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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den beiden Kindern so ausführlich und einfach wie möglich, was unter dem Begriff „Dimensionsgänger" zu verstehen war.
    „Wenn das so ist, dann bin ich ein Dimensionsgänger", meinte Ulturpf stolz.
    „Und du, Kjidder?" fragte Hellmut das andere Kind.
    „Ich bin kein Dimensionsgänger", antwortete Kjidder Emraddin.
    „Mein Bruder hat mich nur mitgenommen."
    „Dafür kannst du mit SENECA und den anderen blöden Bevormundern machen, was du willst, Kjidder", warf Ulturpf ein.
    „Aha!" machte Hellmut. „Du bist also der Supermann, der Romeo und Julia gegen ihren Willen und gegen den Willen von SENECA tanzen ließ. Wie bringst du so etwas fertig?"
    Kjidder Emraddin erklärte es in seiner kindlichen Ausdrucksweise, flocht aber auch eine Reihe von Fachausdrücken ein, die bewiesen, daß er sich über die Materie, mit der er umging, informiert hatte.
    Joscan Hellmut nickte nachdenklich.
    „Ich möchte dich, wegen deiner Fähigkeit, elektronische, positronische und inpotronische Vorgänge parapsychisch zu beeinflussen, EPI-Indoktrinator nennen", erklärte er. „Jedenfalls seid ihr beide ganz großartige Burschen, und eure besonderen Fähigkeiten werden der Menschheit bestimmt noch von großem Nutzen sein. Aber ihr könnt noch nicht übersehen, was ihr mit euren Fähigkeiten alles anrichtet. Deshalb wäre es besser, ihr würdet immer erst mich fragen, bevor ihr wieder spielt.
    Einverstanden?"
    „Einverstanden!" antworteten die Kinder.
    Der Kybernetiker atmete auf, dann sagte er: „Wir wollen jetzt gemeinsam überlegen, wie wir wieder nach Hause, also zur SOL, kommen können, Kinder. Innerhalb dieser Dimension geht es nicht, denn hier gibt es keine SOL."
    „Außerhalb dieser Dimension auch nicht, Onkel Joscan", klagte Ulturpf. „Wir haben es versucht und sind in die alte Dimension zurückgekehrt, aber immer fanden wir nur leeren Raum zwischen fernen Sternen."
    „Das leuchtet mir ein", erwiderte Hellmut. „Ihr habt ganz einfach nicht an die große Entfernung gedacht, die zwischen unserem Gegenpol in unserer eigenen Dimension und dem Planeten Last Stop liegt. Das sind immerhin rund dreihundertsiebzig Lichtjahre.
    Anders sähe es natürlich aus, wenn es dir, Ulturpf, gelänge, unser Raumschiff samt Besatzung in die eigene Dimension mitzunehmen. Dann könnten wir mit der BRESCIA nach Last Stop fliegen. Meinst du, daß du das schaffen könntest?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Ulturpf Emraddin. „Auf diesen Gedanken war ich selbst nicht gekommen. Aber ich will es gern versuchen. Soll ich gleich anfangen?"
    Schon wollte Joscan Hellmut zustimmen, da fiel ihm etwas ein.
    Wenn die BRESCIA in die eigene Dimension zurückkehrte, würden Romeo und Julia sofort wieder Kontakt mit SENECA haben und wären nicht länger gehorsame Diener der Menschen, sondern Mitspieler bei den Intrigen der Hyperinpotronik.
    Das mußte verhindert werden - und zwar noch innerhalb dieser fremden Dimension.
    „Warte noch, bitte!" sagte Hellmut zu Ulturpf. „Bevor du anfängst, muß ich etwas mit Romeo und Julia machen. Kommt mit in die Zentrale, Kinder!"
    „Dürfen dann Romeo und Julia wieder für uns tanzen?"
    erkundigte sich Ulturpf Emraddin.
    „Aber sicher", antwortete Joscan Hellmut. „Das verspreche ich euch."
     
    7.
     
    Der Rückweg in die Hauptzentrale der BRESCIA wurde mit Hilfe der beiden Kinder, die sich in fremden Dimensionen ebenso sicher bewegten wie in der eigenen, mühelos gefunden.
    Als Joscan Hellmut mit Ulturpf und Kjidder eintrat, waren Romeo und Julia verschwunden.
    Der Kybernetiker wußte nicht, ob er sich darüber ärgern oder freuen sollte.
    Er hatte die Absicht gehabt, sämtliche Fernkommunikationssysteme der beiden Roboter lahmzulegen, so daß Romeo und Julia weder normalen Hyperfunkkontakt mit SENECA halten konnten, sobald das Schiff in die eigene Dimension zurückgekehrt war, noch über Funk ihre Anteile an der „Seele" von SENECA erhielten.
    Dadurch wären die beiden Roboter auch nach der Rückkehr in die eigene Dimension lediglich Hilfskräfte der Menschen geblieben, die sich an die Asimovschen Gesetze halten mußten und nichts tun oder unterlassen durften, was den Menschen schadete.
    Dieser Eingriff wäre andererseits so etwas wie eine Entpersönlichung der beiden Roboter gewesen, vergleichbar der Verwandlung eines Menschen durch psychische Konditionierung in eine seelenlose Maschine.
    Joscan Hellmut war ehrlich genug, sich selbst einzugestehen, daß er den geplanten Eingriff deswegen nur unter großen

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