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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinst, okay, dann bleib hier in deiner Bude hocken und rühre dich nicht vom Fleck. Ist doch auch mal was Schönes, so ein Urlaub zu Hause. Oder nicht?«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein, ich möchte dich nur auf den Boden der Tatsachen zurückholen, das ist alles.«
    »Schön, damit bin ich einverstanden.«
    »Wenigstens etwas.« Ich kam endlich dazu, einen Schluck zu trinken.
    »Und was ist mit den Anzeigen?«, fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Was soll damit sein? Wir beide werden der Sache nachgehen.«
    Suko nickte. »Ja, das ist gut, das ist sogar besser als gut. Aber wann geschieht das?«
    »Wann immer du willst. Meinetwegen schon in zwei Minuten, wenn dir das lieb ist.«
    Er grinste mir zu. »Sagen wir fünf.«
    »Ja, auch das.«
    »Und wie stehst du dazu?«, wollte er wissen. »Was hältst du von dieser Anzeige?«
    Ich wiegte den Kopf. »Dazu kann ich nichts sagen. In diesem Fall werde ich mich nicht auf mein Gefühl verlassen. Ich bin dafür, zunächst abzuwarten, aber ich werde dich voll und ganz bei deinen Bemühungen unterstützen.«
    »Das freut mich.«
    Ich stand auf und ging zu ihm. Eine Hand legte ich auf seine Schulter. »Alles wieder okay, Alter?«
    »Nein, John, nicht einmal halb. Aber ich muss raus hier, verstehst du? Ich hocke in dieser verdammten Wohnung, bin gezeichnet, traue mich nicht unter die Leute, hadere mit dem Schicksal, verfalle fast in tiefe Depressionen, von denen ich früher nie etwas gemerkt habe, und da staut sich eben etwas an.«
    »Alles verständlich.«
    »Das musste raus, John, jetzt habe ich wieder etwas Luft.« Er lächelte mich an. »Ob du es glaubst oder nicht, ich bin auch weiterhin der Überzeugung, dass wir bei dieser komischen Firma eine böse Überraschung erleben werden…«
    ***
    Nacht – und er war unterwegs!
    Er fühlte sich gut, er fühlte sich super, denn in den letzten Tagen war alles nach Plan verlaufen. Er hätte sich dafür selbst auf die Schulter schlagen können, und das hatte er auch hin und wieder getan. Willy war happy.
    An diesem Oktobertag hatte er lange gearbeitet, bis tief in die Nacht. Er hatte noch die letzten Vorbereitungen getroffen und sich danach gefühlt wie ein kleiner König. Er war über sich selbst hinausgewachsen. Hätte jetzt ein Riese Goliath vor ihm gestanden, hätte er diesen ausgelacht.
    Was konnte der ihm schon anhaben?
    Sein Plan war gelungen. Aus dem kleinen Willy Manson war jemand geworden, der sich nicht mehr ins Bockshorn jagen ließ. Nach getaner Arbeit hatte er in den letzten Tagen gewisse Vorbereitungen getroffen und seine »Lieblinge« verteilt. Denn so und nicht anders nannte er seine besonderen Freunde, die ihn nicht im Stich lassen würden.
    Auch wenn die letzten Tage voller Stress und Hektik gewesen waren, es machte ihm nichts mehr aus. Er fühlte sich einfach in einer Hochstimmung wie nie zuvor in seinem Leben. Willy hatte gesät, jetzt musste nur noch geerntet werden.
    Der kleine Mann hatte sich einen gewissen Rhythmus zugelegt.
    Nach der harten Arbeit wollte er sich ausruhen. Nicht bei ihm in der Wohnung, diese Umgebung widerte ihn an, nein, er hatte einen Platz gefunden, wo er so wunderbar seinen Gedanken nachhängen und für die nahe Zukunft planen konnte.
    Es war der Platz am Wasser, die alte Bank, die dort stand, als hätte sie jemand vergessen. Sie stand genau am Ufer des Grand Union Channel, der den nördlichen Teil Londons durchschneidet. Hinter der einsamen Bank wuchs die Schräge der Böschung hoch. Zwischen dem Sitzpfad und dem Kanal lief ein schmaler Spazierweg entlang, der bei warmem Sommerwetter ein idealer Platz für Liebespaare war. Um diese Zeit jedoch – im Oktober – wirkte er verlassen wie der nicht weit entfernt liegende Friedhof.
    Genau das wollte Willy.
    Allein und verlassen sein, auf der Bank hocken, die Beine ausgestreckt und seinen Blick über die dunkle, leicht angekräuselte Wasseroberfläche gleiten lassen.
    An der anderen Seite des Ufers zeichneten sich die Umrisse einer kleinen Fabrik ab. Willy wusste, dass dort Dünger produziert wurde, die Fabrik aber in Schwierigkeiten steckte und keine Nachtschicht mehr gefahren werden konnte.
    Er war also allein und er konnte die Ruhe wieder voll und ganz genießen.
    Hoch über ihm lag der dunkle Himmel, gezeichnet vom Schatten der Wolken. Um diese Zeit fuhr kein Schiff mehr auf dem Kanal und Menschen verirrten sich ebenfalls kaum in diese verlassene Gegend.
    Das war gut für Willy Manson.
    Der Wind war wesentlich kühler

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