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0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tat, das kann ich nun.« Ich deutete auf seine Asche. »Und trotzdem hat er verloren. Ich gönne keinem ein derartiges Schicksal, Bill, aber ich kann auch nicht verstehen, dass jemand sein Geld mit einem derartigen Beruf verdient. Für mich ist das kein Beruf, sondern reine Sensationsgier. Aber sein Name spricht ja dafür Bände.«
    »Ich gebe dir Recht, John, mein Fall war er auch nicht. Aber er hätte uns den Weg bereiten können. Denk an die Brände, die London in Atem halten.«
    Da hatte sich Bill nicht geirrt. In der Tat waren in London die Anzahl der Brände in den letzten Wochen überproportional gestiegen.
    Das lag nicht nur an der heißen Jahreszeit, die glücklicherweise jetzt vorbei war. Ich hatte darüber in den Zeitungen gelesen, doch nie darüber nachgedacht, dass dies mal ein Fall für mich hätte werden können. Das Aufklären von Bränden fiel nicht in mein Ressort. Was ich aber hier erlebt hatte, ließ mich daran zweifeln.
    So wie dieser Mann verbrannt worden war, das war einfach nicht normal. Es blieb von einem Menschen nicht nur grüne Asche zurück. Es hätte zumindest eine verkohlte Leiche vor uns liegen müssen.
    Demnach stimmte etwas nicht mit diesem Feuer. Mir war längst der Verdacht gekommen, dass es sich dabei um magische Flammen gehandelt hatte.
    »Was weißt du noch, Bill?«
    »Leider zu wenig.«
    »Aber er hat dich angerufen und du hast dich mit mir in Verbindung gesetzt, damit ich mich mit diesem Mr. Sensation treffe. Das hat nun nicht mehr geklappt. Es hat ihn erwischt. Die Frage ist, warum hat es ihn erwischt? Weshalb wurde er regelrecht abgefackelt?«
    »Wenn ich das wüsste, John, wäre der Fall gelöst.«
    »Tolle Information – wirklich. Weißt du denn wenigstens etwas mehr? Hat er dir etwas gesagt?«
    »So gut wie nichts, aber er hat davon gesprochen, dass alle, die an dem Fall beteiligt sind, in einer falschen Richtung suchen. Nichts, aber auch gar nichts davon stimmt.«
    »Und wo sollen sie oder sollen wir dann suchen, Alter?«
    »Das weiß ich auch nicht genau. Jedenfalls hat er von einem Friedhof gesprochen.«
    »Wie bitte?«
    »Lass mich ausreden, John. Es war kein normaler Friedhof. Er sprach von einem Flammen-Friedhof.«
    Ich schaute Bill an, der ebenso nur die Schultern heben konnte wie ich. »Wo soll es denn den geben?«
    »Das hat er uns eigentlich mitteilen wollen, nehme ich an. Aber dazu ist es nicht mehr gekommen. Die andere Seite ist schneller gewesen, sie hat ihn infiziert.«
    »Wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, dass Mr. Sensation genau Bescheid gewusst hat.«
    »Davon gehe ich sogar aus.«
    »Sehr schön, Bill. Und warum hast du nicht mehr aus ihm herausgekitzelt?«
    Mein Freund wurde fast wütend. »Verdammt noch mal, weil er mir nichts gesagt hat!«
    »Ja, ja, schon gut. Reg dich ab. Versetz dich mal in meine Lage. Wie würdest du denn reagieren, wenn du zu einem Ort geführt wirst, um jemanden zu treffen, der plötzlich, kaum dass er aus dem Wagen gestiegen ist, in Flammen steht?«
    »Wahrscheinlich ähnlich wie du.«
    »Dann ist es ja gut.«
    Bill Conolly umschritt den Brandplatz mehrmals. Er hob immer wieder die Schultern.
    »Darf ich mal zusammenfassen?«, fragte ich.
    »Bitte.«
    »Dieser Mr. Sensation war also die erste und einzige Spur zu den rätselhaften Bränden.«
    »Sieht so aus.«
    »Mehr sagst du nicht?«, fragte ich. »So kommst du mir nicht davon, Bill. Jetzt bist du an der Reihe. Du hast ihn zwar auch nicht gut gekannt, aber immerhin besser als ich.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Ich will von dir wissen, wo er wohnte. Wie er lebte. Wir müssten Spuren bei ihm sichern. In seinem Zuhause, in seiner unmittelbaren Umgebung. Das ist die einzige Chance.«
    Bill winkte ab. »Ich weiß nicht, ob du bei ihm von Leben und Wohnen sprechen kannst. Der Knabe war ein Nomade. Der rief nur an. Ich weiß nicht einmal, wie er heißt.«
    »Eine Adresse muss er doch gehabt haben.«
    »Keine Ahnung. Es gibt auch Leute, die von Hotel zu Hotel ziehen und mit den Besitzern Sonderkonditionen abschließen.«
    »Ja, richtig. Aber wo und wie hat er sein Honorar abgeholt? Oder arbeitete er umsonst?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Da könnten wir nachhaken.«
    »Nur habe ich damit nichts zu tun«, sagte Bill. »Das ist immer Sache der Verwaltung gewesen. Wäre aber eine Chance.«
    »Und eine andere steht hinter dir.« Ich streckte den Arm aus und deutete auf den Wagen. Die Tür war noch immer nicht zugeschwungen. Ob das Fahrzeug dem Toten gehört hatte,

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