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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Könnt ihr mich verstehen, Romeo und Julia?"
    Eine Weile blieb es still, und Joscan dachte schon, die Roboter hätten ihn nicht gehört oder nicht verstanden, dann sagten sie beide gleichzeitig: „Wir verstehen dich, Joscan, aber wir begreifen nicht, was geschehen ist." Die Stimmen klangen nicht so plärrend wie sonst, sondern dumpf und hohl, als spräche ein Mensch durch ein viele Meter langes Rohr.
    „Wir sind mit der BRESCIA in eine andere Dimension verschlagen worden", erklärte Hellmut. „Aber das hättet ihr doch schneller begreifen müssen als ich."
    „Nicht, wenn wir uns in einer anderen Dimension befinden", entgegneten die beiden Roboter.
    Joscan Hellmut verstand.
    Beim Verschwinden aus dem eigenen Kontinuum war jegliche Verbindung zwischen den Robotern und SENECA abgerissen, und zwar nicht nur die Ersatz-Funkverbindung, sondern auch die Verbindung, über die sie sonst den SENECA ihre Seelenanteile erhalten hatten.
    Dadurch waren Romeo und Julia zu zwei ganz normalen Robotern geworden, unabhängig von der Hyperinpotronik und einzig und allein dem Menschen zum Gehorsam verpflichtet.
    Die Freude darüber hielt bei Hellmut nicht lange an, denn die Wandlung der beiden Roboter würde weder der Besatzung des Kreuzers noch den Menschen an Bord der SOL nützen können.
    Sie waren bis ans Ende ihrer Tage in einem fremden Kontinuum verschollen. In spätestens hundert Jahren würde sich kein lebendes Wesen mehr an Bord befinden. Nur die BRESCIA und die beiden Roboter würden noch nach Jahrtausenden durch die fremde Dimension treiben.
    „Wie ein fliegender Edamer", sagte Joscan Hellmut, der sich eine feststehende Redewendung erstens nicht genau gemerkt hatte und den bewußten „Holländer" seiner Weltfremdheit wegen für eine Käsesorte gehalten hatte.
    „Warum habt ihr die BRESCIA in den Weltraum gebracht, ohne den HÜ-Schirm zu aktivieren?" erkundigte sich Hellmut. „Ihr wußtest doch, daß die 5-D-Strahlung der Sonne Borghai uns gefährlich werden konnte. Aus diesem Grund habt ihr den HÜ-Schirm ja beim Anflug auf Takrebotan eingeschaltet."
    „Wir haben die BRESCIA nicht in den Weltraum gebracht, Joscan", widersprachen Romeo und Julia. „Wir wissen nur noch, daß wir das Schiff starteten, um es in ein Bergversteck der Kelosker zu steuern. Danach war nichts mehr. Unsere Erinnerungen setzen erst vor etwa einer Minute wieder ein. Da befanden wir uns aber schon in der fremden Dimension."
    „Also sind doch die Fremden für alles verantwortlich", meinte der Kybernetiker. „Sie haben wahrscheinlich nicht nur unser Schiff, sondern auch die vierundzwanzig Raumschiffe der Kelosker in ihre eigene Dimension entführt."
    „Welche Fremden?" fragten die Roboter. Sie sprachen noch immer gleichzeitig.
    „Die beiden blauhäutigen Lebewesen, die wie mutierte terranische Kinder aussehen und früher schon einmal in der Hauptzentrale auftauchten", antwortete Hellmut. „Sie waren vorhin wieder hier. Diesmal verließen sie die Zentrale auf normalem Wege, was meiner Meinung nach beweist, daß das hier ihr ureigenstes Kontinuum ist. Nach ihrer ersten Erscheinung waren sie entweder teleportiert oder in einer Dimensionsfalte untergetaucht."
    „Würdest du uns die beiden blauhäutigen Lebewesen beschreiben, Joscan?" fragte Romeo und Julia.
    Joscan Hellmut erfüllte die Bitte der beiden Roboter, obwohl er sich nichts davon versprach, was ihnen weiterhelfen konnte.
    Deshalb überraschte ihn die Reaktion der Roboter vollkommen.
    „Wir sind den beiden Fremden schon einmal begegnet, Joscan", erklärten Romeo und Julia. „An Bord der SOL. Damals behaupteten sie, die Kinder von Angehörigen der Schiffsbesatzung zu sein und stellten sich als Ulturpf und Kjidder Emraddin vor."
    „Ulturpf und Kjidder Emraddin?" fragte Hellmut. „Ulturpf und Kjidder sind keine typisch terranischen Vornamen. Aber den Nachnamen Emraddin habe ich schon irgendwann gehört. Habt ihr damals nicht nachgeprüft, ob die beiden Wesen tatsächlich SOL-Kinder sind, Romeo und Julia?"
    „Dazu hatten wir keine Zeit", antworteten die beiden Roboter.
    „Wir mußten zur Inspektion. Deshalb erfüllten wir auch den Wunsch der beiden Wesen nicht, vor ihnen zu tanzen."
    „Sie baten euch, vor ihnen zu tanzen?" vergewisserte sich Hellmut.
    „So ist es, Joscan", sagten Romeo und Julia. „Normalerweise hätten wir auch den ausgefallensten Wunsch erfüllt, denn wir sind so programmiert, daß wir den Menschen an Bord der SOL Freude bereiten. Aber wir waren so dringend zur

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