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0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Gruppe von acht Gleitfahrzeugen auf das Raumschiff zu. „Man kommt, uns abzuholen", deutete Aynak den Vorgang. Dann wandte er sich an seine Begleiter. Für eine Minute legte er das prahlerische Gehabe des Springer-Abkömmlings ab und war todernst. „Ihr alle wißt, worum es hier geht", sagte er. „Wenn wir uns geschickt anstellen, haben wir nichts zu befürchten. Kommt man uns jedoch auf die Schliche, dann haben wir nur die Wahl zwischen schleuniger Flucht und dem Tod. Ist das verstanden? Auf keinen Fall darf es dem Feind gelingen, auch nur einen von uns gefangenzunehmen. Die Terraner kennen Verhörmethoden, denen wir selbst beim besten Willen nicht gewachsen sind. Es muß verhindert werden, daß der Gegner von unserer wahren Absicht erfährt. Ich selbst werde jeden eigenhändig über den Haufen schießen, von dem ich sehe, daß er sich lieber gefangennehmen lassen als bis zum letzten Atemzug kämpfen will!"
    Er sah einem nach dem ändern in die Augen und wartete, bis er mit einem Schlag der Faust gegen die Brust das Zeichen der Zustimmung gegeben hatte. Dann fuhren sie die Energiebrücke aus, die an manchen Stellen schon gefährlich flackerte, und gingen bis auf zwei Mann, die als Wachen zurückblieben, von Bord. Der Kommandeur des Gleiterkonvois begrüßte Aynak als den Leiter der Delegation von Balassa. „Wir sind gekommen, um Sie in die Stadt zu Ihrem Quartier zu bringen", schloß er. „Nichts da ... von wegen bringen!" röhrte Aynak, seiner Rolle getreu. „Ich und meine Männer, wir sind gewöhnt, uns frei zu bewegen. Wir suchen unsere Quartiere auf, wenn es uns paßt."
    Der Offizier ließ sich davon nicht beeindrucken. „Es tut mir leid, daß ich Ihnen da einen Strich durch die Rechnung machen muß", antwortete er. „Gjautohm ist ein militärischer Stützpunkt, und die Vorschriften der Solaren Flotte erlauben fremden Besuchern nur ein geringes Maß an Bewegungsfreiheit."
    „Was?!" schrie Aynak wütend. „Erst lädt man uns hierher ein, und dann will man uns einsperren?"
    „Soweit ich weiß, haben Sie überhaupt keine Einladung erhalten", erwiderte der Offizier mit maliziösem Lächeln. „Sie sind uns trotzdem willkommen ... solange Sie sich an die Vorschriften halten, die auf Gjautohm gelten."
    „Das ist ja noch schöner!" polterte Aynak. „Eine Unverschämtheit sondergleichen. Männer von Balassa ... das lassen wir uns nicht bieten!"
    „Wir lassen uns das nicht bieten!" echote es hinter ihm. „Wir reisen ab!" schrie Aynak. „Wir reisen ab!" tönte das Echo.
    Der Offizier hob mit einer bedauernden Geste die Schulter. „Es würde uns leid tun, wenn Sie uns so rasch wieder verlassen müßten", versicherte er. „Aber andererseits können wir Sie gegen Ihren Willen nicht halten, nicht wahr?"
    Mit soviel Bereitwilligkeit hatte Aynak nicht gerechnet. Es war höchste Zeit einzulenken. „Andererseits, Männer", rief er, „sind wir nicht zehntausend Lichtjahre weit gekommen, um unverrichteter Sache wieder abzuziehen!"
    „Das sind wir nicht!" stimmten seine Leute ihm zu. „Wir werden uns diesem Wicht beugen! Aber wehe, wenn er uns irgendwo noch einmal unter die Finger kommt!"
    „Wehe ihm!"
    Der Offizier deutete eine leichte Verneigung an und lächelte spöttisch. „Ich werde mich zu hüten wissen", versprach er.
    Danach vollzog sich die Verladung der „Männer von Balassa" in die bereitstehenden Gleiter ohne weitere Zwischenfälle.
     
    *
     
    Gerald Losignoll kehrte in Begleitung seiner beiden Führer in die Stadt zurück. Atlans nächstes Ziel war das Verwaltungsgebäude, in dem die Konferenz stattfinden sollte. Ein Gebäudekomplex in unmittelbarer Nähe war rechtzeitig vor Beginn des Treffens zum Hotel umfunktioniert worden. Dort herrschte ein unablässiges Kommen und Gehen der Gleiterkarawanen, die neue Gäste vom Raumhafen heranbrachten. Ein Konvoi von Spezialfahrzeugen erregte Losignolls Aufmerksamkeit. Auf umfangreichen Ladeplattformen trugen sie würfelförmige Behälter, in dessen Innerem, wie man durch die transparenten Wände erkennen konnte, dichter Nebel wallte. Die Umrisse mächtiger Gestalten wurden bisweilen sichtbar. Das waren, so erklärte Julian Tifflor, Maahks, deren Delegation soeben auf Gjautohm eingetroffen war. Wo sie gingen und standen, wurden ihnen die gewohnten Lebensbedingungen zur Verfügung gestellt.
    Die Empfangszeremonie wurde im dritten Stockwerk des Konferenzgebäudes sozusagen kontinuierlich abgewickelt. Die Konferenzteilnehmer erschienen, sobald sie sich

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