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0719 - Myxins Henker

0719 - Myxins Henker

Titel: 0719 - Myxins Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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näherte sich immer mehr der Küste.
    Er geriet in die Strudel.
    Das Boot kämpfte noch schwerer. Es drehte sich in die Trichter hinein, aber es wurde immer wieder ausgespieen, als wäre es für das Monster Wasser unverdaulich.
    Das Boot kam frei.
    Und Myxin jubelte.
    Auf seinem grünlichen Gesicht mit der straff gespannten Haut zeigte sich ein Lächeln. Die Augen leuchteten in einem wahren Triumph. Er wußte, daß jetzt nichts mehr schiefgehen konnte. Es war das letzte Stück, das er zurücklegte, um dann in einen der natürlichen Häfen einzulaufen, die sich im Laufe der langen Zeit an der Küste gebildet hatten.
    Dieser Teil gehörte ebenfalls zu Atlantis. Doch zu einem Gebiet, das die meisten Bewohner mieden.
    Es war einfach zu menschenfeindlich, zu unwirtlich. Es war ein Gelände für die Grausamen, für die Kräfte der Schwarzen Magie, zu denen auch Myxin zählte.
    Rivalen, Feindschaft bis in den Tod, bis zur brutalen Vernichtung, das alles gehörte dazu, und Myxin war nicht die Person, die sich davor zurückzog.
    Er spielte mit, er war einer der Joker im Spiel der Welten, und er wollte irgendwann herrschen.
    Er und seine schwarzen Vampire wollten Atlantis ihren Stempel aufdrücken.
    Noch einmal holte der Sturm zu einem gewaltigen Schlag aus. Er war brutal, er wollte dem einsamen Boot den Weg versperren, er fiel von mehreren Seiten auf die kleine »Nußschale« nieder und brachte eine gewaltige Gischtwelle mit, die Myxin voll traf.
    Wasser überströmte ihn. Das Boot senkte sich mit dem Bug. Myxin hörte das Holz ächzen. Es gab dabei Laute ab wie sterbende Tiere, aber es stemmte sich noch immer gegen die Natur an und kam wieder hoch, zu einem Drittel mit schaumigem Wasser gefüllt.
    So trieb es weiter.
    Der kleine Hafen »öffnete« sich.
    Myxin hielt das Ruder wie im Krampf. Sein grünliches Gesicht glänzte naß. Überhaupt war kein Fetzen seiner Kleidung mehr trocken. Das Gesicht zeigte einen wilden Ausdruck. Eigentlich war es alterslos. Endlich strahlte es.
    Der Ruck und der Schub waren eins. Als wären mächtige Hände dabei, das Boot vorzuschleudern.
    Inmitten der schaumigen Wirbelstreifen jagte es auf die Hafenöffnung zu. Die nassen Köpfe der Felsen tauchten auf, an denen die Bordwand wenig später entlangschrammte, ohne zu zersplittern.
    Myxin bewegte das Ruder. Er suchte nach Lücken. Über ihm bewegten sich die mächtigen Schatten der schwarzen Vampire. Sie ließen ihren Herrn und Meister keinen Moment aus den Augen.
    Ein letzter Stoß, dann war es geschafft!
    Myxin jagte den flachen Stellen entgegen, die so etwas wie einen schmalen Strand bildeten.
    Breit war er nicht, aber er schaffte es, die Fahrt des Bootes zu verringern.
    Mit dem Kiel rutschte es darüber hinweg, kam nicht zur Ruhe, wurde wieder zurückgezerrt, bekam noch einmal den Druck, schleifte auf das Ende des schmalen Strands mit dem grauen Sand zu und wurde von ihm gehalten. Die zurücklaufenden Wellen hatten keine Chance mehr.
    Myxin rollte sich förmlich aus dem Boot heraus. Auf dem Strand blieb er liegen.
    Weit war sein Mund geöffnet. Er lachte, er war sicher, daß er so gut wie gewonnen hatte. Auf dem Rücken blieb er liegen und starrte gegen den düsteren Himmel, wo die Wolken ihren bizarren Tanz aufführten. Sie waren nicht mehr so dicht und wild wie sonst, der Wind hatte Lücken gerissen, sie zerfetzt, und Myxin kannte dieses Vorzeichen genau. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Himmel über Atlantis eine strahlend blaue Farbe angenommen hatte.
    Myxin richtete sich auf. Der kleine Magier fühlte sich besser, viel besser. Wenn er dem Henker gegenüberstand, war er sicher, den Kampf gewinnen zu können.
    Er ging einige Schritte.
    Der Sturm schaffte es nicht mehr, an diesen Strand heranzukommen. Die Wellen rollten zwar noch wütend gegen ihn an, doch sie liefen zu Füßen des Magiers kraftlos aus.
    Er schaute sich um.
    Nicht weit entfernt hatten sich zwei seiner Begleiter niedergelassen. Sie krallten sich in den Fels fest. Ihre Mäuler waren aufgerissen. Schrille Schreie klangen Myxin entgegen. Er hörte daraus die große Freude der Wesen.
    Das tat ihm gut…
    Der kleine Magier winkte ihnen zu und fing damit an, die Halbinsel zu erkunden.
    Es war nicht einfach, denn er mußte zunächst die Felsregion des Ufers überwinden.
    Geschickt bewegte er sich, und ebenso geschickt kletterte er in die Höhe, stets begleitet von seinen Dienern.
    So kam er weiter, wand sich durch Rinnen und schmale Felskanäle, erreichte auch eine

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