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0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Umwelt verschwamm vor seinen Augen. Als er wieder deutlich sehen konnte, stand er in einem geräumigen Gemach, und durch ein Fenster hindurch ging der Blick aus beträchtlicher Höhe hinaus auf die Oberfläche der Ödwelt. Dieser Raum, schloß Maylpancer, befand sich wenigstens im vierten Stockwerk der Burg.
    Seitwärts stand ein dunkelhäutiger Mann mit der typischen Nestfrisur der Laren und den durchscheinenden, gelben Lippen dieses Volkes und weidete sich an dem Erstaunen seines Besuchers. „Ein einfacher Transmitter herkömmlicher Bauart, Maylpancer!" sagte er. „Dort hinten siehst du die Eintrittsöffnung."
    Der Überschwere fuhr herum. „Seltsame Orte der Begegnung wählst du aus!" dröhnte seine mächtige Stimme.
    Hier herrschten normaler Druck und eine Schwere von mehr als einem Gravo. Es war warm.
    Der Lare hatte es verstanden, sein Versteck behaglich herzurichten. „Ich muß dich tadeln, Hetran!" sagte Hotrenor-Taak, ohne auf Maylpancers Worte einzugehen. „Du gibst dich deinen Turnieren und Reiterspielen hin, während rings um dich herum die Galaxis aus den Fugen zu gehen droht!"
    „Oho!" protestierte Maylpancer. „Nichts geht aus den Fugen! Es ist ruhig in der Galaxis! Alle Völker fürchten den Ersten Hetran."
    „Nach außen hin, scheinbar. Aber innen gärt es."
    Maylpancer war klug genug, um zu wissen, daß der Lare solche Behauptungen nicht aufstellte, wenn er keinen Grund dazu hatte. „So sag mir, wo es gärt!" forderte er den Verkünder der Hetosonen auf. „Ich gehe hin und stelle das Gären ab!"
    „Es ist eine alte Erfahrung, von meinem Volk mehrmals gemacht, daß die Eroberung einer nicht allzu hoch entwickelten Galaxis immer im Handumdrehen vor sich geht. Die Angegriffenen sind so verblüfft, durch die technische Überlegenheit der Angreifer so geschockt, daß sie in wilder Flucht auseinanderstieben. Aber die Erfahrung lehrt auch, daß die Ruhe, die der Eroberung folgt, nur eine trügerische ist. Die Besiegten sammeln ihre Kräfte, und nach einer Zeitspanne, deren Länge eine Funktion der mittleren Lebenserwartung des Individuums in den besiegten Völkern ist, erheben sie das Haupt zum Widerstand."
    Hotrenor-Taak machte seine Äußerungen in ruhig-sachlichem, dozierendem Ton.
    Maylpancer hörte aufmerksam zu. „Einhundertundzwanzig irdische Standardjahre sind vergangen, seitdem die siegreiche Flotte des Konzils der Sieben in diese Galaxis eindrang und mit der zersplitterten Herrschaft einander befehdender Sternenvölker ein Ende machte. Es ist an der Zeit, daß sich die Unterdrückten zu erheben beginnen. Die Zeit für den Aufstand ist reif, und wir müssen etwas dagegen tun."
    „Das ist doch alles reine Theorie!" wehrte Maylpancer ab. „Allein der Umstand, daß euch dasselbe schon ein paarmal passiert ist, besagt doch nicht, daß es hier auch wieder so sein muß."
    „Er macht es zumindest wahrscheinlich", widersprach Hotrenor-Taak. „Aber es ist keineswegs so, daß ich dich auf eine bloße Vermutung hin hierhergerufen habe. Wir haben Beweise dafür, daß der Fall, von dem ich sprach, einzutreten beginnt."
    „Beweise?" staunte der Überschwere. „Was für Beweise?!"
    „Die Oberen der unterworfenen Völker planen eine Konferenz! Schon vor Jahren sind sie überein gekommen, sich an einem geheimen Ort zu treffen und über den Aufstand gegen das Regime des Ersten Hetrans zu beraten."
    „Wer ist überein gekommen?" fauchte Maylpancer wild. „Wer ...?!"
    „Alle!" lächelte Hotrenor-Taak. „Die Akonen, die Arkoniden, die Antis, die Springer, die Aras, die Blues, die Ertruser, die Epsaler und sogar das armselige Häuflein von Terranern, das die Katastrophe überlebt hat."
    „Und wo findet die Konferenz statt?"
    „Das", antwortete der Lare spitzfindig, „wollen sie geheimhalten."
    „Ich werde es herausfinden!" grollte Maylpancer. „Und wenn ich ihre Führer einzeln auseinandernehmen müßte! Ich werde es herausfinden!"
    „Das wird nicht so einfach sein", warnte der Lare. „Warum nicht?"
    „Weil die Eingeladenen selber nicht wissen, an welchem Ort die Konferenz stattfindet."
    „Aber irgend jemand muß es doch wissen!"
    „Der Einladende", nickte Hotrenor-Taak. „Und das ist Atlan, der Arkonide, von dem wir bis auf den heutigen Tag nicht wissen, wo er sein Versteck hat!"
    Maylpancer schwieg betroffen. Aber der Zustand der Unschlüssigkeit währte nur wenige Sekunden. Er schüttelte die Ratlosigkeit von sich wie einen lästigen Umhang. „Ich finde es trotzdem heraus!"

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