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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funke Hoffnung, an den er sich klammerte.
    Er beobachtete das Kommen und Gehen der Menschen in der Hauptzentrale des Kreuzers. Alle wirkten bedrückt und bewegten sich so leise und unauffällig, als fürchteten sie, daß unsichtbare Gegner ihnen ständig zusahen.
    Nur die beiden Kinder schienen keine Furcht zu empfinden. Sie standen vor einer Wandnische und blickten auf Romeo und Julia.
    Die Kinder sahen seltsam aus. Es mußte sich um die Nachkommen von Eltern handeln, die durch unbekannte Einflüsse eine Veränderung ihrer Gene erfahren hatten.
    Körperliche Mutanten, wie es mehrere an Bord der SOL gab.
    Eines der Kinder war etwa achtzig Zentimeter groß und so dick wie ein Faß. Es hatte hellblaue Haut und einen großen kürbisförmigen Schädel.
    Das andere Kind war mindestens 1,10 Meter groß und sehr dürr. Es schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen, hatte einen langen schmalen Kopf, abstehende große Ohren und schwarzblaue Haut.
    Joscan Hellmut lächelte, aber plötzlich erstarb sein Lächeln.
    Was hatten zwei Kinder an Bord eines Kreuzers zu suchen, der auf eine gefahrvolle Expedition geschickt war?
    Das entsprach doch gar nicht den Regeln, daß nur Erwachsene auf gefährliche Missionen außerhalb der SOL geschickt werden durften.
    Hellmut blickte zu Deighton, um festzustellen, wie der Gefühlsmechaniker auf die Anwesenheit der Kinder reagierte.
    Nahm er sie gelassen hin, dann wußte er von dem Verstoß gegen die Regeln. Doch das vermochte sich Joscan Hellmut nicht vorzustellen.
    Aber Galbraith Deighton blickte unverwandt auf Romeo und Julia. Er schien die Anwesenheit der Kinder gar nicht bemerkt zu haben - und auch sonst hatte offenbar niemand bemerkt, daß zwei Kinder in die Hauptzentrale gekommen waren.
    „Sir!" rief Hellmut leise.
    Langsam wandte Deighton den Kopf. Er blickte den Kybernetiker fragend an.
    „Die beiden Kinder, Sir", sagte Hellmut. „Was sagen Sie dazu?"
    Deighton runzelte die Stirn.
    „Welche Kinder?" fragte er verwundert. „Meinen Sie Romeo und Julia?"
    „Nein, Sir", erwiderte Joscan Hellmut und deutete zu den beiden Kindern hinüber.
    Das heißt, er wollte zu ihnen deuten, aber sie waren plötzlich nicht mehr da. Hellmuts ausgestreckter Arm blieb in der Luft hängen, als hätte er ein Eigenleben entwickelt.
    Galbraith Deighton erhob sich und ging zu dem Kybernetiker.
    „Was ist los, Mr. Hellmut?" erkundigte er sich besorgt. „Ist Ihnen nicht gut?"
    Joscan Hellmut schluckte ein paarmal und ließ seinen Arm wieder sinken.
    „Dort standen sie vor ein paar Sekunden noch, Sir", erklärte er.
    „Ein dickes Kind mit Kürbiskopf und hellblauer Haut und ein langes dürres Kind mit schwarzblauer Haut. Sie müssen die Zentrale verlassen haben, als ich mich an Sie wandte."
    Der Gefühlsmechaniker maß mit den Augen die Strecke zwischen dem angegebenen Standort der Kinder und dem Panzerschott ab und schüttelte den Kopf.
    „So schnell können sie das Panzerschott nicht erreicht haben, Mr. Hellmut", sagte er. „Es sei denn, sie wären gerannt. Doch das wäre aufgefallen."
    Er hob die Stimme und rief: „Hat jemand zwei Kinder in der Hauptzentrale gesehen?"
    Die Offiziere in der Hauptzentrale schüttelten entweder verneinend die Köpfe oder blickten Deighton so an, als zweifelten sie an seinem Verstand.
    „Zur Besatzung der BRESCIA gehören keine Kinder, Sir", sagte der Erste Offizier schließlich. „Außerdem hätte ich niemals geduldet, daß Kinder an einem gefährlichen Auftrag teilnehmen, auch ohne die entsprechenden Vorschriften.
    Galbraith Deighton nickte."
    „Daran zweifle ich nicht", erwiderte er. „Wäre es denkbar, daß sich zwei Kinder vor dem Start heimlich an Bord geschlichen haben?"
    Der Erste Offizier errötete.
    „Ich muß doch sehr bitten, Sir!" entgegnete er entrüstet. „Die Schleusenkontrollen sind wegen der vielen Kinder auf der SOL so scharf, daß nicht einmal eine Maus heimlich an Bord gekommen wäre."
    „Aber ich habe die beiden Kinder gesehen", beharrte Joscan Hellmut auf seinem Standpunkt.
    „Wie sahen sie denn aus?" wollte der Erste Offizier wissen.
    Nachdem Hellmut sie beschrieben hatte, schüttelte der Mann den Kopf.
    „Solche Kinder habe ich noch nie gesehen", meinte er.
    „Vielleicht haben Sie mit offenen Augen geträumt, Mr. Hellmut."
    „Augenblick einmal!" sagte Deighton erregt. „Das eine Kind hatte hellblaue Haut, Mr. Hellmut?"
    „Richtig", antwortete Joscan Hellmut. „Und ich hatte bestimmt keine Halluzinationen."
    „Hm!" machte

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