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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hochenergie-Überladungsschirm des Kreuzers aktiviert hatten. Das Robotpärchen wußte demnach genau, welche Gefahren von einem 5-D-Strahler wie Borghai drohten. Ein ungeschütztes Raumschiff konnte förmlich zerrissen werden oder bei einem Dimensionsbeben für immer aus dem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum, auch Normalraum genannt, verschwinden. Glücklicherweise wehrte der HÜ-Schirm alle fünfdimensionalen Gravitationsstürme und Dimensionsbeben vollständig ab.
    Hellmut richtete sein Augenmerk auf den dritten Planeten, den die Roboter ansteuerten.
    Er stellte fest, daß Takrebotan am Äquator 9.683 Kilometer Durchmesser besaß und über eine durchschnittliche Schwerkraft von l,09 Gravos verfügte. Eine Rotation dauerte nur 12,22 Stunden, und der Planet hatte wegen einer extremen Winkelstellung seiner Polachse extrem unterschiedliche Klimazonen. Ständig tobten Stürme über seine Oberfläche.
    Ein Teil der Oberfläche war der direkten Sicht durch Sand- und Staubwolken entzogen, die von den Stürmen aufgewirbelt worden waren und sich offenbar sehr lange in der Hochatmosphäre hielten. Das, was Joscan Hellmut vom Raum aus beobachten konnte, war eine einzige Landmasse, die lediglich von sechs großen Binnenseen durchsetzt war. Ozeane gab es nicht.
    Die Oberflächenstruktur war wegen der Wasserknappheit durchweg wüstenhaft. Relativ flache Gebirge zogen sich in den verschiedensten Formen darüber hin, in Geröllhalden auslaufend oder schroff zu Sandwüsten abbrechend.
    Was an Vegetationen auszumachen war, konzentrierte sich auf die Randgebiete der Binnenseen und die Uferzonen der wenigen Flüsse. Die Pflanzen schienen von glasähnlicher Konsistenz zu sein und schimmerten violett oder giftgrün.
    Der Kybernetiker verzog das Gesicht.
    Er hätte um keinen Preis dort unten leben mögen und begriff überhaupt nicht, wie intelligente Lebewesen sich auf einem so öden und kalten Himmelskörper niederlassen konnten, anstatt ihre Städte im Weltraum anzulegen und ihre Umweltbedingungen selbst zu bestimmen.
    Aber die Ortung zeigte einwandfrei, daß auf Takrebotan intelligente Wesen lebten. So gab es eine Stadt von zirka vierhundert Quadratkilometern Ausdehnung, die noch dazu sehr flach gebaut war, anstatt in Kugelform und zur Hälfte über und unter der Oberfläche.
    Die Stadt lag südlich eines vegetationslosen Felsengebirges, dessen höchste Gipfel bis zu dreieinhalb Kilometer in den Himmel ragten. Es war halbkreisförmig gekrümmt und bot der Stadt dadurch Schutz vor den kalten Nordwinden und den Staubstürmen der nördlichen Wüsten.
    Ein Binnenmeer und ein Flußlauf bildeten zusammen mit dem Gebirge ein Dreieck, in dem die Stadt eingebettet lag.
    Etwa fünfzig Kilometer westlich der großen Stadt erkannte Joscan Hellmut einen großen Raumhafen. Das Areal umfaßte zirka fünftausend Quadratkilometer, wies allerdings keine befestigten Landefelder auf. Es war lediglich von Felsbrocken gesäubert und grob planiert worden.
    Am Rand des Raumhafens erhoben sich plump wirkende Türme, Kuppeln für Zug- und Druckstrahlen und Lagerhallen. Die Plumpheit dieser Bauwerke - und auch der Bauwerke der nahen Stadt - verriet, daß es sich um Anlagen der Kelosker handelte.
    Hellmut wußte aus dem Bericht der ersten Expedition Deightons, daß die Kelosker sich durch mangelndes handwerkliches Geschick auszeichneten. Sie konnten zwar mit ihren Gehirnen die großartigsten Pläne entwerfen, aber wenn sie sie in die Tat umzusetzen versuchten, kamen stets mißgestaltete Dinge dabei heraus.
    Genaugenommen, wären Kelosker allein nicht einmal in der Lage gewesen, diese Stadt auf Takrebotan und die Raumhafenanlagen zu bauen. Wahrscheinlich hatten die Laren auf ihren eigenen Industrieplaneten diese Anlagen nach keloskischen Konstruktionsplänen gebaut und anschließend mit Transportraumschiffen geliefert.
    Auf dem Raumhafen standen ohne erkennbare Ordnung vierundzwanzig plumpe Raumschiffe, deren Höhe zwischen sechshundert und tausend Metern betrug. Es handelte sich überwiegend um kegelförmige Gebilde, deren Spitzen von großen Kugeln, schief geratenen Würfeln und tellerartig flachen Diskussen gekrönt wurden.
    Daneben gab es aber auch Walzenraumschiffe mit stumpfem Bug und flachen, wie abgeschnitten wirkendem Heck.
    Der Anblick dieser vierundzwanzig Raumschiffe ließ Joscan Hellmut aufatmen, bewies ihr Vorhandensein doch, daß Romeo und Julia die BRESCIA nicht zu einer beliebigen Welt, sondern immerhin zu einem Planeten der Kelosker gebracht

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