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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kahlgeschorenen Rundschädel, auf den kabbalistische Symbole gemalt waren. In der rechten Hand trug er einen langen, zwei Finger dicken Stab aus halbdurchsichtigem blauen Material, in dem zahllose silbrige Pünktchen zu tanzen schienen.
    Die Höflinge wichen respektvoll zurück, um dem Ganjo Platz zu machen. Keltraton nahm allerdings an, daß sie deshalb so schnell zurückwichen, weil sie sich vor dem Meister fürchteten. So mancher hochstehende Ganjase, der den Unwillen Skorvamons erregt hatte, war den Adepten des Cupicran-Kults ausgeliefert worden und für immer verschwunden.
    Skorvamon und der Meister blieben vor dem größten Dakkarkomgerat der Hauptzentrale stehen, einem Aggregat so groß wie ein achtzigstöckiges Hochhaus, von dem allerdings nur ein Hundertstel über das Niveau des Zentralebodens ragte. „Verlesen Sie die Botschaft aus der Galaxis Milchstraße!" befahl Skorvamon dem Ersten Dakkarkommeister, der auf seinem Kontrollpult in einer halbkreisförmigen Aussparung des Dakkarkoms thronte.
    Der Erste Dakkarkommeister erhob sich und verneigte sich tief vor dem Ganjo, dann setzte er sich wieder, schaltete die Internlautsprecher der Dakkarkomzentrale ein und sagte: „Die Galaxis Milchstraße ruft die Galaxis Gruelfin! Es spricht Atlan, Lordverwalter des Neuen Imperiums der Menschheit. Meine Botschaft ist an meinen persönlichen Freund Ovaron beziehungsweise den regierenden Ganjo des Ganjasischen Reiches gerichtet."
    Es folgte eine Schilderung von Zuständen in der Galaxis Milchstraße, bei der es Keltraton kalt über den Rücken lief. An den Gesichtern der übrigen Anwesenden erkannte der Rechtswissenschaftler, daß es allen so erging.
    Danach verlas der Erste Dakkarkommeister den Schluß der Botschaft: „Ich appelliere an die alte Freundschaft zwischen unseren Völkern und bitte den regierenden Ganjo des Ganjasischen Reiches, Dakkarkomkontakt zu mir aufzunehmen, damit wir über eine eventuelle Hilfeleistung verhandeln können. Ich bin bereit, über alle Aufwendungen und deren Ausgleich zu sprechen. Das Konzil der Sieben Galaxien stellt eine Gefahr dar, die letzten Endes auch alle Cappin-Völker bedrohen wird.
    Lassen Sie meinen Ruf nicht vergeblich verhallen. Atlan, Lordverwalter des Neuen Imperiums der Menschheit."
    Eine Weile blieb es still, dann setzte ein Raunen und Flüstern ein, das in eine erregte Diskussion auszuarten drohte. „Ruhe!" befahl Skorvamon. Er wandte sich wieder an den Dakkarkommeister. „Das war alles?" fragte er. „Das war alles, Ganjo", antwortete der Erste Dakkarkommeister.
    Das runzlige Gesicht Skorvamons verzog sich zu einem hämischen Lächeln. „Dieser Atlan scheint einer von Ovarons alten Freunden zu sein", meinte er. „Eigentlich ist es verwunderlich, daß er noch lebt."
    „Was gedenken Sie zu tun, Ganjo?" fragte Shevraton, der älteste unter den engsten Mitarbeitern Skorvamons. Shevraton durfte sich mehr herausnehmen als die anderen Höflinge, denn er war zu alt, um die Nachfolge Skorvamons antreten zu können und wurde vom Ganjo deshalb auch nicht als Konkurrent angesehen. „Das Problem ist so vielschichtig, daß ich keine schnelle Entscheidung treffen möchte", erklärte Skorvamon. „Offenbar haben die Terraner etwas an sich, das Schwierigkeiten geradezu magisch anzieht."
    Er warf einen ironischen Seitenblick auf den Meister des Lupicran-Kults und fuhr fort: „Ich empfehle dem Meister, gemeinsam mit seinen Adepten das Orakel von Kresnaah zu befragen. Ich persönlich werde es übernehmen, die Botschaft Ovaron zu überbringen und den Rat des ehemaligen Ganjos einzuholen."
    Er machte eine umfassende Handbewegung. „Ihnen rate ich, sich in Klausur zu begeben und meine Entscheidung abzuwarten. Angesichts der Kompliziertheit des Problems wäre es nicht sinnvoll, wenn Sie eigene Vorschläge ausarbeiten würden. Ich werde Sie zusammenrufen, sobald ich meine Entscheidung getroffen habe."
    Er wandte sich um und verließ die Dakkarkom-Hauptzentrale, nachdem der Dakkarkommeister ihm eine Magnetfolie mit dem Text des Funkspruchs überreicht hatte.
    Der Meister des Lupicran-Kults blickte sich mit ausdruckslosem Gesicht um, dann hob er seinen Kultstab.
    Die silbrigen Pünktchen in dem mattglasähnlichem blauen Material wirbelten schneller durcheinander -und plötzlich war der Meister verschwunden.
    Keltraton las in den Augen der anderen Höflinge Furcht, und auch er erschauerte angesichts der Machtdemonstration des Meisters.
    Nach einer Weile räusperte sich Tarjighon und

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