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0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Gelände direkt auf die Nordgrenze des Friedhofes zufuhr.
    Dicht vor ihr stoppte das Fahrzeug. Bob Frenzel stieg aus.
    Lilian konzentrierte sich auf sein Gesicht. Daran konnte sie immer erkennen, ob alles glatt gegangen war. Frenzel wirkte gehetzt und gleichzeitig nervös. Mehrmals strich er mit der rechten Hand über seinen Oberschenkel.
    »Nun?«
    »Ich bringe drei zurück.«
    Sie versteinerte, fragte aber nicht weiter, denn sie wollte Frenzel nicht beunruhigen.
    »Willst du nicht wissen, was mit dem Vierten ist?«
    »Nein!«
    Plötzlich schrie Frenzel sie an. »Es gibt ihn nicht mehr, verflucht! Er ist vernichtet!«
    »Ich nehme es an.«
    »Man hat ihn durch Feuer vernichtet.« Er packte sie an der Schulter und schüttelte sie durch. »Durch Feuer, Lilian. Kannst du dir das vorstellen?«
    Sie hob nur die Schultern.
    Doch Frenzel ließ sich nicht stoppen. »Verflucht, ich habe es nicht glauben wollen, aber es stimmt. Die mächtigen Kräfte richteten sich gegen ihn selbst. Sie verschmorten ihn, er wurde zu – ja, zu…«
    »Wir machen weiter!«
    »Wann denn – sofort?«
    »Nein, ich muss erst nachdenken. Lass sie frei und fahr den Wagen dann in Deckung.«
    »Wie du willst, Lilian.« Er sprach auch noch im Weggehen. »Aber eines sage ich dir: Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl. Sehr mies, kann ich dir sagen.«
    »Sind wir nicht stark genug?«
    »Das eben ist die Frage.«
    Er löste den Riegel der Schiebetür und zerrte sie dann auf. Durch das viereckige Loch in der Wagenwand stiegen die drei Flammen-Zombies hervor ins Freie.
    Es waren noch die selben Gestalten, die sich so ungelenk bewegten, deren Kleidung nach Rauch, Feuer und gleichzeitig nach kalter Asche roch. Aus ihren Poren strömte es hervor und es roch so, als hätte sich glühender Ascheregen in der Luft verteilt.
    Ihre Gesichter sahen aus, als hätte jemand bleiche, dünne Haut über die Knochen gespannt. Dahinter aber schimmerte es rötlich, da bewegte sich etwas. Es waren die Flammen, die auch jetzt in ihren Körpern steckten und irgendwann einmal hervordringen würden.
    Sie gingen mit schwerfälligen Bewegungen an Lilian vorbei. Nicht eines Blickes würdigten sie der Frau. Dann waren sie zwischen den Steinen verschwunden, um dort in ihre Gräber zu steigen.
    Lilian drehte sich um. Sie hörte noch, wie Frenzel den Wagen wegfuhr, dann sah sie die Veränderung auf dem Friedhof. Zwischen, vor und hinter den Steinen zeigte der Untergrund eine geheimnisvolle Farbe. Er leuchtete leicht rötlich auf und dazwischen zuckten kleine gelbe Finger.
    Lilian Taylor kannte das Spiel. Die Feuer-Zombies hatten ihre Pflicht getan. Die gestraften einer anderen Welt waren gekommen, um ebenfalls zu bestrafen.
    Es war ein geheimnisvolles Stück Land, auf dem sich die Frau bewegte. Ein uraltes Erbe der mystischen Vergangenheit. Dennoch drehten sich die Gedanken der Frau um ganz andere Dinge. Sie dachte an Gewinn und Verlust, wobei sie sich mehr auf die Gewinnschiene konzentrierte.
    Die abgebrannten Gebäude würden neu errichtet werden müssen.
    Und dann war sie am Ball. Sie hatte inzwischen alles in die Wege geleitet. Sie würde die Person sein, die dort Häuser und Wohnungen vermittelte und sich durch die erhaltenen Provisionen gesundstoßen würde.
    Jawohl, so würde es laufen. So und nicht anders.
    Tief atmete sie durch. Noch einmal warf sie einen Blick nach vorn.
    Bob Frenzel und sein Fahrzeug waren nicht mehr zu sehen. Lilian Taylor aber betrat den Friedhof. Hier, zwischen den Steinen und den versteckt liegenden Feuer-Zombies, fühlte sie sich am wohlsten.
    Sie brauchte Ruhe, sie musste überlegen, denn jetzt hieß es, zurückschlagen. Die Brände waren nicht mehr wichtig. Die Gestalten sollten zeigen, dass sie auch mit Menschen fertig wurden und von diesen nur Asche zurückließen.
    Das Schicksal hatte sie für Sinclair und Conolly vorgesehen…
    ***
    Bill war gefahren wie der Teufel, falls dieser überhaupt fahren konnte, sich in einen Porsche setzte und nicht lieber einen flammenspeienden Rennwagen vorzog.
    Aber er hatte es geschafft. In Rekordzeit waren wir bis in die Nähe des Ziels gelangt, und sein Ego steigerte sich, als er sah, dass ich mir zum wiederholten Male den Schweiß von der Stirn wischte. Da lächelte er nur vor sich hin und pfiff anschließend einen bekannten Schlager.
    Wir waren zuvor noch bei ihm zu Hause vorbeigefahren und Bill hatte seine Spezialwaffe eingesteckt. Es war die Goldene Pistole, für mich so etwas wie eine ultimative Waffe, denn

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