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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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stieß der Wirt hervor. »Der sagte zwar, er sei nicht Tendyke, sondern nannte einen anderen Namen, aber Charles und ich haben ihn erkannt. Und kaum unterhielten wir uns, stürmte ein Ledermann herein, schoss uns nieder, und als wir wieder aufwachten, waren der Ledermann und Tendyke weg.«
    Zamorra schloss die Augen und lehnte sich zurück. »Mal langsam, Mostache. Ihr wurdet niedergeschossen und lebt noch?«
    »Natürlich! Das war eine von diesen komischen Pistolen wie bei ›Commando Spatial‹ [2] oder so.«
    »Ihr seid also paralysiert worden«, schlussfolgerte Zamorra.
    »Wenn du es so wissenschaftlich ausdrücken willst - ja.«
    »Hast du den Gegner erkannt?«
    »Mann!«, knurrte Mostache. »Was verlangst du? Ich bin Wirt, keine Videokamera!«
    »Also nicht. Bist du sicher, dass es wirklich Tendyke war?«
    »Wenn du mir dein Foto-Album zeigst, tippe ich mit dem Fettfinger garantiert auf das richtige Bild.«
    »Grumpf«, sagte Zamorra. »Höchstwahrscheinlich handelte es sich um seinen Doppelgänger aus der Spiegelwelt.«
    »Ach du Scheiße!«, entfuhr es Mostache, der anschließend den Hörer auf die Telefongabel fallen ließ.
    Zamorra verzichtete auf einen Rückruf.
    Stattdessen fuhr er den Rechner herunter, verließ sein Büro und fahndete nach seiner Gefährtin. Er entdeckte sie vor einem Video aus ihrer umfangreichen Sammlung.
    »Chef, du störst«, empfing sie ihn.
    Wenn sie ihn ›Chef‹ nannte, meinte sie es ernst. Trotzdem griff er zur Fernbedienung und schaltete den Recorder ab. »Seneca ist in der Nähe«, sagte er, »und von einem Fremden aus Mostaches Kneipe entführt worden. Mostache und Charles wurden paralysiert.«
    »Der Fremde ist Calderone!«, behauptete Nicole und erhob sich. »Der jagt ihn bestimmt immer noch - und jetzt hat er ihn. Gibt es Anhaltspunkte, wie und wo wir die Herrschaften aufspüren können?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er war ein wenig erstaunt, dass Nicole die Sache ohne großen Protest akzeptierte. Er selbst fühlte sich gar nicht wohl dabei. Andererseits hatten sie beide damit rechnen müssen, dass Seneca über kurz oder lang hier auftauchte. Er wollte sicher zurück in seine Welt, und den Weg dorthin kannte nur Zamorra.
    »Also fahren wir ins Dorf und beginnen mit der Suche«, sagte sie. »Warte ein paar Minuten, ich ziehe mir nur was anderes an. Seneca und Calderone - das kann noch heiter werden. Ich hatte gehofft, Seneca kommt nicht hierher.«
    »Hoffen und Harren hält manchen zum Narren«, sagte Zamorra. »Ich stelle unsere Ausrüstung zusammen und warte unten am Wagen.«
    ***
    Calderone hatte den Ferrari einige Kilometer außerhalb des Dorfes rückwärts in einen Feldweg geparkt und wartete darauf, dass Seneca wieder zu sich kam. Dann grinste er seinen Gefangenen an.
    »So trifft man sich wieder, Boss«, sagte er spöttisch.
    »Rico«, murmelte Seneca. »Was zur Hölle wollen Sie von mir? Mich Zamorra ausliefern? Das passt nicht zu Ihnen.«
    »Ich will von Ihnen wissen, wie man in die Spiegelwelt kommt.«
    Seneca stutzte. »Sie sind verrückt«, sagte er dann. »Wovon reden Sie?«
    »Von Ihrer Heimatwelt, zu der Sie zurückkehren wollen. Ich will, dass Sie mir den Weg zeigen. Sagen Sie nicht, Sie wüßten nicht, was ich meine. Tendyke und Sie sind zwei Aspekte der gleichen Person. Der eine ist das Spiegelbild des anderen. Stimmts, oder habe ich recht?«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich weiß es, das sollte genügen. Und Sie wissen, dass ich recht habe. Also…«
    »Na schön«, sagte Seneca. »Wie können Sie dann wissen, dass Sie die richtige Person vor sich haben?«
    »Wollen Sie mir erzählen, Sie seien Tendyke? Ich bin Ihnen gefolgt und habe Sie dabei nicht aus den Augen verloren. Nach Paris, dann hierher. In Paris hatten wir ja schon einmal das Vergnügen.«
    »Warum tun Sie das? Sie haben mir einiges zu verdanken.«
    »Nicht genug.«
    »Und zusätzlich haben Sie mich bestohlen.«
    Senecas Bewegung kam überraschend. Die ganze Zeit über hatte er in fast schon fatalistischer Ruhe auf dem Beifahrersitz gesessen, aber jetzt flog sein linker Arm hoch, die Faust traf Calderones Kopf, ehe der ausweichen konnte. Seneca setzte sofort nach, verpasste seinem Gegner zwei weitere Schläge. Er nutzte Calderones Benommenheit aus, beider Sicherheitsgurte zu lösen. Dann griff er unter Calderones Jacke, um den Mann zu entwaffnen.
    Aber Rico Calderone war härter im Nehmen, als Seneca annahm. Im gleichen Moment, als der Sohn des Asmodis die Waffe in die Finger

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