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0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würden wir sehr bald feststellen.
    Wir durchsuchten das Handschuhfach. Es sah wie klinisch sauber aus. Wir fanden eine Straßenkarte und einen Aufkleber der Firma, wo der Wagen geliehen worden war. Es war ein älterer Talbot, gerade richtig, um damit durch London zu fahren. Längere Strecken hätte ich dem nicht mehr zugetraut.
    Zwischen dem Fahrer und dem Beifahrersitz wurden wir fündig.
    Dort steckte eine schmale Tasche, in die man einige Unterlagen hineinstecken konnte, persönliche Gegenstände, die jeder brauchte. An dem schmalen Tragegriff holte ich sie hoch.
    »Ist doch was, oder?« Ich schwenkte sie vor Bills Gesicht.
    »Erst mal öffnen.«
    »Keine Sorge, das schaffe ich schon. Wäre doch gelacht, wenn wir diesen Flammen-Friedhof nicht finden würden.« Ich zog den Reißverschluss auf, griff hinein.
    Leider fand ich keinen Ausweis, wohl einige Geldscheine in verschiedenen Währungen und eine Visitenkarte mit dem Namen einer Frau.
    »Lilian Taylor«, las ich vor. »Sagt dir der Name etwas?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nie gehört.«
    »Sie lebt in London, Kensington.«
    »Auch das macht mich nicht schlauer.«
    Ich grinste ihn an. »Wir werden uns aber schlauer machen und einfach mal hinfahren. Wie wäre es?«
    »Auf mich kannst du zählen.«
    »Danke.« Einen letzten Blick warf ich noch auf den Rest und dachte über die grüne Asche nach. Grüne Asche – wieso?
    Irgendwie wurde ich dabei an Druiden erinnert…
    ***
    Kensington in London. Ein Stadtteil im Südwesten, ein Ort, wo man gern hinzog, wenn man die Mieten bezahlen konnte. Auch hier war in den letzten Jahren viel geschehen, man hatte vor allen Dingen teuren Wohnraum geschaffen durch die Renovierung alter Bauten.
    Man war aber auch andere Wege gegangen und hatte völlig neue Häuser oder Wohnungen geschaffen. Ein bisschen irre, ein bisschen verrückt, aber nicht unübel, wenn für die meisten Menschen auch nicht bezahlbar.
    Wir beide kurvten in meinem Dienstwagen ziemlich herum, bis wir das Ziel endlich sahen.
    Es war ein seltsames Haus. Mit verschiedenen Außentreppen versehen, hohen Fenstern, versetzten, schrägen kleinen Dächern und rot angestrichenen Stahlrahmen.
    »Das Haus der Zukunft«, sagte Bill, als wir ausstiegen.
    »Kennst du es?«
    Er nickte. »Das ist eine raffinierte Art und Weise, so zu bauen. Du bekommst auf einer kleinen Grundstücksfläche ziemlich viel unter. Was du vor dir siehst, mag zwar den Anschein eines Hauses haben, setzt sich aber tatsächlich aus vier Häusern zusammen, die den Grundriss eines Quadrats haben.«
    »Das kann ich nicht erkennen.«
    »Du hast eben kein Auge für diese Dinge.«
    »Wahrscheinlich.«
    Wir fanden auf einer schmalen Zufahrt vier Außenbriefkästen.
    Den Namen Lilian Taylor lasen wir dort auch.
    »Vier Häuser, vier Eingänge«, sagte ich. »Welchen nehmen wir denn, Bill?«
    »Nur einen.«
    »Wie?«
    »Lass dich überraschen, Alter.« Er grinste, weil er besser informiert war als ich.
    Die Tür zum Eingangsbereich des Viererhauses war nicht verschlossen. Wir gerieten in eine quadratische Halle, und erst jetzt sah ich, was Bill damit gemeint hatte. Vier Treppen mündeten in der Halle. An vier verschiedenen Stellen führten sie jeweils zu den vier Haus-Wohnungen oder wie immer man die Dinger auch nennen mochte.
    »Na?«, fragte Bill.
    Ich blickte mich um. »Nicht schlecht, Herr Specht. So eine Wohnung könnte mir auch gefallen.«
    »Sie wird unter dem Begriff Stadthaus verkauft.«
    »Wäre das nichts für dich, Bill?«
    »Frag mal Sheila, mein holdes Weib. Die würde mir schon Stoff geben, kann ich dir sagen.« Er suchte nach Namenschildern und hatte schon beim ersten Glück. Es war am roten Geländer der freischwebenden Treppe befestigt, die wir hochgehen mussten. Erst dann standen wir vor der eigentlichen Tür des Stadthauses.
    »Die Dame scheint nicht schlecht zu verdienen«, brummelte ich.
    »Nur keinen Neid, Herr Beamter.«
    »Haha.«
    Bill klingelte. Telefonisch hatten wir uns nicht angemeldet, wir hofften darauf, sie im Haus anzutreffen. Und wir hatten Glück.
    Sehr schwungvoll und energiegeladen wurde die Tür vor uns aufgezogen. Zwei blaue Augen schauten uns an. Sie gehörten zu einer eleganten Frau in den Dreißigern, die ein weinrotes Kostüm zur weißen Bluse trug. Der Rock endete kniehoch, die Jacke war kurz geschnitten und tailliert. Ebenso kurz war ihr Haar. Es wuchs auf ihrem Kopf wie ein blond eingefärbtes Stück Rasen, nur mit etwas längeren Halmen versehen, denn im Nacken

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