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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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sondern eine Art Mini-Bildschirm. Darauf konnte Zamorra sehen, was sich in unmittelbarer Nähe des Amuletts abspielte - und abgespielt hatte.
    Der Vorfall lag noch nicht sehr lange zurück. Er brauchte sich also nicht besonders anzustrengen, um mit dem »rückwärts laufenden Film« an der Stelle anzukommen, wo Rico Calderone Seneca nach draußen schleifte und dann in seinem Ferrari verstaute.
    Nicole sah, was Zamorra tat, und leitete ihn zum Beifahrersitz der BMW-Limousine. Zamorra stieg ein, Nicole setzte sich hinters Lenkrad. Sie hatte einen kurzen Blick auf das Amulett geworfen. Ein Ferrari! Ausgerechnet… Sie war froh, dass Zamorra den 740i genommen hatte. Der besaß ein besseres Fahrwerk als Nicoles Cadillac-Cabrio. Mit dem BMW hatten sie bessere Chancen, dem Ferrari zu folgen. Es sei denn, Calderone wechselte auf die Autobahn. Dort würde er sich garantiert keinen Deut um das Tempolimit scheren, sondern die Power des Sportwagens voll ausreizen. Der BMW gehörte zwar auch nicht gerade zu den langsamsten seiner Art, aber bei Tempo 250 war wegen der elektronischen Abriegelung Schluss. Der Ferrari schaffte locker weit über 300 km/h.
    Sie hoffte also, dass Calderone auf den Landstraßen blieb.
    Sie sah Zamorra fragend an.
    »Fahr«, sagte er leise.
    Sie startete den Wagen. Zamorra würde ihr den Weg weisen. Das Amulett zeigte ihm, wohin der Ferrari fuhr…
    ***
    Stygia dachte nach. Mit Baal war für sie eine unglaublich große Gefahr entstanden. Sie wusste, dass er in der Lage war, sie zu vernichten. Und sie wusste jetzt auch, dass sie nie mehr sicher sein konnte, mit wem sie sich unterhielt, solange es Baal gab.
    Er wollte sie vernichten.
    Sie musste ihn vernichten!
    Denn sonst war sie über kurz oder lang erledigt. Wenn nicht Baal, dann würde es ihr eigenes Mißtrauen sein, das sie umbrachte.
    Aber was konnte, sie gegen ihn tun? Er war ihr überlegen! In einer direkten Auseinandersetzung würde sie den Kampf unausweichlich verlieren. Asmodis war als Fürst der Finsternis immer stark genug gewesen, mit seinen Gegnern fertig zu werden, und er hatte freiwillig das Feld geräumt, Julian Peters ebenfalls. Sie selbst aber war zwar in magischer Hinsicht sehr stark, aber im Grunde doch »nur« eine Hexe. Ihre wirkliche Stärke lag darin, Situationen auszunutzen und Intrigen zu spinnen. Damit konnte sie aber gegen Baal nicht antreten.
    Er hatte bereits Bündnisse geschlossen…
    Selbst, wenn das nicht stimmte, wie konnte sie es prüfen, wie konnte sie sicher sein? Wenn er ihr in Gestalt des Astardis entgegentreten konnte, ohne dass sie ihn durchschaute, konnte er auch jeden anderen Dämon darstellen, mit dem sie reden und Gegenintrigen spinnen wollte. Er konnte sie völlig isolieren, wenn er nur wollte.
    Und sicher wollte er.
    Er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er sich rächen wollte. Zu viel hatte sie ihm angetan. Und er selbst hatte derzeit doch nichts anderes zu tun, als sich um seine Rache zu kümmern!
    Sicher, sie konnte mit den richtigen Dämonen reden, mit denen, deren Identität Baal ihr vorgaukeln mochte. Sie konnte es, indem sie das »Original« mittels einer Beschwörung zu sich rief. Aber das war alles andere als die Art eines Fürsten der Finsternis, mit seinen Untergebenen umzugehen. Man würde sich sehr darüber wundern, dass ausgerechnet die Fürstin zu Mitteln griff, die normalerweise nur menschliche Zauberer verwandten. Das würde ein gewaltiger Image-Verlust für sie sein und andere dazu anstacheln, ihrerseits die Klauen nach dem Knochenthron auszustrecken.
    Also mußte sie auf diese Möglichkeit verzichten.
    Aber was konnte sie dann tun?
    Ihre Überlegungen kehrten wieder zur Spiegelwelt zurück. Nicht unbedingt, um die als Fluchtpunkt zu nutzen, was natürlich auch eine Option sein mochte - zurückziehen, auf eine Chance warten und von dort aus Zurückschlagen.
    Aber vielleicht konnte sie dort auch mächtige Gegner Baals anwerben, die ihm den Garaus machten. Was sie dafür als Gegenleistung verlangten, war auszuhandeln. Stygia war in dieser Hinsicht recht flexibel-, und sie war auch geneigt, ein Versprechen jederzeit wieder zu brechen.
    Am einfachsten wäre es natürlich gewesen, mit Zamorra zu paktieren, um Baal zu beseitigen. Einer von beiden würde dabei draufgehen, und in beiden Fällen hätte Stygia einen Punkt für sich verbuchen können. Aber einerseits verbot es ihr Stolz, ein Bündnis mit dem Dämonenkiller Zamorra einzugehen, und zum anderen war sie sicher, dass er sich nicht

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