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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sofort in die Hauptzentrale des Schiffes begab, suchte Katus Hershan zuerst seine Kabine auf.
    Er packte seine wenigen Habseligkeiten, die er für die Expedition mitgenommen hatte, aus und verstaute sie. Danach tastete er am Versorgungsautomaten eine Tasse Kaffee und setzte sich in einen bequemen Sessel.
    Er hatte sich ein neues elektronisches Notizbuch aushändigen lassen. Dieses Gerät zog er aus einer Seitentasche seiner Bordkombination und schaltete es ein.
    Er sprach ein paar belanglose Worte in den Speicher, dann schaltete er auf Abspielung.
    Katus Hershan fuhr wie von der Tarantel gestochen aus seinem Sessel hoch, als ihm statt seiner eigenen Worte entgegenschallte: „Eins, zwei, drei - SENECA legt ein Ei!"
    Nach dem ersten Schreck beruhigte er sich jedoch schnell wieder. Vor allem, weil es eindeutig eine Kinderstimme gewesen war, die den Spruch aufgesagt hatte. Wahrscheinlich hatte sich eines der zahlreichen SOL-Kinder irgendwann ins Ausrüstungslager für elektronische Geräte geschlichen und den Kinderreim auf das ENB gesprochen.
    Katus Hershan lächelte und löschte den Spruch. Danach wiederholte er die Funktionsprobe, und diesmal klappte alles.
    Beruhigt schob er das ENB in die Außentasche zurück, warf den geleerten Kaffeebecher in den Schlund der Abfallvernichtungsanlage und begab sich zur Hauptzentrale.
    Als er dort ankam, liefen gerade die letzten Startvorbereitungen.
    Galbraith Deighton saß vor dem Schaltpult des Kommandanten, und auch die übrige Zentrale-Besatzung befand sich auf ihren Plätzen.
    Katus blickte zu Joscan Hellmut hinüber, der mit Romeo und Julia vor dem Kartentisch stand und sich angeregt mit den beiden robotischen Ablegern von SENECA unterhielt.
    Als Katus Hershan diese Gruppe erreichte, brach Hellmut das Gespräch ab, beugte sich über den Kartentisch und nahm einige Schaltungen vor.
    Katus zuckte mit den Schultern und wandte sich an die Roboter.
    „Wie geht es euch?" erkundigte er sich.
    „Schlecht, Sir", antwortete Romeo. „Wie würde es einem menschlichen Kind gehen, das man gewaltsam von seiner Mutter getrennt hat?"
    „Das ist doch kein Vergleich", erwiderte Dr. Hershan. „Ihr seid doch gar nicht die Kinder von SENECA.
    Überhaupt kann eine Hyperinpotronik keine Kinder haben."
    „Doch, Sir", behauptete Julia. „Natürlich keine biologisch gezeugten Kinder, aber doch Ableger im Sinne von Tochtergebilden, deren geistige Gesundheit teilweise von der ständigen kommunikativen Rückkopplung zwischen ihnen und dem Muttergebilde abhängt."
    Katus Hershan dachte über die Antwort nach. Sie erschien ihm des logischen Kerns nicht zu entbehren. Dennoch fand er, daß Roboter sich nicht so verhalten sollten wie Romeo und Julia.
    „Wie ich hörte, habt ihr im Ballettsaal getanzt", sagte er. „Der Offizier, der euch fand, entdeckte eine kleine blaue Hand, die sich ganz kurz aus der Wand des Saales streckte. Was wißt ihr darüber?"
    „Lassen Sie die beiden in Ruhe!" fuhr Hellmut den Fremdrassenpsychologen an. „Sie leiden schon genug unter der Trennung von SENECA!"
    „Ich muß das wissen, Mr. Hellmut", erklärte Hershan. „Ich beobachtete am Großen Katarakt nämlich genau die gleiche Erscheinung. Es soll sich nach Guckys Meinung um eine Materielle Projektion gehandelt haben."
    Er wandte sich wieder an die beiden Roboter.
    „Beantwortet meine Frage!" befahl er.
    „Wir haben weder im Ballettsaal getanzt noch eine blaue Hand aus einer Wand kommen sehen, Dir", erwiderte Romeo. „Wenn es so wäre, müßten wir es doch wissen."
    „Es ist eine Tatsache", erklärte Dr, Hershan. „Ihr dürft euch doch Tatsachen nicht verschließen, nur weil euch die Sache vielleicht peinlich ist."
    „Wir wissen aber nichts davon, Sir", behauptete Julia.
    „Wenn sie es sagen, dann wissen sie auch wirklich nichts davon", warf Joscan Hellmut ein. „Bringen Sie mir die Roboter nicht durcheinander, Dr. Hershan!"
    Katus Hershan wollte widersprechen, verzichtete aber darauf, weil er ein friedfertiger Mensch war. Er ging zu einem freien Kontursessel und nahm Platz.
    Doch er nahm sich fest vor, noch herauszubekommen, was es mit dieser mysteriösen blauen Hand auf sich hatte.
    Er hörte nur mit halbem Ohr auf das, was Galbraith Deighton über Telekom mit Perry Rhodan besprach, mit Perry Rhodan, der früher, lange vor Katus Hershans Geburt, Großadministrator eines Sternenreiches der Menschheit mit dem Namen „Solares Imperium" gewesen war.
    Dieses Imperium existierte schon lange nicht mehr, aber die

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