0717 - Das Ende von Balayndagar
heraufdämmerte, tauchte dann doch noch ein Schiff auf.
Aber es war nicht das Schiff, auf das der Rechner sehnlichst gewartet hatte.
Es war ein Schiff, wie er es unter keinen Umständen zu sehen gewünscht hatte.
Aber da war es, eine leuchtende Kugel, die unbeeindruckt von allen äußeren Einflüssen durch die tiefhängenden Wolken sank und zur Landung ansetzte.
Ein Schiff der Laren! 4.
Es war Wahnsinn!
Fergor-Traak brauchte nur einen Blick auf die Beobachtungsschirme zu werfen, um zu sehen, daß es vollkommener Wahnsinn war.
Diese Welt lag noch in den äußeren Bezirken der Energiebeben, aber sie zeigte bereits Anzeichen von Zerstörung.
Fergor-Traak verwünschte seinen voreiligen Entschluß, nach Sorgh gekommen zu sein. Das Gerede der Kelosker von ihrem Rechenmeister, den es unter allen Umständen zu retten galt, hatte ihn aber überzeugt. Dabei hatte er seinen Evakuierungsplan bereits so gut wie erfüllt. An Bord seines SVE-Raumers befanden sich zweihundertvierzehn Kelosker und warteten darauf, in Sicherheit gebracht zu werden.
Der größte Teil der larischen Evakuierungsflotte hatte sich inzwischen wieder aus der kleinen Galaxis zurückgezogen; einige Schiffe, die zu nahe am Schwarzen Nichts operiert hatten, waren vernichtet worden oder verschwunden.
Fergor-Traak wußte nicht, wieviel Schiffe der Laaren sich jetzt noch in der vom Untergang bedrohten Kleingalaxis aufhielten, denn es gab keine Möglichkeit für den Austausch von Funknachrichten mehr.
Wahrscheinlich war sein Schiff eines der letzten.
Er war erleichtert, daß die Ortungsanlagen noch in einem Ausmaß funktioniert hatten, daß die Auffindung der keloskischen Station auf Sorgh gelungen war.
Der larische Kommandant blickte unwillkürlich zu der kleinen Traube von Hyptons hinüber, die von der Decke der Zentrale hingen. Er wunderte sich, daß die kühlen Planer ihre Zustimmung für diese riskante Expedition nach Sorgh gegeben hatten. Sie schienen sich der Bedeutung dieses keloskischen Rechenmeisters bewußt zu sein. „Wir landen in der Nähe der Station!" entschied Fergor-Traak. „Vielleicht sind längst alle Kelosker verschwunden."
Er war verärgert über die Tatsache, daß die Kelosker ihm Informationen vorenthielten. Er ahnte, daß sich in den letzten Tagen .Dinge ereignet hatten, die er unbedingt wissen mußte. Nach der Rettungsaktion würde er sich um eine Aufklärung bemühen. Das Gerede der Kelosker von irgendwelchen Fremden stimmte Fergor-Traak nachdenklich, obwohl er keine Erklärung dafür hatte, wer ausgerechnet jetzt in dieser Galaxis operieren sollte.
Bisher war das Kommandounternehmen ohne gefährliche Zwischenfälle verlaufen, aber der larische Raumfahrer war sich darüber im klaren, daß seine Zeit begrenzt war. Das Schiff zeigte immer stärkere Wirkung unter den Einflüssen überdimensionaler Gewalten.
Fergor-Traak hatte keine Lust, samt seinem Schiff .zu explodieren oder irgendwo im Nichts zu enden.
Die Landung erfolgte auf der Seite des Planeten, wo die Nacht gerade endete. Es gab keine Spuren einer Zivilisation - jedenfalls keine, die auf den ersten Blick sichtbar gewesen wären. Fergor-Traak hatte schon oft mit den Keloskern zusammengearbeitet, daher wußte er, daß Äußerlichkeiten bei diesem Volk nicht unbedingt etwas über den Wert der jeweiligen Kolonie aussagten. Die Kelosker waren aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit nie in der Lage gewesen, besonders komplizierte Anlagen zu errichten.
Das war sicher auch hier nicht anders.
Fergor-Traak vermutete, daß die wichtigen Recheninstrumente, die den Ansprüchen der Kelosker entsprachen und nach ihren Bedürfnissen gebaut worden waren, sich irgendwo in einem einfachen Gebäude befanden. Dort würde sich wahrscheinlich auch jener geheimnisvolle Dobrak aufhalten.
Fergor-Traaks Wunsch, mit der Rettung Dobraks etwas Ungewöhnliches zu vollbringen, entsprang nicht etwa nackter Abenteuerlust, sondern wurde von seinem Wunsch diktiert, innerhalb seines Volkes und im Rahmen des Konzils eine besondere Stellung zu erreichen.
Fergor-Traak war noch jung, seine bisherigen Erfolge stimmten ihn optimistisch. Wenn er diesmal Glück hatte, stand der Weg nach oben offen. Vielleicht konnte er eines Tages ein Verkünder der Hetosonen werden oder eine damit vergleichbare wichtige Stellung einnehmen.
Das Schiff landete. Die Hyptons meldeten sich und schlugen vor, die nähere Umgebung zunächst einmal durch Roboter erkunden zu lassen. Fergor-Traak hielt diese Maßnahme für
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