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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr so freundich gesinnt waren wie vor einem Jahrhundert. Als könne Grek-24 meine düsteren Gedanken erraten, sagte er: „Unsere beiden Völker verbindet die alte Freundschaft, Tek!"
    Die drei Großkampfschiffe hatten kaum auf ihren Teleskoplandestützen aufgesetzt, da meldeten sie sich über die frühere Frequenz der Solaren Flotte.
    Ich stürzte erwartungsvoll an den Hyperkom, um das Gespräch persönlich entgegenzunehmen. Ich hatte mir schon eine Rede vorbereitet, um die Maahks von unseren friedlichen Absichten zu überzeugen und nur ja keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen.
    Aber ich kam gar nicht dazu, auch nur ein Wort zu sagen.
    Eine mechanische Stimme - zweifellos eine Tonbandaufzeichnung - sagte in stark akzentuiertem Interkosmo: „Verlassen Sie Ihre Raumschiffe. Kommen Sie ohne Waffen. Sie sind unsere Gefangenen.
    Wir geben Ihnen eine Frist, die Schiffe zu verlassen. Nach Ablauf der Frist werden die Schiffe zerstört, ohne Rücksicht darauf, ob sich noch jemand an Bord befindet."
    Der Aufruf wurde ständig wiederholt.
    In der Kommandozentrale herrschte Totenstille. Die Männer sahen mich erwartungsvoll an.
    Ich wußte, daß sie lieber kämpfen würden - und sterben - als sich kampflos zu ergeben.
    Aber es wäre ein sinnloses Opfer gewesen. „Wir räumen die Schiffe", sagte ich dumpf. „Und wir halten uns dabei genau an die Bedingungen, die die Maahks gestellt haben. Keine Waffen! Kein Widerstand! Wir sind in einer Friedensmission unterwegs, das darf keiner vergessen."
    Während sich die Männer zögernd anschickten, die Kommandozentrale zu räumen, setzte ich mich über Hyperkom noch einmal mit der PARA-CELSUS in Verbindung. „Haben Sie das Ultimatum der Maahks empfangen, Kapitän Rome?" erkundigte ich mich. „Es ist eine Schande", schimpfte er. „An uns hat man ebenfalls die Aufforderung zur Kapitulation gerichtet, Tekener. Aber selbst wenn Sie mich wegen Befehlsverweigerung vor ein Kriegsgericht stellen - da mache ich nicht mit."
    „Das verlange ich auch gar nicht von Ihnen, Kapitän", beruhigte ich ihn. „Im Gegenteil, die drei Ultrariesen dürfen den Maahks nicht in die Hände fallen. Solange wir nicht wissen, wie wir mit ihnen dran sind, müssen Sie sich von ihnen fernhalten. Gehen Sie kein Risiko ein!
    Weichen Sie allen Kampfhandlungen aus. Ich weiß nicht, was die Maahks mit uns vorhaben.
    Aber falls man uns von hier fortbringt, müssen Sie der Flotte folgen. Aber nochmals -keine Kampfhandlungen."
    „Ich halte mich daran", versprach Kapitän Macco Rome. Er gab eine Verwünschung von sich und sagte dann aufgeregt: „Verdammt, Tekener. Etwa zweihundert Großkampfschiffe scheren aus dem Verband aus und nehmen Kurs auf uns. Die wollen sich mit uns anlegen."
    „Dann ziehen Sie sich zurück", verlangte ich. „Bleiben Sie immer außer Reichweite ihrer Geschütze, aber trachten Sie, den Kontakt zur Flotte nicht zu verlieren."
    „Darauf können Sie sich verlassen, Tekener. Viel Glück!"
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen. Aber nicht, weil Kapitän Rome das Gespräch unterbrach, sondern weil die Maahks Störsender einsetzten, die jede weitere Verständigung unmöglich machte.. „Viel Glück", murmelte ich, schloß meinen Raumhelm und verließ als letzter die Korvette. 7.
    Als ich aus der Luftschleuse der Korvette trat, hatten bereits Tausende maahkscher Landetruppen die Großkampfschiffe verlassen und waren auf der Plattform ausgeschwärmt.
    Wie ein Schwärm grauer Mücken flogen sie in Formation heran, die Waffen in tadellosem Exerziergriff haltend. Auf ein einziges Kommando landeten sie gruppenweise auf verschiedenen Planquadraten und schwärmten dann um uns aus.
    Ich begab mich zu Aphon Chachmere und Cerem Ballist, bei denen sich auch Grek-24 befand. „Sehen Sie sich das an, Tekener", meldete sich Chachmere über Sprechfunk; ich erkannte sofort, daß sich Betty Toufry durch seinen Mund meldete. Es war nur logisch, daß sie in einer solchen Situation den Körper des Xenologen übernahm. „Haben Sie jemals ein so gedrilltes Maahk-Heer gesehen?"
    „Nein, Betty", gestand ich. „Sie machen nicht den Eindruck von Lebewesen, sondern von hundertprozentigen Kriegsmaschinen."
    „Die Maahks hatten auch ein Jahrhundert Zeit, um dieses Heer auf die Beine zu stellen", erklärte Wuriu Sengu aus Ballists Mund. „Hundert Jahre der Kriegsvorbereitung machen sich eben bemerkbar."
    „Sie dürfen die Maahks deshalb nicht verurteilen", bat Grek-24 in Interkosmo. „Wir sind ein leidgeprüftes

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