Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Augenblick recht entschlossen aus. Das schien auch der Überschwere zu erkennen. „So ist also die Lage!" stieß er hervor. „So ist sie in der Tat", antwortete Richebault ruhig. „Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie Sie einen meiner Männer nach dem ändern umbringen, nur um zu sehen, ob ihr Blut wirklich gelb ist oder nicht."
    Aynak sah einen Augenblick lang starr vor sich hin. Die Ordonnanz hatte er inzwischen losgelassen. Sie reihte sich in die Gruppe der Subcys ein. „Also gut", sagte Aynak erstaunlich ruhig, „Sie haben wahrscheinlich recht." Es war das erste Mal, daß er sich Richebault gegenüber der formellen Anrede bediente. „Es tut mir leid, daß ich mich derart habe hinreißen lassen."
    Richebault schob die Waffe wieder in den Gürtel. „Ich werde trotzdem Meldung erstatten müssen", erklärte er. „Ich bin für die Ordonnanzen verantwortlich. Man wird von mir wissen wollen, was diesem Mann zugestoßen ist."
    Aynak nickte nach Art der Terraner. „Das ist Ihre Pflicht", gab er zu. „Sagen Sie, daß ich die ganze Verantwortung übernehme."
    Wenn Richebault noch nicht gewußt hätte, woran er war, dann hätte ihn diese Bemerkung gewarnt: Aynak konnte nicht im Ernst vorhaben, die Verantwortung für den Tod des Subcys zu übernehmen. Durch die Folgen, die sich daraus ergeben hätten, wäre seine Bewegungsfreiheit ernsthaft eingeschränkt worden. Die Äußerung, die er soeben getan hatte, konnte also nur bedeuten, daß er sich entschlossen hatte zu handeln.
     
    *
     
    Richebault sorgte dafür, daß die Leiche des Subcys aus dem Appartement der Überschweren entfernt wurde. Die Ordonnanzen gehorchten seinen Befehlen wortlos und ohne Murren. Der Tote wurde auf den Gang herausgetragen. Von der nächsten Rufsäule aus zitierte man einen Räumroboter herbei, dem alles Weitere zu erledigen aufgetragen wurde.
    Richebault setzte sich alsbald von den seiner Aufsicht Anbefohlenen ab. Er verschwand um die nächste Biegung des Korridors, der außen an der Suite der Überschweren entlangführte.
    Er mußte für das, was er vorhatte, unbeobachtet sein. Die Ordonnanzen störten ihn nicht.
    Wie aber, wenn einer der „Männer von Balassa" plötzlich durch eine der Türen trat und gerade zurecht kam, um ihn entmaterialisieren zu sehen?
    Was zu tun war, darüber gab es für den Mutanten, der sich in Richebaults Körper verbarg, keinen Zweifel. In einer halbdunklen Nische stehend, aktivierte er den Minikom, den er ständig bei sich trug. Die Befehlszentrale in einem der Abwehrforts unter den Felsmassen des Ringgebirges meldete sich auf der Stelle. „Gamma-null, Gamma-null", stieß Richebault hastig hervor. „Hier spricht Gregor! Erwarten Sie mein Omikron-sieben!"
    „Verstanden, Gregor", lautete die ruhige, sachliche Antwort. „Gamma-null. Wir erwarten Omikron-sieben."
    Gamma-null war die Kodebezeichnung für den Fall, daß Aynak und seine Überschweren mißtrauisch werden sollten. Für diesen Fall waren besondere Vorbereitungen getroffen. Es mußte unter allen Umständen verhindert werden, daß Aynak seinen Auftraggebern von seinem Verdacht berichtete. Bericht erstatten konnte er durch die geheime Hyperfunk-Anlage, die er in dem rückwärtigen Zimmer hatte installieren lassen, oder über den Sender an Bord seines Raumschiffs, der KALLYAP. Die Verantwortung für die geheime Funkanlage lag bei Richebault. Für die KALLYAP dagegen war der Aktionsplan Omikron-sieben zuständig.
    Der Mutant teleportierte in den Raum, in dem die Funkanlage stand. Er war sicher, daß sich beim Tode des Subcys alle Übermenschen in den beiden vorderen Zimmern befunden hatten. Aynak würde sicher nicht unbesonnen und ungestüm seine Meldung an den Mann bringen, sondern sich erst mit seinen Leuten beraten wollen. Seinen Erwartungen entsprechend, fand Richebault den Senderaum leer.
    Er horchte. Die Aufgabe, die jetzt auf ihn zukam, lag ihm nicht. Zum soundsovielten Male an diesem Tag wurde Tako Kakuta sich darüber klar, daß mehr als fünfzehnhundert Jahre seines Daseins ihm noch immer nicht die Fähigkeit verliehen hatten, sich als Rächer und Vollstrecker zu fühlen. Was er zu tun hatte, würde er tun... wenn auch mit einem unüberwindlichen Gefühl des Unbehagens, ja, sogar des Abscheus, aus der unerfreulichen Erkenntnis heraus, daß es getan wer- 'den müsse, wenn der Menschheit und den unterdrückten Völkern dieser Milchstraße geholfen werden sollte.
    Plötzlich hörte er Stimmen. Sie kamen aus einem der angrenzenden Räume. Aynaks

Weitere Kostenlose Bücher