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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wesakeno mit allen Rechten und Pflichten registriert, kann und darf also auch von uns nicht als Fremdling eingestuft werden."
    Auf Tarjighons Gesicht spiegelte sich Verwunderung, dann Ärger. „Das sind Spitzfindigkeiten, Keltraton!" entgegnete er. „Ihre Pflicht als Rechtswissenschaftler ist es, den Interessen des Reiches zu dienen und nicht den Interessen von Versagern!"
    „Ich protestiere!" rief Volschymon empört. „Nicht wir haben versagt, sondern die Dienststelle, die uns mit ungenügenden Informationen über die Wesakenos von Vecchal versorgte."
    „Schweigen Sie!" donnerte Tarjighon den Wissenschaftler an. „Versuchen Sie nicht, Ihr eigenes Unvermögen zu beschönigen, indem Sie auf andere zeigen! Sie alle, auch diese drei Lichter, haben bei einer entscheidenden Mission versagt. Ich werde untersuchen, inwieweit vorsätzliches Fehlverhalten dazu beigetragen hat."
    Er wandte sich erneut an Keltraton. „Rechtswissenschaftler Keltraton, Sie sind mein Zeuge, daß die Angeklagten verstockt und uneinsichtig sind und die Schuld für ihr Versagen, das sie nicht leugnen können, einer Dienststelle des Ganjorats zuzuschieben versuchten. Ich denke, der Tatbestand genügt für eine Verurteilung zur Zwangsarbeit auf Zermykkon. Äußern Sie sich!"
    Keltraton versteifte sich unwillkürlich.
    Er wußte, daß die Zwangsarbeit auf Zermykkon einem Todesurteil gleichkam. Der Planet Zermykkon war gegen Ende des takerisch-ganjasischen Krieges zuerst durch einen Atomschlag der ganjasischen Flotte verwüstet und dann zu einem ganjasischen Stützpunkt gemacht worden. Kurz darauf hatten einige Raumschiffe der takerischen Exekutionsflotte den Planeten mit biologischen Waffen angegriffen. Die ganjasische Stützpunktbesatzung war qualvoll gestorben, während die Tier- und Pflanzenwelt, soweit sie noch existierte, mutiert war.
    Seitdem hatte Zermykkon lange Zeit als Höllenwelt gegolten. Ihr Betreten war verboten gewesen - bis Skorvamon den Höllenplaneten in einen Strafplaneten hatte umwandeln lassen. „Ich kann Ihnen nicht zustimmen, Tarjighon!" erklärte Keltraton bestimmt. „Im Gegenteil, ich muß Ihnen schärfstens widersprechen. Weder die Raumfahrer der GANJAHO MASSO noch die vier Wissenschaftler dürfen für den Fehlschlag ihrer Mission verantwortlich gemacht werden. Es gibt keine gesetzliche Handhabe für eine Bestrafung."
    Tarjighon starrte den Rechtswissenschaftler fassungslos an. „Keltraton!" sagte er drohend. „Sie wissen ebensogut wie ich, daß der Fehlschlag der Mission katastrophale Folgen für das Ganjasische Reich haben kann. Noch schlimmer ist, daß die Autorität des Ganjos untergraben wird, wenn wir diesen Fehlschlag hinnehmen, ohne die Verantwortlichen exemplarisch zu bestrafen. Das ist doch Handhabe genug für eine Verurteilung. Und Sie stellen sich hin und versuchen, die Angeklagten in Schutz zu nehmen. Ich werde..."
    Er kam vorerst nicht dazu, zu sagen, was er vorhatte, denn in diesem Augenblick hallte eine Serie elektronischer Gongschläge durch die Halle, und eine Stimme sagte: „Hier spricht die Dakkarkom-Hauptzentrale Gantakver! An alle Verantwortlichen! Soeben wurde ein Dakkarkom-Funkspruch aus der Galaxis Milchstraße empfangen. Absender ist ein gewisser Atlan, der sich als Lordverwalter des Neuen Imperiums der Menschheit bezeichnet. Der Analysator stufte den Funkspruch in die Vorrangstufe eins ein. Achtung, ich wiederhole ..."
    Wahrend die Stimme den Text wiederholte, wandte sich Tarjighon an die Angeklagten und befahl ihnen, sich in ihren Quartieren zur Verfügung zu halten.
    Dann, als die Lautsprecherstimme verstummt war, sagte er zu Keltraton: „Ich schlage vor, wir stellen unseren Disput zurück und begeben uns in die Dakkarkom-Hauptzentrale. Die Sache scheint mir außerordentlich bedeutsam zu sein."
    „Einverstanden", erwiderte Keltraton, der sich von einer starken inneren Erregung ergriffen fühlte. „Vorrangstufe eins ... Der Funkspruch muß wirklich sehr bedeutsam sein." 5.
    Als Keltraton und Tarjighon die Dakkarkom-Hauptzentrale, einen riesigen Saal voller Gerate, betraten, waren bereits zirka zwanzig Ganjasen aus dem engsten Mitarbeiterstab des Ganjos anwesend.
    Kurz darauf erschien auch Skorvamon. Der Ganjo befand sich in Begleitung des geheimnisumwitterten Meisters des Lupicran-Kults, dessen Name niemand kannte - außer vielleicht Skorvamon selbst. Der Meister, wie er nur genannt wurde, war ein hochgewachsener kräftiger Mann mit goldbrauner Hautfarbe, hellgrünen Augen und einem

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