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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sehen sei, dann ließ er sich wieder neben seinem Kameraden nieder.
    „Wir haben die ganze Sache in der Hand", flüsterte er. „Morgen wird O'Shea wieder bei Vernunft sein. Diese Anfälle hat er nur selten, und wenn er wieder bei klarem Verstand ist, hört er auch an, was ich ihm zu sagen habe. Also, wir halten diesen Goldtransport an - das ist ein alter Trick von O'Shea - indem wir die Talmulde vergasen, durch die der Weg hier führt. Ich wundere mich nur, daß O'Shea den Mut hat, den Plan zu wiederholen. Ich werde das Lastauto mit dem Gold zur Stadt fahren und an einer sicheren Stelle abstellen. Meinst du, O'Shea würde uns nicht unseren Teil geben, wenn er vor die Wahl gestellt wird, uns unseren Anteil auszubezahlen oder Inspektor Bradley in die Hände zu fallen?"
    Connor brach einen Grashalm ab und kaute daran. „Er ist verteufelt schlau -"
    Marks verzog spöttisch die Lippen.
    „Ist das nicht immer so? Sitzen in Dartmoor nicht lauter schlaue Leute? Inspektor Hallick macht sich doch einen Scherz daraus, daß er die Gefangenen nur Akademiker nennt. Nein, mein Lieber, glaube mir, Schlauheit ist ein relativer Begriff -"
    „Was bedeutet dieses Fremdwort nun schon wieder?" brummte Connor und runzelte die Stirn. „Versuch bloß nicht, mich mit diesen gebildeten Worten besoffen zu machen! Red nicht immer so gelehrt, sprich wie ein gewöhnlicher Mensch, damit jeder dich verstehen kann."
    Er sah sich wieder ein wenig ängstlich um. Die Tatsache, daß O'Shea nicht zu sehen war, beunruhigte ihn. Das Auto O'Sheas stand hinter dem Hügel auf einem kleinen Nebenweg. O'Shea würde sich, nachdem der Überfall gelungen war, damit sofort in Sicherheit bringen. Seine Leute konnten dann zusehen, wie sie durch all die Gefahren hindurchkamen. Sie hatten den schwierigeren Teil auszuführen, aber sie mußten zugeben, daß der ganze Plan genial ausgedacht und organisiert war.
    In einiger Entfernung lagen links an einem steilen Abhang vier große Gaszylinder in einer Reihe. Connor und Marks konnten von ihrem Platz aus die lange hellgraue Landstraße sehen, die durch die tiefe Mulde führte. In kürzester Zeit mußten die Lichter des Lastautos mit dem Goldtransport auftauchen. Connor hielt seine Gasmaske in der Hand; Marks hatte seine in die Tasche gesteckt.
    „Der muß eine Unmenge Geld haben", meinte Connor.
    „Wer - O'Shea?" Marks zuckte die Schultern. „Das weiß ich nicht, er gibt aber auch das Geld aus wie kein anderer. Man sollte eigentlich meinen, daß er wieder pleite ist. Es ist nahezu zwölf Monate her, daß er seinen letzten großen Fang gemacht hat."
    „Was macht der bloß mit all dem vielen Geld?" fragte Connor neugierig.
    „Er gibt es aus wie wir auch. Als ich ihn das letzte Mal fragte, sagte er: „Ich muß ein großes Landhaus kaufen." Dort wollte er sich niederlassen und ein bequemes, ruhiges Leben führen. Als ich ihn gestern abend wiedersah, sagte er, daß er die Hälfte des Goldes brauche, um seine Schulden zu bezahlen."
    Marks rieb sich mit dem Taschentuch die Fingerspitzen ab.
    „Unter anderem kann er lügen wie gedruckt", bemerkte er leichthin. „Aber was war das?"
    Marks sah argwöhnisch auf die Hecke, die nur ein paar Meter von ihnen entfernt war, denn er hatte ein Rascheln im Laub gehört. Schnell sprang er auf, eilte zu den Sträuchern und sah sich nach allen Seiten um, aber er konnte niemanden entdecken. Nachdenklich kehrte er zu seinem Kameraden zurück.
    „Ich möchte nur wissen, ob der Teufel gelauscht und wie lang er unsere Unterredung mit angehört hat!"
    „Wen meinst du? Doch nicht etwa O'Shea?" fragte Connor bestürzt.
    Marks antwortete nicht, er holte nur tief Luft. Allem Anschein nach fühlte er sich nicht sicher.
    „Wenn er etwas gehört hätte, wäre er zu uns gekommen. Er ist in einer so verteufelt schlechten Stimmung, daß er sofort losgeplatzt wäre."
    Connor stand auf und streckte sich.
    „Ich möchte nur wissen, was für ein Leben er führt. Beinahe möchte ich wetten, daß er eine Frau und eine Familie irgendwo im Land unterhält. Solche Leute machen so etwas. Da kommt er übrigens!"
    Sie sahen die Gestalt O'Sheas, der von der Höhe des Hügels auf sie zukam.
    „Halten Sie die Masken bereit. Sie wissen, was Sie zu tun haben, Marks? "
    Die Stimme klang durch den hochgeschlagenen Kragen etwas gedämpft und undeutlich, aber trotzdem war der Ton freundlich und liebenswürdig.
    „Holen Sie einmal den Kerl her", sagte O'Shea und zeigte auf Lipski.
    Die beiden gehorchten und kamen

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