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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Geschworenen zu verantworten haben. Und Sie werden vermutlich in London zurückgehalten, um als Zeuge aufzutreten."
    „Eins weiß ich noch", sagte der Offizier. „Wir werden in Newhaven oder sonstwo an der Küste solange aufgehalten, weil der Schiffseigentümer einen Ball geben will."
    „Einen Ball? Doch nicht etwa einen Wohltätigkeitsball?"
    „Ich weiß nicht, ob es ein Wohltätigkeitsball ist. Ich weiß nur, daß es eine große Sache sein soll. Er fährt dann von dort im Auto zur Küste."
    Bob durchschaute plötzlich den ganzen Plan und traf noch verschiedene Vereinbarungen mit dem Offizier. Dann fuhr er direkt zur Stadt zurück. Die Sekretärin des Komitees für den Wohltätigkeitsball war eine Dame, die in der Organisation solcher Veranstaltungen ziemlich viel Erfahrung hatte.
    „Wer hat denn eigentlich die Idee zu diesem Fest gehabt?" fragte Bob.
    „Das ist ein Geheimnis, darüber kann ich Ihnen leider nichts sagen."
    „Sie brauchen sich nicht zu genieren", sagte Bob. „Ich weiß zufällig, daß es Mr. Harold Batterby ist."
    „Wenn Sie es wissen, warum fragen Sie dann noch?" entgegnete sie etwas ärgerlich.
    Aber Bob war um so liebenswürdiger und sagte ihr, daß er bei den Redaktionen in der Fleet Street bekannt wäre. Daraufhin erzählte sie ihm alles, was sie wußte.
    Es folgten Besprechungen in den Büros der Vereinigten Versicherungsgesellschaften, an denen alle möglichen Leute teilnahmen. Der Polizeipräsident schickte Beamte von Scotland Yard, und auch die Admiralität war vertreten. Und als die ,Luana' am Morgen des Tages, an dem der Ball stattfand, durch den Kanal fuhr, erschienen plötzlich zwei Zerstörer auf der Bildfläche und nahmen den gleichen Kurs.
    Die ,Luana' warf in der Nähe von Seaford Anker, und die beiden Zerstörer taten dasselbe. Ein Umstand, der dem Kapitän der ,Luana' etwas sonderbar vorkam, dem zweiten Offizier aber gar nicht.
    Es unterlag keinem Zweifel, daß der Ball ein großartiger Erfolg war. Alle Zufahrtsstraßen nach Victoria Hall waren von Autos blockiert. Langsam füllte sich der große Ballsaal, in dem Damen und Herren sechs Stunden lang zugunsten der Wohltätigkeit tanzen sollten.
    Reddy saß in einer der Logen, von wo aus er den ganzen Saal übersehen konnte, und rauchte nachdenklich eine Zigarre. Sein Begleiter, Joe Crane, war sprachlos vor Bewunderung.
    „Das hier ist wirklich große Klasse, Joe", sagte Reddy nach einer Weile. „Sieh dir einmal die Smaragde der Dame dort drüben an - ist das nichts?"
    „Du bist tatsächlich ein Genie", erwiderte Joe begeistert. „Außer dir hätte niemand so etwas ausdenken können. Ist das da drüben der Raum, wo die Sache mit dem Glückstopf steigen soll?"
    Er zeigte auf eine Tür mit einem dunkelroten Vorhang. Darüber stand auf einem sauber gemalten Schild:
    Glückstopf!
    Rote Karten um 11 Uhr.
    „Jede Dame im Saal hat eine Karte", erklärte Reddy. „Kurz vor elf werden wir Mühe haben, sie alle in Reih und Glied zu bringen. Hinter der Tür befindet sich ein kleinerer Saal, in den die Damen mit den roten Karten eintreten."
    „Woher haben sie denn die roten Karten?" fragte Joe, der nicht in alle Geheimnisse eingeweiht worden war.
    „Die sind am Eingang verteilt worden. Die Damen mit kostbaren Juwelen haben rote bekommen, die anderen die weißen. Klar?"
    Joe lachte.
    „Großartig ausgedacht, Reddy. Aber was habe ich denn bei der Sache zu tun?"
    „Du wartest draußen beim Auto am Seiteneingang und hilfst, die Beute an Bord zu bringen. Tyke Sullivan und ich kümmern uns um die Damen."
    „Wenn wir aber eine Panne haben?" fragte Joe ängstlich.
    „Auf dem Weg zur Südküste habe ich für unvorhergesehene Zwischenfälle drei Autos aufgestellt. Die fahren hinter uns her, nachdem wir vorübergekommen sind, so daß wir immer einen Wagen zur Hand haben, was auch passieren mag. Das Schiff wartet in Seaford. Ich habe bereits ein Telegramm von dem Kapitän. Der junge Joyce fährt das Motorboot nach Portsmouth, läßt es dort und kommt dann mit nach Südamerika. Ich glaube, es ist alles aufs beste überlegt. Aber sieh doch einmal die Dame dort drüben!"
    Er zeigte auf eine schlanke, blonde Dame in elegantem Abendkleid, die eine sehr kostbare Brillantkette trug.
    „Die hat auch eine rote Karte bekommen."
    Viertel vor elf stellten sich die Damen unter Lachen und Geplauder in langer Reihe auf, genau nach den Nummern der roten Karten, die sie am Eingang erhalten hatten.
    Um elf wurden die Vorhänge beiseitegezogen, die großen

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