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0725 - Allianz der Galaktiker

Titel: 0725 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beruhigte sich der Saal. Einige Delegationen machten Anstalten, den Raum zu verlassen, aber dann hielt Tifflors Ansprache sie zurück. Der erstaunlich jung wirkende Terraner hob beide Arme in einer beschwörenden Geste und rief: „Wir alle haben unsere Würde zum Teil eingebüßt! Alle Völker, nicht nur vereinzelte. Denn wir sind zu Sklaven des Konzils geworden.
    Insofern ist diese Bemerkung eben richtig gewesen. Jeder von uns versteht unter Würde einen anderen Begriff.
    Wir erlangen unsere Würde nur dann wieder, wenn wir uns zusammenschließen und versuchen, die Sklaverei abzuschütteln.
    Denn nur freie Völker sind Völker voller Würde."
    Er setzte sich. Seit elf Stunden wurde in diesem Sinn debattiert.
    Alles drehte sich im Kreis, man kam keinen Scnritt vorwärts.
    Schon jetzt begann sich eine neue Drohung abzuzeichnen. Das Erscheinen der Haluter war nur ein vorübergehender positiver Effekt gewesen.
    Atlan stellte zur Diskussion, für heute die Sitzung zu unterbrechen und sich in zwölf Stunden wieder zu treffen.
    Jedenfalls konzentrierte sich jetzt die Auseinandersetzung auf drei grundverschiedene Vertreter.
    Kerson Paarunoc, der Chef der Antis.
    Thay th' Cassar, der Delegationsleiter der Akonen.
    Und schließlich die Riesen von Halut, die ausgesprochen zurückhaltend waren.
     
    *
     
    Julian Tifflor stützte den Kopf in beide Hände. Vor ihm, auf dem Schreibtisch, lief eine Lesespule ab. Sie enthielt ein Substrat aus den Ausführungen aller Delegationen. Sämtliche Reden, Vorschläge, Einschränkungen und alle anderen Äußerungen waren analysiert worden. Langsam und konzentriert las Tifflor.
    Eine Kanne Kaffee und eine halbvolle Flasche des merkwürdig riechenden Alkohols, den man auf Gäa destillierte, standen außerhalb des Lichtkegels einer schwebenden Lampe.
    Das erste Signal des Türsummers überhörte Tifflor, aber beim zweiten hob er den Kopf und drückte einen Kontakt.
    Ein Bildschirm flammte auf und zeigte Tifflor den Oberkörper des Springerpatriarchen Dolbantanc.
    „Guten Abend", sagte Tifflor etwas verblüfft. „Sie haben meine Privatleitung geschaltet, Patriarch? Was kann ich für Sie tun?"
    Der Springer stimmte ein dröhnendes Lachen an, dem aber der Ausdruck des Humors nachdrücklich fehlte.
    „Ich fürchte, ich kann etwas für Sie tun. Ist Ihr Chef in der Nähe? Sind Sie allein?"
    Tifflor deutete mit einer Hand auf die Unterlagen und lächelte bitter. Dann erklärte er: „Ich versuche, Ordnung in meine Überlegungen zu bringen. Ich studiere gerade das Psychogramm der Konferenz. Ich glaube, wir kommen mit Schwarzer Magie schneller ans Ziel als mit dem Versuch, die Völker der Galaxis zu einigen."
    „Also: allein?"
    „Ganz allein, Patriarch !"
    „Die Leitung ist zuverlässig?" Tifflor grinste kurz und versicherte: „Sie können beruhigt sprechen, Dolbantanc. Niemand hört uns."
    „Gut. Hören Sie genau zu.
    Ich habe eine Serie von Geheimgesprächen geführt. In meiner privaten Statistik sieht es für die Konferenz sehr günstig aus."
    „Sie überraschen mich!"
    „Kaum. Folgende Völker beziehungsweise deren Vertreter werden zusammenarbeiten: Maahks, Blues, Aras, Arkoniden, Epsaler, Ertruser, Springer, Siganesen, Zaliter, Oxtorner, Terraner, Kaimaer, Tefroder und sogar die kleine Population der Barkoniden. Das sind vierzehn Völker. Oder habe ich falsch gerechnet?"
    Tifflor starrte ihn an und meinte schließlich, überrascht und plötzlich mißtrauisch geworden: „Ich habe ebenfalls eine solche Liste. Meine ist wesentlich kürzer. Über einige Völker gibt es natürlich keine Diskussionen, sie waren von Anfang an sicher. Aber Ihre Liste ..."
    Der Springer griff in seinen Bartschmuck und flocht mit den Fingern darin herum.
    „Sie sind Terraner. Alle Versammelten kennen die lange Geschichte der vielen Auseinandersetzungen mit Terra. Auch wir Springer haben unter Ihrer Expansion seit dem Augenblick gelitten, an dem Sie anfingen, sich von Ihrem Sonnensystem zu entfernen. Und uns wird niemand vorwerfen können, wir würden die besten Freunde der alten oder der neuen Terraner sein."
    „Wohl kaum", mußte Julian zugeben. „Das kann man den Springern und den Parias nicht vorwerfen. Eher das Gegenteil."
    „Sehen Sie", gab der Patriarch zurück, „und deshalb erfahre ich mehr als Sie und von anderen Teilnehmern. Ich habe den Vorteil, kein Terraner zu sein. Fassen Sie diese Bemerkung nicht als Beleidigung auf."
    Stumm schüttelte Tifflor den Kopf. Schließlich fragte er zögernd:

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