0721 - Attacke der Höllenfürstin
nehmen, wie es kam.
»Was haben Sie jetzt vor?«, fragte er. »Und wie heißen Sie?«
»Sasson. Was ich vorhabe? Das hängt teilweise von Ihnen ab. Zumindest werde ich sie nicht Zamorra ausliefern.«
Er zwinkerte heftig, strich sich mit der regennassen Hand übers Gesicht. Calderone ahnte, dass Sasson gegen Stygias Zwang ankämpfte. Aber so schnell kam er gegen die Macht der Dämonin nicht an.
»Der Mann, der bei mir im Auto war«, begann er.
»Tendyke? - Nein, Tendykes Doppelgänger, wie Zamorra sagte«, verbesserte Sasson sich sofort.
»Genau der, Ty Seneca. Ich möchte, dass Sie mir helfen, ihn wieder einzufangen, Sasson«, verlangte Calderone.
»Warum?«
»Helfen Sie mir dabei, oder nicht?«, hakte Calderone statt einer Antwort nach.
Sasson nickte. Er griff unter seinen Regenmantel und zog ein Handy hervor.
»Was soll das?«, fragte Calderone misstrauisch.
»Ich rufe Zamorra an«, sagte Sasson ruhig.
Da ruckte die Hand mit der Waffe wieder hoch. Calderone hielt die Mündung unmittelbar an Sassons Kopf. »Wollen Sie mich verarschen, Freundchen?«
»Nein. Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Dieser Seneca ist in Zamorras Auto unterwegs, und dessen Autotelefon rufe ich an. Haben Sie damit ein Problem?«
»Ja. Seneca wird dadurch doch gewarnt.«
»Lassen Sie mich nur machen.« Sasson hielt den Traktor an und schaltete den Motor ab, um mehr Ruhe zu haben. Dann begann er zu wählen.
Calderone blieb wachsam. Er traute dem Braten nicht!
***
Zamorra fuhr langsamer, als er nur zwei Serpentinen höher den BMW entdeckte. Aus irgendeinem Grund musste Seneca gestoppt haben.
Im nächsten Moment entdeckte er Stygia!
Aber welches Interesse verband die Dämonenfürstin mit dem Teufelssohn?
Es schien, als machten sie und Calderone beide Jagd auf Seneca. Und der, neben dem BMW auf der Straße stehend, hielt seine Waffe auf die Dämonin gerichtet.
Zamorra dachte nicht daran abzuwarten, wer von beiden bei der bevorstehenden Auseinandersetzung als Sieger hervorging. Seneca hätte dies an seiner Stelle höchstwahrscheinlich getan, aber Zamorra war nicht willens, die Dämonenfürstin in der unmittelbaren Nähe des Châteaus zu dulden.
Denn damit befand sie sich auch in unmittelbarer Nähe des Dorfes und wurde zur Gefahr für die dort lebenden Menschen. Das konnte Zamorra nicht zulassen.
Er gab noch einmal Gas, bremste, lenkte, ließ den Ferrari förmlich durch die beiden Kurven rutschen. Dann war er nur noch etwa 50 Meter von den beiden Kontrahenten entfernt.
Senecas Blick pendelte zwischen dem Ferrari und der Dämonin hin und her. Der Mann aus der Spiegelwelt schien nicht ganz sicher zu sein, was er als Nächstes tun sollte, oder er vertraute darauf, dass Zamorra und Stygia aufeinander losgingen.
Und sie war auch Zamorras erstes Ziel!
Sie war weitaus gefährlicher als Ty Seneca. Um den konnte er sich später immer noch kümmern. So schnell lief er ihm nicht davon. Er war zwar ein Sohn des Teufels, aber er besaß keine magischen Fähigkeiten, mit denen er Zamorra austricksen konnte. Die beiden einzigen Dinge, die ihn von anderen Menschen unterschieden, waren seine Fähigkeit, den eigenen Tod überleben zu können, und die Geister Verstorbener real sehen zu können.
Vorausgesetzt, Tendyke und Seneca sind auch in dieser Hinsicht identisch, durchfuhr es Zamorra. Vielleicht hatte Seneca während der 500 Jahre seines Lebens in der Spiegelwelt eine andere Entwicklung erfahren? Nicht alles dort war, wie Zamorra längst festgestellt hatte, absolut spiegelbildlich gleich.
Zamorra rief sein Amulett mit einem Gedankenbefehl zu sich. Es materialisierte sofort in seiner Hand. Es leuchtete schwach und vibrierte, meldete damit die Nähe Schwarzer Magie. Es reagierte auf Stygias Anwesenheit.
Etwa ein Dutzend Meter hinter dem BMW stoppte Zamorra den Ferrari und zog die Handbremse an, damit der Wagen nicht zurückrollte. Dann sprang er ins Freie.
Stygia griff sofort an.
Aus dem Amulett fuhr ein silberner Blitz und raste auf die Dämonin zu. Sie stoppte ihren Angriff und musste sich verteidigen. Zamorra jagte ihr weitere Blitze entgegen. Zugleich griff er mit der anderen Hand zur Strahlwaffe und zielte auf Stygia.
Diese Gelegenheit, die Fürstin der Finsternis direkt vor sich zu haben, durfte er sich nicht entgehen lassen. Sie war sichtlich angeschlagen, er hatte die Chance, sie diesmal endgültig auszuschalten.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie auch Seneca schoss.
Da floh die Dämonin.
Sie begriff, dass sie dem
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