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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Warnung sein", sagte der Flottenkommandant von seinem erhöhten Standplatz aus. „Jede Disziplinlosigkeit wird schärftens bestraft."
    „Warum bekommen wir nicht jetzt Gelegenheit zur Rechtfertigung?" fragte ich. „Wir könnten das Mißverständnis aufklären - und dadurch schwersten politischen Komplikationen vorbeugen. Wir sind keine Angehörigen des Konzils, sondern freie Menschen der Milchstraße ..."
    „Wer ist der Sprecher?" schnitt mir der Flottenkommandant das Wort im Munde ab.
    Bevor ich mich melden konnte, trat Grek-24 vor. „Ich verbürge mich dafür, daß diese Menschen die Wahrheit sprechen", erklärte er in Kraahmak. „Ich habe unter ihnen gelebt und weiß, mit welcher Leidenschaft sie gegen das Konzil kämpfen. Sie sagen die Wahrheit...!"
    „Ein Verräter aus unserem eigenen Volk!" rief der Flottenkommandant verächtlich. „Schafft ihn von den anderen fort. Ich werde ihn mir gesondert vornehmen."
    „Nein, das werdet ihr nicht tun!" schrie ich aufgebracht und stellte mich vor Grek-24. „Achtung, Tekener!" warnte mich Betty Toufry aus Chachmeres Mund, die die Absicht der Maahks aus ihren Gedanken lesen konnte.
    Aber ihre Warnung kam zu spät, und ich hätte sie auch nicht beachtet. Ich war wütend über die Ignoranz der Maahks und ärgerte mich maßlos darüber, daß man uns nicht einmal Gelegenheit gab, unsere friedlichen Absichten zu bekunden.
    Man stempelte uns einfach von vornherein als Feinde ab, ohne uns anzuhören. Das brachte mich in Rage. Ohne mich um die möglichen Folgen zu kümmern, entwand ich einem Maahk den Schockstrahler, mit dem er mich bedrohte und schlug einen anderen mit dem Kolben nieder.
    Aber dann war ich an der Reihe. Plötzlich durchraste meinen Körper ein furchtbarer Schmerz, und ich wußte, daß ich von einem Schockstrahl getroffen worden war.
    Bevor sich das gnädige Dunkel der Bewußtlosigkeit über meinen Geist senkte, hatte ich noch einige Sekunden Zeit, über die Dummheit meiner Handlungsweise nachzudenken.
     
    *
     
    Auf meine verworrenen Träume während meiner Bewußtlosigkeit einzugehen, halte ich für wenig sinnvoll. Ihre Analyse würde zu nichts führen und hätte mich auch der Lösung unserer Probleme nicht nähergebracht.
    Ich war für vierundzwanzig Stunden ausgeschaltet. Diese Zeitspanne möchte ich überbrücken, indem ich einen Auszug aus dem Logbuch der PARACELSUS wiedergebe, das von Kapitän Rome besprochen wurde: 27.10. 3580 Die PARACELSUS hat sich mit der SVEN HEDIN und der CHRISTOPH KOLUMBUS vor den angreifenden Maahk-Schiffen um sieben Lichtjahre zurückgezogen.
    Die Maahks gaben jede weitere Verfolgung auf. Wir warteten in sicherer Entfernung, bis die Maahk-Flotte aus achttausend Großkampfschiffen von Midway-Statiqn aufbrach, dann folgten wir ihr durch den Linearraum.
    Die Kursberechnungen ergaben eindeutig, daß die Maahk-Flotte in Richtung Andro-Beta flog. Vielleicht wurde dort aber nur Zwischenstation gemacht. Das kalkulierten wir mit ein. Die gesamte Mannschaft befand sich auch während des Linearflugs in ständiger Alarmbereitschaft.
    Immerhin beträgt die Distanz von Midway-Station nach Andro-Beta 550000 Lichtjahre, und keiner von uns glaubte, daß die Maahks diese Strecke in einer einzigen Linearetappe überwinden würden. Unsere Ultraschlachtschiffe hätten dies mühelos geschafft - jetzt erwies es sich als äußerst vorteilhaft, daß wir alle technischen Anlagen überholt hatten.
    Die Maahk-Schiffe dagegen hatten schon 550 000 Lichtjahre zurückgelegt, als sie bei Midway-Station eintrafen und flogen nun ohne Aufenthalt die gleiche Strecke wieder zurück.
    Das bedeutete einen ungeheuren Materialverschleiß. Es mußte zu Ausfällen kommen.
    Tatsächlich blieben Dutzende Maahk-Schiffe auf der Strecke. Nachdem die Flotte 100 000 Lichtjahre im Linearraum zurückgelegt hatte, kehrte ein Pulk von 2000 Einheiten in den Normalraum zurück.
    Wir folgten weiterhin dem Gros der Flotte.
    Nach weiteren 100 000 Lichtjahren tauchte die gesamte Flotte in den Normalraum ein. Wir folgten ihr in einem Sicherheitsabstand. Es ließ sich im Leerraum nicht vermeiden, daß die Maahks uns entdeckten. Als sich uns hundert Großkampfschiffe zum Kampf stellen wollten, zogen wir uns zurück. Ich hielt mich genau an Ronald Tekeners Anweisungen, und die beiden anderen Kapitäne gehorchten meinem Befehl.
    Nachdem der Pulk von zweitausend Schiffen an dem Treffpunkt ankam, setzte sich die Flotte wieder in Richtung Andro-Beta in Bewegung. Zweitausend andere Einheiten

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