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0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte bei euch sein!"
    Aynak reckte den Arm zum Gruß seitwärts. Nach seinem Empfinden war genug geredet worden. „Wir grüßen den Hetran!" rief er, und die Menge der hinter ihm Stehenden fiel begeistert in den Ruf ein.
    In einer der Hangarschleusen, die sich unmittelbar unter der Außenhülle des riesigen Flaggschiffs den langgestreckten Schiffsleib entlangzogen, ruhte in energetischen Halterungen ein kleineres Raumfahrzeug, ebenfalls vom Walzentyp, knapp vierhundert Meter lang und etwa siebzig Meter dick. Das Schiff machte einen verwahrlosten Eindruck, die äußere Hülle verschrammt und zerkratzt von kosmischem Staub, die Austrittsdüsen der Korpuskularstrahlen von glühender Hitze verfärbt, die wichtigsten Schleusenschotte so deutlich abgezeichnet, als hingen die Schottflügel schief in den Angeln, Der Name des Schiffes stand in hastig angebrachten Lettern des komplizierten Springer-Alphabets am Bug: KALLYAP - die Schöne hieß das im Dialekt der Springer von Balassa.
    Seinem Namen machte das Fahrzeug zwar keine Ehre, aber dafür sah es um so echter wie das typische Raumschiff einer heruntergekommenen Sippe aus.
    Aynak und seine Männer gingen an Bord. Aynak selbst übernahm die Steuerung. Die Hangarschleuse wurde geöffnet. Langsam trieb die KALLYAP hervor in die Gluthölle der Sonnenkorona, in deren obersten Schichten das Flaggschiff Schutz vor unerwünschter Ortung gefunden hatte. Im Innern des lodernden Schirmfelds bildete sich eine Blase, die die KALLYAP vollständig umschloß. Die Blase verschmolz für mehrere Minuten mit den Schutzschirmen des Flaggschiffs und wurde schließlich auf der anderen Seite ausgestoßen.
    Die KALLYAP war nun auf sich allein gestellt. Alleine die Energieblase, aus ihren leistungsfähigen Kraftwerken gespeist, schützte sie vor der mörderischen Sonnenglut.
    Langsam treibend entfernte sich die KALLYAP von Maylpancers Flaggschiff. Vorsichtig stieß sie zur Oberfläche der Korona empor, um dort auf Warteposition zu gehen.
    Aynak wollte nicht der erste Konferenzteilnehmer sein, der auf Cerverllisch landete.
    Hochempfindliche Ortungsgeräte suchten von der Meßstation der KALLYAP aus den Weltenraum in Richtung Cerverllisch ab. Aynak würde nicht entgehen, wann die ersten Teilnehmer eintrafen.
    In der Zwischenzeit hatten er und seine Leute alle Hände voll zu tun, sich nach außen hin in echte Springer zu verwandeln. Sie flochten das Haupthaar zu kleinen Zöpfen, die wie die Stacheln eines Igels von den Schädeln abstanden. Sie behängten sich mit billigem Schmuck, kleideten sich in bunte Gewänder und zogen sich glitzernde Bänder und Ketten durch die Bärte.
    So verging ein Tag ...
     
    *
     
    Aus der Tiefe des unterirdischen Raumhafens führten mehrere Transportschächte zur Oberfläche hinauf. Gerald Losignoll erhielt kaum Gelegenheit, die gewaltige Raumhafenanlage in Augenschein zu nehmen. Er ging mit Atlan und Marschall Tifflor von Bord der CITY OF ROME und fuhr hinauf an die Oberfläche.
    Der Schacht mündete in der Erdgeschoßhalle eines der Großgebäude im Stadtkern. Durch gläserne Wände sah Losignoll draußen den Verkehr vorbeigleiten. Das dumpfe Brausen einer lebendigen Stadt war überall zu hören. Im Innern der Halle war ein lebhaftes Kommen und Gehen. Männer und Frauen in Zivil, bisweilen auch in den anspruchslosen Monturen der Flotte, kamen von draußen herein oder gingen nach draußen, zogen an den verschiedenen Informationsständen Erkundigungen ein, studierten die leuchtenden Hinweistafeln oder traten in die ständig geöffneten Eingänge der Antigrav-Lifts, um nach oben zu entschweben.
    Dichtes Stimmengewirr erfüllte die Halle. Losignoll sah zwei junge Frauen, begleitet von einem Flottenoffizier, auf sich zukommen. Er wich ihnen aus, da sie so ins Gespräch vertieft waren, daß sie ihn nicht zu bemerken schienen. Als sie. vorbeigingen, hörte er eines der Mädchen sagen: „In zwei Stunden ist meine Schicht zu Ende ... und heute habe ich ausgesprochenen Appetit auf Frischfleisch!"
    Die Antwort, die der Offizier gab, konnte er nicht mehr hören. Auf jeden Fall aber schien sie zustimmend zu sein, und Losignoll empfand es als bemerkenswert, daß auf einer so abgelegenen Welt wie dieser Frischfleisch auch für das gewiß nicht überhohe Gehalt einer jungen Flottenangestellten erschwinglich sei.
    Seine Begleiter führten ihn hinaus ins Freie. Hier, im Stadtkern, gab sich Barrier-Town weitaus mehr den Anschein einer zivilen Siedlung als den einer militärischen

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