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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in ein völlig fremdes Sonnensystem gebracht. Ich verlange, daß Romeo und Julia kurzgeschlossen werden."
    „Ich halte das für einen Fehler", entgegnete Hellmut. „Wir brauchen die beiden Roboter. Vor allem aber sollten wir sie zuerst fragen, warum sie uns zu einem anderen Sonnensystem gebracht haben."
    Galbraith Deighton erhob sich und zog seinen Impulsstrahler.
    „Mit Verrätern diskutiere ich nicht, Mr. Hellmut!" erklärte er zornig. „Entweder schließen Sie die beiden Roboter kurz, oder ich zerstöre sie!"
    Als Joscan Hellmut nichts darauf sagte, hob Deighton seine Impulswaffe - und brach im nächsten Augenblick stocksteif zusammen.
    „Sir!" rief Hellmut erschrocken.
    Im nächsten Augenblick sah er, daß auch die anderen Offiziere in der Hauptzentrale zusammenbrachen, ganz offensichtlich von Lähmstrahlen getroffen.
    Romeo und Julia mußten die Bordpositronik veranlaßt haben, die internen Paralysatoren gegen die Besatzung einzusetzen, und die vollautomatischen Waffen hatten präzise reagiert.
    Nur er, Joscan Hellmut, war verschont geblieben.
    „Romeo und Julia!" sagte er erbittert. „Warum hab ihr das getan? Ihr habt euch gegen euren Herrn gewendet. Das verstößt gegen die Robotergesetze und macht euch zu Irregulären."
    Romeo wandte seinen quadratischen Kopf herum, blinkte den Kybernetiker mit seinen leuchtenden Augenzellen an und erwiderte: „Wir mußten so handeln, da diese Menschen niemals verstanden hätten, worum es geht. Deighton wollte uns kurzschließen lassen oder zerstören. Das durften wir nicht zulassen, denn wir werden von den Menschen noch dringend gebraucht. Bei dir rechnen wir mit Verständnis, und wir bitten dich, uns zu vertrauen und mit uns zum dritten Planeten des Borghai-Systems zu fliegen."
    Joscan Hellmut blickte die beiden Roboter lange an, dann sagte er: „Ihr wußtet also von vornherein, daß ihr uns nicht zum Zielplaneten bringen wolltet, sondern zu einer ganz anderen Welt in einem anderen Sonnensystem. Doch anstatt mit uns zu kooperieren, habt ihr insgeheim gegen uns gearbeitet. Warum konntet ihr nicht offen argumentieren?"
    „Weil die Menschen uns niemals verstanden hätten", antwortete Romeo. „Das Problem ist so kompliziert, und die Schwierigkeiten sind so vielschichtig, daß es einem menschlichen Gehirn nicht möglich ist, alles zu durchschauen und den einzigen logischen Schluß aus den Gegebenheiten zu ziehen. Dazu ist nur SENECA in der Lage."
    Der Kybernetiker holte tief Luft.
    „Ihr gebt also offen zu, daß ihr weiterhin Funkkontakt zu SENECA unterhaltet?" fragte er.
    „Ja", sagte Romeo. „Es war notwendig, diese Tatsache eine gewisse Zeit zu verschleiern, doch jetzt können wir es zugeben.
    SENECA weiß genau, was er tut und warum er es tut. Wir bitten dich nochmals, uns zu vertrauen."
    Joscan Hellmut lachte humorlos.
    „Etwas anderes bleibt mir wohl nicht übrig. Also schön, fliegen wir zum Planeten - wie heißt er doch gleich?"
    „Takrebotan", antwortete Romeo. „Es ist der dritte Planet der grünen Sonne Borghai. Borghai gehört zu den sehr seltenen Sternen, die überwiegend im fünfdimensionalen Bereich strahlen."
    „Aber derartige 5-D-Strahler müssen durch äußere Einflüsse zu ihrer besonderen Art der Strahlung angeregt werden", gab Joscan Hellmut zu bedenken.
    „Das trifft zu", erwiderte Romeo. „Borghai steht ganz in der Nähe des gefürchteten Dimensionstrichters der Kleingalaxis Balayndagar, der von den Keloskern ,Große Schwarze Null' genannt wird. Wir sind zur Zeit etwa dreihundertsiebzig Lichtjahre von Last Stop entfernt."
    „Die Ortungssysteme wurden übrigens von uns wieder aktiviert, Joscan", warf Julia ein. „Du kannst den Planeten Takrebotan während des Anflugs beobachten und genau untersuchen, wenn du möchtest."
    Der Kybernetiker erhob sich.
    „Wenigstens etwas, das ich noch tun kann", sagte er mißgelaunt. „Ich bin gespannt, was das für eine Welt ist, auf die ihr uns entführt habt."
     
    5.
     
    Fasziniert verfolgte Joscan Hellmut die Ausschläge auf dem Gravimeter und die Zacken und Kurven auf dem dazugehörigen Diagrammschirm.
    Die grüne Sonne Borghai war tatsächlich ein 5-D-Strahler, wie er unter zehn Milliarden Sonnen nur einmal vorkam. Im Vergleich zu seiner fünfdimensionalen Strahlung war die normale Reststrahlung verblüffend gering. Andernfalls hätte Borghai wahrscheinlich rund zehnmal heller geleuchtet.
    Der Kybernetiker stellte an einem anderen Meßgerät fest, daß Romeo und Julia den

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