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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte: „Wahrscheinlich vergißt Skorvamon über, dem neuen Problem die Geschichte mit den Wesakenos. Ich denke, wir begraben unseren Streit, Keltraton. Einverstanden?"
    „Einverstanden!" erwiderte Keltraton, der froh darüber war, daß die Raumfahrer und Wissenschaftler der GANJAHO MASSO gerettet waren. „Kommst du mit ins Geschichtsarchiv, Keltraton?" erkundigte sich der Toschtoner. „Ich möchte mir Informationen über diesen Terraner verschaffen."
    Keltraton machte einen ablehnende Handbewegung. „Nimm es mir nicht übel, aber ich kann dich nicht begleiten", erwiderte er. „Ich muß ein anderes Problem durchdenken. Wir sehen uns ja spätestens dann wieder, wenn der Ganjo seine Entscheidung verkündet."
    „In Ordnung!" sagte Tarjighon. „Bis später!"
    Keltraton blickte ihm nach, dann verließ er die Dakkarkom-Hauptzentrale ebenfalls.
    Doch er wandte sich nicht in die Richtung, in der sein Quartier lag, sondern stieg in eine Transportkapsel und ließ sich zu den Quartieren bringen, in denen die Raumfahrer wohnten, wenn sie für einige Zeit auf Hätvrinssan blieben.
     
    *
     
    Am Informationsschalter des Raumfahrerquartiers tippte Keltraton seine Frage in den Eingabesektor.
    Die Antwort kam sofort. Hatelmonh hatte ein Apartment im höchsten Stockwerk des Gebäudes zugewiesen bekommen, dem Stockwerk, das über die Obergrenze des Regierungspalasts hinausragte.
    Keltraton wunderte sich darüber, denn in diesem Stockwerk wohnten sonst nur Raumfahrer, die das Wohlwollen des Ganjorats, der Funktionärsspitze des Reiches, genossen. Wenn Hatelmonh hier untergebracht war, obwohl er erst vor kurzem bei Skorvamon und Tarjighon in Ungnade gefallen war, mußte er einen sehr einflußreichen Gönner besitzen.
    Er fuhr mit dem Antigravlift hinauf und stand wenig später vor der Tür des Apartments, in dem sein alter Studienfreund wohnte. Nach kurzem Zögern schaltete er den Türmelder ein. „Wer ist da?" schallte es wenig später aus den beiden Lautsprechergittern neben der Tür. „Keltraton!" sagte der Rechtswissenschaftler in das runde Mikrophongitter. „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie in Ihrer unendlichen Güte die Gnade hätten, mir eine kurze Besuchszeit zu gewähren, Hoheit."
    Ein amüsiertes Lachen ertönte aus den Lautsprechergittern, dann antwortete Hatelmonh: „Ich habe nach reiflicher Überlegung entschieden, daß ich mich herablassen werde, dem Unwürdigen eine Audienz zu gewähren. Tritt ein, Planetenwurm!"
    Die Tür öffnete sich in der Mitte. Ihre Hälften zogen sich in die Wände zurück.
    Keltraton trat ein und befand sich wenig später in einem mittelgroßen Wohnraum, dessen Südwand aus durchsichtigem Material bestand und freien Ausblick über die Dachzonen des Palasts mit ihren üppigen hängenden Gärten erlaubte. Hinter ihm schloß sich die Tür wieder.
    Hatelmonh, in eine bunte Freizeitkombination gekleidet, ergriff die Unterarme des Freundes. „Ich habe mit deinem Besuch gerechnet, Keltraton", sagte er. „Vielen Dank, daß du für uns eingetreten bist."
    Keltraton blickte den Freund forschend an. Danach ging er zur Fensterwand, blickte eine Weile nachdenklich hinaus und wandte sich dann wieder um. „Wahrscheinlich wäre die Geschichte auch ohne meine Hilfe glimpflich für dich abgegangen", meinte er.
    Hatelmonh war zum Versorgungsautomaten gegangen und hatte zwei Chrons getastet, durchsichtige Plastikbecher, die mit einer Mischung aus klaren Fruchtsäften, saurer Vorianstutenmilch und einem Schuß Alkohol gefüllt waren. „Ich nehme an, daß dein Geschmack sich nicht grundlegend geändert hat", sagte er, während er dem Besucher einen Becher reichte. Keltraton lächelte. Sie hatten früher, wenn sie diskutierten, meist das gleiche Getränk vor sich stehen gehabt. „Nicht, was die Getränke angeht", erwiderte er.
    Sie nahmen auf gepolsterten Drehstühlen zu beiden Seiten eines brusthohen, schmalen und langen Tisches Platz, nippten an ihren Chrons und stellten die Becher ab.
    Hatelmonh betrachtete seinen Gast einige Zeit, dann lächelte er und sagte: „Ich nehme an, deine Anspielung von vorhin bezog sich auf die Lage meines Quartiers. Du hast recht.
    Tarjighon hätte mir nicht schaden können, wohl aber den anderen Angeklagten. Wenn ich mich nicht zu strengstem Stillschweigen verpflichtet hätte, würde ich dir verraten, warum Tarjighon mir nicht schaden kann und wer mir mein Quartier verschafft hat."
    „Manchmal ist es besser, wenn man nicht alles weiß", erwiderte Keltraton.

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