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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Interkomverbindung zur Funkzentrale her und verlangte Auskunft über den plötzlichen Abbruch der Hyperfunkverbindung zur SOL.
    Der Cheffunker, ein mittelgroßer älterer Captain namens Sitai Kitaro, antwortete: „Wir haben ebenfalls bemerkt, daß die Verbindung zur SOL abgebrochen ist, Sir. Unsere Geräte zeigen zwar einen Defekt an, aber lokalisieren ihn nicht. Unter diesen Umständen müßten wir die gesamte Hyperfunkanlage auseinandernehmen und Stück für Stück durchtesten, um den Fehler zu finden."
    „Dann ist auch der Fehlerquellenlokalisator defekt", erklärte er.
    „Da die Hyperfunkanlage des Kreuzers außerdem ein Dreifachsystem hat, läßt sich das Versagen nur durch Sabotage erklären. Versuchen Sie weiter, die Fehlerquelle zu lokalisieren, aber lassen Sie den Kasten ganz, Captain!"
    „Ja, Sir", sagte Sitai Kitaro. „Kasten ganz lassen, Sir. Ende!"
    Deighton schaltete sein Armbandgerät ein und befahl Joscan Hellmut zu sich.
    Nachdem er ihm die Situation geschildert hatte, fragte er: „Könnten Romeo und Julia bei dieser Sabotage ihre Finger im Spiel haben, Mr. Hellmut?"
    Hellmut machte ein entrüstetes Gesicht.
    „Romeo und Julia wollen uns helfen, Sir", sagte Joscan Hellmut steif. „Warum sollten sie dann Sabotage am Hyperkom begehen?"
    „Sie bauen Ihr Gegenargument an einer bloßen Annahme auf, Mr. Hellmut", erklärte Deighton. „Ich fordere nochmals: Lassen Sie sich den Sachverhalt ohne Beteiligung von Gefühlen durch den Kopf gehen und beantworten Sie dann meine Frage!"
    Hellmut schluckte ein paarmal, dann sagte er, ruhiger geworden: „Sir, ich bitte zu bedenken, daß weder Romeo noch Julia Zugang zum, Innern der Hyperfunkanlage hatten."
    Deighton nickte.
    „Das trifft zu, Mr. Hellmut, aber es gilt nur für die Zeit nach dem Start der BRESCIA. Die Hyperfunkanlage des Schiffes könnte schon vorher präpariert worden sein."
    „Dafür kämen dann aber sehr viele Roboter in Frage - und auch sehr viele Besatzungsmitglieder", meinte Hellmut.
    „Das stimmt auch", gab Deighton zu. „Wir können also dem Roboterpärchen nichts nachweisen. Dennoch bleibe ich mißtrauisch, denn sie sind die Ableger von SENECA, und SENECA ist zweifellos und nach seinen eigenen Angaben von den kybernetischen Geräten der Kelosker beeinflußt."
    „Ich bin trotz allem, was geschehen ist, immer noch überzeugt davon, daß SENECA niemals unsere Interessen aus den Augen verloren hat, Sir", widersprach Hellmut. „Wir können zwar seinen komplizierten Gedankengängen nicht folgen, aber ich bin sicher, daß auch die scheinbar feindseligen Handlungen von SENECA die Wahrung unserer Interessen zum Ziel hatten."
    Galbraith Deighton blickte den Kybernetiker nachdenklich an, dann sagte er leise: „Ihr Vertrauen zu SENECA in allen Ehren, Mr. Hellmut, aber ich kann Ihre Auffassung nicht teilen. Wie kommen Sie darauf, SENECA hätte auch durch seine feindseligen Handlungen - beispielsweise also auch durch die Tötung von Menschen - die Wahrung unserer Interessen verfolgt?"
    „Ich habe keine Beweise dafür, Sir", antwortete Joscan Hellmut.
    „Jedenfalls keine, die sich vorlegen ließen. Ich spüre es einfach, daß SENECA weiterhin unsere Interessen und nicht die der Kelosker wahrnimmt - wenn auch manchmal auf verschlungenen Wegen."
    Deighton seufzte.
    „Ich wollte, es wäre so", sagte er.
    Er überlegte eine Weile, dann stellte er eine Interkomverbindung mit der Hauptpositronik des Kreuzers her.
    „Deighton spricht!" sagte er. „Ich bitte um Identifizierung als autorisierte Person."
    „Identifizierung ist erfolgt", antwortete der Computer ohne merkliche Verzögerung. „Galbraith Deighton, Gefühlsmechaniker und derzeit Kommandant dieses Raumschiffs, ist laut Speicherdaten als autorisierte Person registriert. Ich erwarte Ihre Anweisungen, Sir."
    Deighton wollte seine erste Anweisung geben, da flackerte das Bildschirmsymbol des Bordcomputers, und eine dünne Stimme sagte aus dem Interkomlautsprecher: „Eins, zwei, drei - SENECA legt ein Ei!"
    Deighton beherrschte sich meisterhaft. In seinem Gesicht verzog sich kein Muskel. Er starrte lediglich unverwandt auf den Bildschirm des Interkoms, bis das Flackern des Computersymbol verschwunden war.
    Dann sagte er: „Deighton spricht noch immer. Ich erbitte Auskunft darüber, wer den Reim ,Eins, zwei, drei - SENECA legt ein Ei' in den Datenspeicher gesprochen und dafür gesorgt hat, daß zu einer bestimmten Zeit die entsprechenden Speicherkapazitrone abgerufen werden!"
    Der

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