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0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

Titel: 0720 - Zwei Verdammte aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück.
    »Das stört mich nicht. Du hast dir ausgerechnet einen Weg ausgesucht, den du nicht hättest gehen sollen.«
    Sie schickte ein Lachen hoch. »Wer bestimmt das - Sie?«
    »Unter anderem.«
    »Tut mir leid, aber dies hier ist ein freies Land, in dem sich jeder so bewegen kann, wie er will. Ich habe keine Zäune gesehen und auch keine Absperrungen. Es gab weder Barrieren, noch Halteschilder. Ich bin nur einen normalen Weg gegangen, das ist alles.«
    »Ein Fehler.«
    »Das sagen Sie. Ich weiß, daß es widerlich ist, eine Fallgrube zu bauen, aber soll ich hier ebenfalls verfaulen wie die Tiere, die Sie hineingetrieben haben?«
    »Ich habe sie nicht in die Grube getrieben, das zu deiner Information. Und du brauchst auch keine Furcht davor zu haben, daß du hier verfaulst. Ich werde dich herausholen.«
    Jessica schlug eine Fliege von ihrer Wange. »Wie schön. Dafür danke ich dir.«
    »Warte.«
    Sie verschwand wieder und ließ die Künstlerin allein. Jessica begriff die Welt nicht mehr. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dem Erscheinen einer Frau, die zudem noch etwas mit dieser verdammten Fallgrube zu tun hatte.
    Irgend etwas stimmte mit der Grube nicht. Das war keine normale Fallgrube. Es gab auch keine Pflöcke, die aus dem Grund hervorragten und mit gefährlichen Spitzen in die Höhe zeigten. So etwas wäre normal gewesen, aber nicht nur eine Grube.
    Wenn Tiere hineinfielen, wie konnten sie sterben? Manche besaßen soviel Sprungkraft, daß sie durchaus den Rand hätten erreichen können. Aber diese Reste sahen anders aus, so seltsam, wie…
    Jessicas Gedanken wurden unterbrochen, als die Person zurückkehrte. Sie trug tatsächlich etwas in der rechten Hand, mit dem sie die Frau aus der Grube hervorholen konnte.
    Es war ein langes Seil, das sie mit geschickten Bewegungen ausrollte.
    Es fiel ihr entgegen. Jessica mußte den Kopf zur Seite drehen, um nicht im Gesicht erwischt zu werden. Das Ende des Seils klatschte neben ihr gegen die feuchten Kadaver, und sie hörte, wie die Fremde ihre Anweisungen gab.
    »Faß es an und halte es gut fest. Am besten wäre es, wenn du dir das Seil um die Handgelenke schlingst.«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe.«
    »Gut.«
    Jessica Long hätte alles getan, nur um dieser verdammten Lage zu entkommen. So schlang sie das Seilende mehrmals um ihren Unterarm. Es malte sich dort ab wie ein heller Schlangenkörper.
    »Halte dich gut fest.«
    »Keine Sorge!«
    Die Frau zerrte und zog. Jessica mußte ihr eingestehen, daß sie sehr viel Kraft besaß. Hand über Hand zog sie das Seil mit der Last höher, und Jessica unterstützte sie insofern, als daß sie sich mit den Schuhsohlen an der Wand abstützte.
    Endlich raus aus diesem Dreck, für dessen zustandekommen sie noch immer keine Erklärung wußte, aber sie würde der Person Fragen stellen, das stand fest.
    Jessica ließ sich über den Rand fallen. Sie kroch dann in das Laub hinein, das durch ihre Bewegungen hochgewirbelt wurde und sich über sie legte.
    Dann stand sie auf.
    Die fremde Person war zwei Schritte zurückgetreten und wickelte gelassen das Seil ein. Sie summte dabei vor sich hin und tat so, als wäre Jessica überhaupt nicht vorhanden.
    »He, Sie.«
    »Ja?«
    »Danke.«
    Die Fremde lachte und zeigte dabei eine kräftige Zahnreihe. »Ja, bedank dich nur. Ich hoffe, daß du in Zukunft andere Wege nimmst. Das hier ist nichts für dich.«
    »Und weshalb nicht?«
    Die Frau hob die Schultern. »Ich werde dir sagen, daß ich es zum Sperrgebiet erklärt habe. Das muß dir reichen. Es ist meine Welt, verstehst du? Mein Reich allein. Hier lebe und regiere ich.« Sie breitete die Arme aus. »Das ist ein Stück dieser Welt, die trotzdem von einer anderen beherrscht wird.«
    »Sorry, aber da komme ich nicht mit.«
    »Das ist auch nicht nötig. Halte dich an die Regeln. Wenn du weiterhin in Ruhe gelassen werden willst, nimm diesen Weg nicht noch einmal. Bis jetzt hast du Glück gehabt. Ich kann in der Zukunft für nichts mehr garantieren.«
    »Deshalb also waren die Leute im Ort so komisch.«
    »Wie meinst du das?«
    »Vergiß es. Ich suchte nur die Tiere.«
    »Das mußt du vergessen«, flüsterte die Fremde. »Es ist am besten, wenn du dich so schnell wie möglich zurückziehst. Geh den Weg, den du genommen hast, und dir wird nichts passieren. Laß die Kräfte hier in Ruhe. Fordere das Schicksal nicht heraus, wenn dir dein Leben lieb ist. Es könnte tödlich für dich enden.«
    Die Frau hatte ihre Stimme erhoben, als sie

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