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0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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3.
    Vorbereitungen Strahlendblauer Himmel spannte sich über Sol-Town, der neuen Hauptstadt der Menschheit auf Gäa. Glitzernd und schimmernd ragten die gigantischen und zugleich elegant-grazilen Verwaltungsbauten des inneren Stadtkerns in die Höhe. Die sonnenüberflutete Stadt, der rasche, aber nicht hektische Verkehr, der Strom der Fußgänger in den nur dem unmotorisierten Verkehr vorbehaltenen Zonen der Einkaufsstätten - das alles atmete Ruhe und Frieden aus und stand völlig im Gegensatz zu dem bedrückten Gesicht, das der junge Mann in einem der weitläufigen Arbeitszimmer im Zentralen Regierungssitz machte.
    Gerald Losignoll war knapp vierzig Jahre alt. Er war ein hochgewachsener, hagerer, asketisch wirkender Typ. In seinen grauen Augen lag der Ausdruck wacher Intelligenz. Er machte den Eindruck eines gewissenhaften, verantwortungsbewußten Mannes. Sein gegenwärtiger Kummer rührte daher, daß der Mann, der ihm gegenüber saß, auf seine Vorstellungen nicht so reagierte, wie Gerald Losignoll es sich vorgestellt hatte. Sein Gegenüber war ein Mann von eindruckerweckendem Äußeren. Er trug eine einfache, schmucklose Montur. Silbernes Haupthaar fiel ihm bis auf die Schultern herab. Das Gesicht war scharf geprägt. Besonders die Augen mit der leicht rot gefärbten Iris fielen auf. „Ich teile Ihre Bedenken nicht, Losignoll", erklärte der Silberhaarige. „Es ist nach meinem Erachten gänzlich unmöglich, daß die Laren wissen, wo die Sternenkonferenz stattfindet."
    „Und ich", wiederholte Losignoll, der Kosmopsychologe, nun schon zum fünften Mal, „wäre an Ihrer Stelle meiner Sache nicht so sicher, Lordadmiral. Erst einmal gibt es da die grundlegende psychologische Situation. Ich habe die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte sorgfältig untersucht. Unter der Schockwirkung des larischen Angriffs stoben die Völker der Galaxis zunächst einmal auseinander wie verstörte Hühner. Daß es den Laren schwer gemacht worden sei, unsere Milchstraße in ihre Gewalt zu bekommen, kann man wirklich nicht behaupten. Sie brauchten ein paar Jahre, um ihre Machtansprüche bis in den hintersten Winkel der Galaxis zu etablieren. Für die kann es kaum mehr als ein Spaziergang gewesen sein."
    Er sah auf, um sich zu vergewissern, daß der Lordadmiral ihm noch zuhörte. Dann fuhr er fort: „Jetzt erst zeigt sich, daß die eingesessenen Völker der Milchstraße die Eroberung durch die Laren nicht als endgültig betrachten. Der Widerstand beginnt sich zu regen. Man trifft sich heimlich, tauscht Neuigkeiten und technisches Wissen aus, man plant Gipfelkonferenzen und wird ganz allgemein rege. Der Schock ist überwunden. Man besinnt sich auf die eigene Stärke."
    „Das haben Sie untersucht?" erkundigte sich der Silberhaarige, um sein Interesse zu bekunden. „Mit Sorgfalt, Sir. Und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß hinter dieser Entwicklung viel Systematik steckt. Es mußte einfach alles so kommen, wie es kam. Wir, Lordadmiral, haben mit der Eroberung ganzer Galaxien keine Erfahrung, wohl aber die Laren. Wenn die Entwicklung, die wir jetzt durchmachen, in der Tat typisch ist, wie ich vermute, dann sind die Laren darauf vorbereitet. Sie wissen aus Erfahrung, daß die Eroberung einer Galaxis zunächst recht schnell vor sich geht, daß sich dann aber nach einer gewissen Zeit der Widerstandsgeist der Unterdrückten zu regen beginnt. Wenn mich nicht alles trügt, dann hat Hotrenor-Taak in diesen Wochen nichts anderes zu tun, als den Berichten all seiner Spitzel zu lauschen, die die Milchstraße durchkämmen und dem bevorstehenden Aufstand der Sternenvölker auf die Spur zu kommen versuchen. In einem solchen Fall wäre es sehr unwahrscheinlich, daß er von der geplanten Konferenz nicht schon längst Wind bekommen haben sollte."
    „Wie kann er?" widersprach der Lordadmiral. „Unsere Boten wissen selbst nur ungefähr, wo der Konferenzort liegt. Die genauen Koordinaten sind jetzt noch nicht einmal in den Steuerteilen enthalten, die wir den Empfängern unserer Botschaften aushändigen, damit sie sie in den Autopiloten ihrer Raumschiffe montieren. Sie werden erst dann überspielt, wenn sich die Konferenzteilnehmer schon auf den Weg gemacht haben - überspielt übrigens an einem Ort, an dem die Fahrzeuge der Teilnehmer von den Einheiten unserer Flotte beobachtet werden können! Ich frage Sie: Wie kann Hotrenor-Taak wissen, an welchem Ort wir unsere Konferenz abhalten wollen?"
    „Wer zählt die Tricks der Laren, Sir?" seufzte Gerald

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