0716 - Unheil aus fremder Dimension
einen Stein gelegt, so daß die Kelosker sie sehen konnten. Er schaltete den Translator ein.
„Wir haben eingesehen, daß eine Flucht sinnlos ist und ergeben uns", sagte er, als der Anführer der Suchtruppe ihn erreichte. „Ich hoffe, wir haben Ihnen nicht zuviel Unannehmlichkeiten bereitet, aber wir mußten es versuchen."
„Wir haben einen Transporter angefordert, der Sie ins Gefängnis zurückbringt", lautete die Antwort. „Natürlich müssen in Zukunft die Wachen verdoppelt werden."
Das war alles.
Wenig später tauchte ein Großgleiter auf, der sie an Bord nahm.
Um eine Erfahrung reicher, befanden sie sich gegen Abend wieder in ihrer alten Zelle und waren froh, als man ihnen das Essen brachte.
*
Am Tag zuvor materialisierten Rhodan und Gucky etwa dreihunderttausend Kilometer von Takrebotan entfernt im freien Weltraum.
Von der BRESCIA oder dem Konvoi der Kelosker war nichts zu sehen. Die Schiffe mußten in der Zwischenzeit ein beachtliches Stück weitergeflogen sein. Rhodan hatte längst den Telekom eingeschaltet, um vielleicht Funkzeichen des Kreuzers aufzufangen, aber der nicht besonders leistungsfähige Empfänger blieb bis auf die üblichen Störgeräusche stumm.
Lediglich das Atmen des ebenfalls lauschenden Mausbibers war zu vernehmen.
„Die Richtung kennen wir", sagte Rhodan. „Hast du Gedankenimpulse?"
„Sehr schwach und nicht anzupeilen. Die Strahlen dieser grünen Sonne stören. Wir springen einfach weiter, vielleicht kommen wir dann näher."
Der zweite Sprung ließ Takrebotan zu einem sehr fernen Planeten werden, der schon weit zurücklag. Nun war es Gucky aufgrund des störenden Einflusses der Sonne auch nicht mehr möglich, Deightons Gedanken zu espern.
„Die Richtung stimmt ungefähr, wenn keine Kursänderung erfolgte. Aber ich habe ausdrücklich angeordnet, daß keine vorgenommen werden soll."
„Vielleicht wurde Kaybrock dazu gezwungen, um den Konvoi nicht zu verlieren. In diesem verrückten Sonnensystem ist selbst auf die Orter kein Verlaß mehr. Springen wir weiter, Perry?"
Nach dem dritten Sprung war Takrebotan nur noch ein heller Stern. Rhodan und Gucky begannen sich in der Unendlichkeit des sie umgebenden Raumes einsam zu fühlen. Wenn sie die BRESCIA wirklich nicht mehr fanden, mußten sie nach Takrebotan zurückkehren. Aber noch bestand Hoffnung.
„Jetzt habe ich die Gedankenimpulse deutlicher", sagte der Mausbiber plötzlich. „Die Richtung stimmt also noch immer."
„Dann weiter!" forderte Rhodan ihn auf.
Nach zwei erneuten Teleportationsetappen empfingen sie den Peilton der BRESCIA, der mit Richtstrahl in Heckrichtung ging.
So konnten ihn die Schiffe des Konvois nicht hören oder anpeilen.
„Ich glaube, ich kann sie sehen", sagte Rhodan. „Genau vor uns, der winzige Punkt. Etwa fünfzigtausend Kilometer."
„Du hast aber gute Augen", wunderte sich Gucky. „Aber dafür kann ich feststellen, was unser Freund Joscan Hellmut denkt."
„Und was denkt er?"
„Na, was wohl? Er denkt an seine Lieblinge Romeo und Julia, die desaktiviert im Hangar herumstehen. Und Kaybrock scheint etwas mit den Ortern entdeckt zu haben. Die Flotte der Kelosker steuert genau darauf zu."
„Das Shetanmargt?"
„Das ist nicht ausgeschlossen. Kaybrock jedenfalls nimmt an, daß es sich um einen großen Gegenstand aus Metall handelt, sonst wäre er nicht so deutlich zu orten. Außerdem befürchtet er, wir kämen nicht rechtzeitig zurück."
„Dann wollen wir mal!" schlug Rhodan ungeduldig vor.
Sie rematerialisierten mitten in der Kommandozentrale und legten die Raumanzüge ab, um sich wieder besser bewegen zu können. Farn Kaybrock erstattete einen kurzen Bericht und deutete dann auf die Orterschirme der BRESCIA.
„Sehen Sie selbst, Sir. Es steht außerhalb des Systems im Raum, noch weit entfernt. Die Kelosker fliegen genau darauf zu."
„Analysen?"
„Laufen ein. Metall, Legierungen und positronische Anlagen.
Es ist das, was wir suchen."
„Sobald Sie genauere Daten erhalten, unterrichten Sie mich bitte."
Kaybrock kümmerte sich nur noch um die Ortung, während Rhodan sich mehr der Navigation widmete. So unwahrscheinlich das auch war, die Kelosker schienen den heimlichen Verfolger noch nicht bemerkt zu haben - oder sie kümmerten sich einfach nicht um ihn. Wahrscheinlich fühlten sie sich mit ihrer Übermacht sicher.
Die BRESCIA folgte unbeirrt dem Konvoi, bis dieser die Geschwindigkeit herabsetzte und das geheimnisvolle Gebilde, das sein Ziel war, auch auf dem
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