher, wo sie das Gefährt verborgen hatte und ob es überhaupt noch da war.
    Es ging um die Hornisse, mit der sie und Zamorra vor einigen Monaten von der Fackel der Freiheit geflohen waren, als das Schiff von einem Jagdboot der Dynastie angegriffen und beinahe zerstört wurde. Nach ihrer Landung hatten sie die Hornisse mit Ästen getarnt und gehofft, dass kein Spaziergänger darüber stolperte.
    Anscheinend war das nicht passiert, denn nach rund einer Viertelstunde standen sie vor der Hornisse und befreiten sie von den abgestorbenen Ästen. Jetzt saßen sie in dem zweisitzigen, zylindrischen Raumboot und jagten, getarnt vor irdischen Radarpeilungen, auf die Ostküste Floridas zu.
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, sagte Ted über den Helmfunk seiner Dynastie-Uniform. »Was ist, wenn sie mir nicht glauben, dass ich der ERHABENE bin?«
    »Wieso sollten sie das nicht glauben? Du siehst aus wie der ERHABENE -und du hast einen Machtkristall.«
    »In dieser Welt könnte er eine Narbe im Gesicht haben«, hörte Nicole Teds leicht verzerrte Stimme, »vielleicht hat er auch einen Vollbart oder ein Glasauge. Ihr seid ihm doch noch nie begegnet, oder?«
    Sie schwieg nachdenklich. Das war ein Problem, über das sie nicht nachgedacht hatte. Sie war einfach davon ausgegangen, dass die Ted Ewigks in beiden Welten gleich aussahen, obwohl es dafür eigentlich keine Begründung gab.
    »Du hast Recht«, gab sie zurück. »Wir wissen nicht, wie du hier aussiehst. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als auf unser Glück zu hoffen.«
    »Toller Plan.«
    »Wenn du einen besseren hast, sag ihn. Wenn nicht, ziehen wir den durch, auf den wir uns geeinigt haben.«
    Ihre Worte klangen schärfer, als sie beabsichtigt hatte, aber Teds ständige Nörgelei nervte sie. Seit ihrer Ankunft in der Spiegelwelt hatte er keinen einzigen konstruktiven Vorschlag gemacht, sondern nur kritisiert.
    Sie steuerte die Hornisse in eine Rechtskurve und ging tiefer. Draußen auf dem Meer schoben sich bereits die ersten Strahlen der Sonne über den Horizont.
    Wir haben viel Zeit verloren, dachte Nicole. Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig.
    In den letzten Stunden hatte sie den Gedanken an Zamorra verdrängt, aber in der Stille des Cockpits spielte ihr Gehirn wie von selbst sämtliche Horrorszenarien durch, die es sich vorstellen konnte.
    »Was machen wir, wenn er nicht auf Senecas Anwesen ist?«, erwähnte Ted wenig später eines davon.
    »Dann finden wir heraus, wo er ist.« Sie gab ihm die Antwort, die sie sich selbst gegeben hatte und war froh, als er sie nicht weiter hinterfragte.
    Weitere Minuten vergingen, dann drosselte Nicole die Triebwerke der Hornisse. »Da unten ist es.«
    Tendyke's Home war selbst in der Dunkelheit nicht zu übersehen. Flutlichtanlagen umgaben das weitläufige Grundstück und tauchten die Straßen und Zäune in ein hartes weißes Licht. Während Nicole sie betrachtete, stieg ein Hubschrauber aus der Parkanlage auf und flog an ihr vorbei in Richtung Westen. Sie sah ihm einen Moment nach, fragte sich, wer wohl um diese frühe Uhrzeit das Anwesen verließ, dann ging sie mit der Hornisse in den Landeanflug.
    Hinter ihr zog Ted deutlich hörbar seinen Schutzanzug zurecht und setzte den Helm auf.
    »Denk daran ihn zu entspiegeln, damit sie dich erkennen«, sagte sie.
    »Okay.«
    Die Hornisse klappte die Landebeine aus und setzte sanft auf dem Rasen auf. Nicole sah bewaffnete Männer, die zwischen den Bäumen hervortraten.
    Kein zurück mehr, dachte sie.
    ***
    Eine Nacht zuvor
    Sie trugen schwarze Overalls, schwarze Mützen und schwarze Stiefel. In ihren Gesichtern, die mit Schuhcreme beschmiert waren, leuchteten nur die Augen weiß.
    »Ich komme mir

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